Stagnation

Handymarkt: Am Ende eines langen Booms

Analysten erwarten schlechte Zahlen bei den großen Herstellern
Von Marie-Anne Winter

Der Handymarkt hat in der Vergangenheit schon einige Flauten erlebt, doch immer wieder gelang es den Herstellern mit neuen Entwicklungen auch neue Wachstumsimpulse zu setzen. Das Aufkommen von Handys mit Kamera oder mit Spielfunktion beispielweise sorgte vor einigen Jahren für verstärkte Verkäufe bei Neugeräten, später sorgten vielseitige Smartphones für den mobilen Internetzugang für eine Belebung des Mobilfunkmarktes. Auch die Erschließung von bisher weniger entwickelten Märkten bescherte den Herstellern weiteren Wachstum, insbesondere bei den Billig-Handys. Weil aber die Konkurrenz immer härter und Margen immer knapper werden, geraten die einzelnen Hersteller trotzdem zunehmend unter Druck. Im Augenblick scheint wieder Katerstimmung angesagt zu sein. Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) heute meldet, erwarten Analysten im Laufe der Woche schlechte Zahlen bei Nokia, LG und Samsung. Selbst für den Marktführer Nokia seien die Marktbedingungen "zu aggressiv".

Der gesamte Handymarkt wird in diesem Jahr nach Ansicht der Marktforscher von Gartner schrumpfen - das wäre das Ende einer langen Wachstumsperiode, die fast 15 Jahre angehalten hat. Nur nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2001 gingen die Absätze der Handyhersteller kurzzeitig zurück. Der mit Abstand größte Handyproduzent der Welt Nokia legte schon Ende vergangenen Jahres eine pessimistische Prognose vor.

Der Konzern versucht schon seit einigen Jahren, auch in anderen Geschäftsfeldern Fuß zu fassen und sich mit Ovi vom reinen Hersteller zunehmend auch zum Dienste- und Inhalteanbieter zu wandeln. Hier mussten sich die etablierten Hersteller vom Newcomer im Handy-Markt Apple vorführen lassen, wie man passend zum Gerät einen gut sortierten mobilen Laden gleich mit verkauft - den App Store für das iPhone.