Alternativen

Auch ohne DSL: So kommt man schnell ins Internet

Es gibt mehr Alternativen, als man denkt
Von Marie-Anne Winter

Bei den aktuellen Funklösungen sind vor allem WiMAX und Mobilfunkstandards wie EDGE, UMTS und HSDPA zu nennen, auch wenn hier noch lange nicht von einer flächendeckenden Versorgung gesprochen werden kann. Bislang ist der Internetzugang per Satelliten-Antenne die einzige Lösung, die tatsächlich überall funktioniert - sofern es freie Sicht zum Satelliten gibt. Mittlerweile sind auch schon Flatrate-Angebote für Satelliten-Internet ab knapp 30 Euro monatlich verfügbar - zwar mit vergleichsweise niedrigen Übertragungsraten von derzeit 512 kBit/s im Downstream, wie es bei dem Angebot Flatrate S von Schott der Fall ist - dafür ist aber der Rückkanal schon inklusive.

Das Haupthindernis für die Satelliten-Lösung sind die vergleichsweise hohen Investitionskosten für die erforderliche Hardware. Damit die Verbindungen wirklich stabil sind, braucht man eine ordentliche Satelliten-Anlage, wobei der Durchmesser der Antenne, die für den Internetzugang genutzt wird, nicht weniger 80 Zentimeter betragen sollte. Man muss schon um die 500 Euro investieren, damit man Breitband aus dem All empfangen kann.

Der WiMAX-Boom steht noch bevor

Satelliten-Anlage für Zweiwege-Kommunikation
Bild: thegoom.com
Wesentlich dezenter und preisgünstiger ist ein WiMAX-Modem für den Funkzugang, wie man es beispielsweise beim WiMAX-Anbieter DBD bekommt. Derzeit kostet ein Empfangsmodul noch um die 100 Euro, allerdings haben große Hersteller, allen voran Intel, bereits angekündigt, dass mit der nächsten Prozessoren-Generation auch der WiMAX-Zugang in die entsprechenden Laptops und weitere Mobilgeräte eingebaut wird. Deshalb ist zu erwarten, dass ab Mitte nächsten Jahres vermehrt Geräte auf den Markt kommen, bei denen der WiMAX-Empfang schon inklusive ist, wie das jetzt schon mit WLAN der Fall ist. Hier liegt das Nadelöhr eher im WiMAX-Ausbau - es gibt in Deutschland noch nicht viele Regionen, in denen bereits WiMAX-Netze zur Verfügung stehen. Von den drei Anbietern, die bei der Lizenzversteigerung im Dezember 2006 bundesweite Lizenzen ersteigert hatten, ist bislang nur DBD mit Angeboten in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein deutlicher in Erscheinung getreten - was nicht heißt, dass es keine anderen WiMAX-Angebote gibt. So baut beispielsweise Televersa sein WiMAX-Netz vor allem in Ostbayern aus und Inquam Broadband [Link entfernt] ist dabei, im Saarland ein Netz einzurichten. Die jeweiligen Angebote sind, wie viele interessante DSL- und Kabelangebote, nur regional verfügbar. DBD bietet in Teilen von Berlin, Dessau, Dresden, Leipzig, Magdeburg und Wuppertal seine MAXXonair-Produkte an. Das Flatrate-Angebot MAXXonair Relax bietet für eine Grundgebühr von knapp 20 Euro einen drahtlosen Breitbandzugang mit immerhin 2 MBit/s im Downstream und 192 kBit/s im Upstream. Unser Breitbandrechner findet übrigens auch WiMAX-Angebote. Setzen Sie dazu ein Häkchen bei WiMAX und geben Sie eine Vorwahl an. Ist WiMAX in dem Ort verfügbar, wird der Rechner diese Angebote berücksichtigen.