Online-Version der Tagesthemen

ARD arbeitet an Online-Version der Tagesthemen

Focus: Kein journalistisch neues Produkt
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Die ARD arbeitet einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus zufolge derzeit an einer neuen Version des ARD-Magazins "Tagesthemen", die für die Verbreitung über das Internet optimiert werden soll. Bei ARD-aktuell in Hamburg habe man bereits eine entsprechende Testversion mit Moderator Tom Buhrow erstellt, hieß es. Die Netz-Version der Tagesthemen soll sich laut "Focus" aus bereits gesendeten Beitragsfilmen und Moderationstexten zusammensetzen, es handele sich aber um "kein journalistisch neues Produkt", hieß es weiter.

ARD Mediathek jetzt auch bei stream-tv

Unterdessen können Inhalte der ARD Mediathek ab sofort auch in der Videosuchmaschine stream-tv gefunden werden. Das neue Portal fasst online abrufbare TV-Sendungen auf einer zentralen Website zusammen und setzt dabei auf Übersichtlichkeit und eine betont schlichte Oberfläche. Alle Sendungen sind laut den Betreibern nach Datum sortiert auf einer Seite verlinkt. Die Nutzer sehen so auf einen Blick, welche Beiträge aktuell verfügbar sind und müssen nichts mehr verpassen. Über eine Sortierfunktion lassen sich die Beiträge nach Länge filtern, so dass sich Internetnutzer auf der Suche nach einer interessanten Reportage nicht mehr durch Ein-Minuten-Clips und Bildergalerien wühlen müssen. Jeder Nutzer könne zudem RSS-Feeds für seinen persönlichen Suchbegriffe abonnieren und sei so immer auf dem Laufenden über aktuelle Sendungen zu einem bestimmten Thema. Neben der ARD Mediathek bündelt stream-tv Sendungen von ZDF, arte, 3Sat und RTL. Stream-TV ist eine Entwicklung der Dresdner Agentur seto.

Unlauterer Wettbewerb?

Die Online-Pläne von ARD und ZDF stoßen allerdings nicht überall auf Gegenliebe: Die EU-Kommission hat sich nun auch öffentlich eingemischt und will die Internet-Präsenz der Öffentlich-Rechtlichen stärker als in dem aktuellen Entwurf des Rundfunkänderungsstaatsvertrags einschränken.

Wenn es bei dem jetzt auf dem Tisch liegenden Staatsvertragsentwurf bleibe, dann werde die Kommission in die nächste Runde gehen müssen, kündigte EU-Medienkommissarin Viviane Reding bereits an. Sie sieht in den redaktionell aufbereiteten Inhalten oder speziell für den Online-Auftritt zugeschnittenen Reportagen und Kommentare, die ebenso gut bei anderen Internet-Magazinen stehen könnten, unlauteren Wettbewerb. Derartige Inhalte dürften nicht mit Fernsehgebühre finanziert werden. Eine gebührenfinanzierte Online-Presse und würde die "eindrucksvolle Meinungsvielfalt" in Deutschlands Medienlandschaft gefährdet.

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