Zahlen

Zerschlagungspläne: freenet-Mitarbeiter stützen den Vorstand

DSL- und Mobilfunk-Anbieter soll morgen einen Gewinneinbruch vermelden
Von dpa / Björn Brodersen

Die Betriebsräte und Mitarbeiter des Telekommunikationsanbieters freenet haben sich heute in einem offenen Brief an die Aktionäre gegen eine Zerschlagung des Unternehmens ausgesprochen. "Wir stehen hinter dem freenet-Vorstand mit seinem Vorsitzenden Eckhard Spoerr. Wir sagen Nein zu den Zerschlagungsplänen von United Internet und Drillisch", heißt es in dem Brief, der als großformatige Anzeige in der Tagespresse erschien.

Die Beschäftigten fordern die an diesem Freitag in Hamburg zur Hauptversammlung eingeladenen Aktionäre auf, mit den Mitarbeitern zusammenzuhalten und die "Erfolgsgeschichte von freenet gemeinsam weiterzuschreiben". Beim dem Treffen will Spoerr seine Strategie darlegen und sich damit gegen Kritik der beiden Großaktionäre United Internet und Drillisch zur Wehr setzen. Spoerr hatte deren Pläne zur Übernahme von freenet durchkreuzt, indem er den Mobilfunk-Anbieter debitel übernahm. Nun wollen die Konkurrenten bei der Hauptversammlung dem Vorstand das Vertrauen entziehen lassen. Sollte dies gelingen, hoffen sie, dass der Aufsichtsrat den Vorstand entlässt.

Zuvor veröffentlicht die freenet AG an diesem Donnerstag ihre Halbjahreszahlen. Das Unternehmen verzeichnete nach Angaben aus einem Wertpapierprospekt in den ersten beiden Monaten des zweiten Quartals einen Gewinneinbruch. Zuvor bekannt gegeben hat freenet, dass sich der Verkauf der DSL- und der Mobilfunkprodukte in den freenet-mobilcom-Shops zugenommen habe. So habe sich der DSL-Umsatz mittlerweile verdoppelt, während der Mobilfunk-Verkauf stabil geblieben sei, heißt es in einer Mitteilung. Konkrete Angaben zu Umsatz und Gewinn in den einzelnen Bereichen machte freenet allerdings bislang nicht.