ARD: Klares Bekenntnis zu Digitalradio DAB+
Die ARD baut ihre DAB+-Netze aus
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Nachdem der Landtag in Niedersachsen die Landesregierung dazu aufgefordert hatte, sich für eine Beendigung des Digitalradios DAB+ einzusetzen, ging - abgesehen von großen Privatradiosendern, die keine Konkurrenz wollen - eine Empörungswelle durch die Republik. Jetzt hat sich auch der ARD-Vorsitzende zu Wort gemeldet und nochmal das klare Bekenntnis des Senderverbunds zum terrestrischen Digitalradio untermauert: "DAB+ erlaubt Wachstum in der Gattung Radio und es trägt dem Umstand Rechnung, dass 5G noch in vielen Jahren keine verlässliche Übernahme von Radioangeboten ermöglicht", sagt BR-Intendant Ulrich Wilhelm im Medienmagazin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb).
Die Niedersachsen sehen in 5G die Zukunft des Hörfunks, stehen aber damit inzwischen ganz alleine da. Auch die Politik in Nordrhein-Westfalen hat in einer Landtagsdebatte nochmal untermauert, dass man ungeachtet des Beschlusses im Nachbarland an der Einführung von DAB+ auf regionaler Ebene festhalte.
ARD baut DAB+ weiter aus
Die ARD baut ihre DAB+-Netze aus
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Die ARD-Anstalten bauen unterdessen DAB+ weiter aus: Der Hessische Rundfunk (hr) überträgt seinen Multiplex (Kanal 7B) jetzt auch über den Standort Dünsberg in Mittelhessen und ermöglicht damit unter anderem eine optimale Indoor-Versorgung in den Städten Wetzlar, Gießen und Marburg.
Selbst in Niedersachsen wird DAB+ weiter ausgebaut: der NDR nimmt am 24. Juli den Sendestandort Stade in Betrieb (Kanal 9B). Von dort wird die Region zwischen Freiburg (Elbe), Wischhafen, Drochtersen, Grünendeich, Jork, Buxtehude, Harsefeld, Bremervörde, Lamstedt, Hemmoor und Cadenberge versorgt. In Stade, Himmelpforten, Horneburg und Fredenbeck ist der NDR-Mux dann indoor zu empfangen.
Bayern: Voralpenmux im Betrieb
In Bayern erfolgte die Inbetriebnahme eines weiteren Multiplex für Privatradios. Im Voralpenland senden ab sofort die Programme Arabella Kult, Galaxy Rosenheim, Charivari Rosenheim, Alpenwelle und Radio Oberland im Kanal 7A. Bis zum Jahreswechsel folgen noch das bisher nur per Internet verbreitete Radio BUH und das neue Lokalradio-Gemeinschaftsprogramm Alpin FM. Im kommenden Jahr folgen die Bayernwelle und Radio Inn-Salzach-Welle. Dann sind alle bayerischen UKW-Privatradios parallel auch über DAB+ zu hören.
Seine Reichweite erhöht hat auch Radio Schwabmünchen. Das Regionalradio wird jetzt neben dem Multiplex Augsburg (Kanal 9C) auch über den Allgäu-Mux (Kanal 8B) übertragen und baut seine terrestrische Reichweite bis zum Bodensee aus. Die Verbreitung hier ist jedoch nur temporär, bis zu einer Erweiterung des Muxes Augsburg um den Sendestandort Markt Wald, der für 2020 in Planung ist.
Jeder dritte in Bayern besitzt inzwischen ein DAB+-Radio. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.