Rückblick

Zwischenstand: Vor vier Jahren startete UMTS in Deutschland

T-Mobile schaltete als erster Netzbetreiber alle Kunden für 3G frei
Von

Quam, der eigentlich speziell für UMTS gestartete Netzbetreiber, hat den Start der 3G-Dienste in Deutschland erst gar nicht erlebt und stellte schon am 15. November 2002 seinen virtuellen GSM-Netzbetrieb als Untermieter von E-Plus wieder ein. mobilcom, das ebenfalls eine UMTS-Lizenz ersteigert hatte, ging nie als Netzbetreiber an den Start und legte diesbezügliche Pläne schon frühzeitig wieder auf Eis. Stattdessen operiert das Unternehmen noch heute als Service-Provider der vier großen deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber.

Heute versorgen vor allem T-Mobile und Vodafone schon weite Teile Deutschlands mit dem UMTS-Netz. Selbst in ländlichen Regionen findet man immer wieder die 3G-Anzeige im Handy-Display. Dabei ist die Ausbau-Strategie der beiden großen Netzbetreiber sehr unterschiedlich: Findet man von T-Mobile abseits der Großstädte immer wieder "UMTS-Hotspots" in kleineren Städten oder Gebieten mit größerer Bevölkerungsdichte, so hat Vodafone eher auf die möglichst flächendeckende Abdeckung ganzer Regionen gesetzt.

Auch die beiden kleineren Netzbetreiber sind zumindest in den Ballungsgebieten inzwischen recht gut vertreten. Allerdings machen sich vor allem bei E-Plus inzwischen erhebliche Überlastungserscheinungen bemerkbar. Dank der Flatrates und der im vergangenen Jahr eingeführten Discount-Datentarife wird das Netz inzwischen so intensiv genutzt, dass die derzeitige Kapazität nicht mehr ausreicht.

E-Plus plant weiteren Ausbau und HSDPA

E-Plus hat für dieses Jahr einen weiteren Ausbau angekündigt. Damit sollen vor allem Kapazitätsengpässe beseitigt, aber auch neue Regionen erschlossen werden. Außerdem steht beim nach Kundenzahlen drittgrößten deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber die Einführung des Datenturbos HSDPA auf der Agenda.

T-Mobile und Vodafone bieten HSDPA schon seit dem Frühjahr 2006 an, o2 folgte ein halbes Jahr später. Während die beiden D-Netze den UMTS-Turbo inzwischen im gesamten 3G-Netz anbieten, beschränkte sich o2 zunächst auf sechs Städte. In letzter Zeit ist aber auch bei den Münchnern ein verstärkter Ausbau zu beobachten. So wurden in den letzten Monaten unter anderem die Städte Braunschweig und Mannheim/Ludwigshafen neu versorgt.

In einigen Städten haben T-Mobile und Vodafone die maximale Datenübertragungsrate inzwischen auf 7,2 MBit/s erhöht. Ansonsten bieten die beiden D-Netze 3,6 MBit/s an. Bei o2 gibt es in Teilbereichen ebenfalls 3,6 und ansonsten 1,8 MBit/s. Dagegen suft es sich im noch HSDPA-freien E-Plus-Netz mit 384 kBit/s deutlich langsamer.

Auch vistream-Kunden können UMTS nutzen

Nicht zuletzt haben auch die Kunden des virtuellen Netzbetreibers vistream die Möglichkeit, UMTS zu nutzen. Allerdings steht hier ebenfalls HSDPA noch nicht zur Verfügung, da vistream die Funkmasten von E-Plus mitnutzt. In Kürze wollen einige vistream-Reseller darüber hinaus auch einen Datentarif für die Nutzung im Ausland einführen. Details hierzu sind derzeit aber noch nicht bekannt.