Digitalradio

DAB+: Aktuelle Entwicklungen in und für Deutschland

In Deutsch­land sind wieder neue Programme im Digi­tal­radio DAB+ gestartet, ande­ren­orts gab es Ausschrei­bungen. Und aus einem Nach­bar­land könnte es bald eine wahre Flut an neuen Programmen im Digi­tal­radio geben.
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Auch in der zurück­lie­genden Woche hat es wieder einige Neuauf­schal­tungen im Digi­tal­radio DAB+ gegeben. Die private Welle Radio Boller­wagen versorgt mit seinem Mix aus Party-Hits und -Schla­gern nun auch in Sachsen. Das Programm wurde in den vier lokalen Multi­plexen Leipzig (Kanal 6C), Frei­berg (Kanal 10D), Chem­nitz (Kanal 5B) und Dresden (Kanal 11A) aufge­schaltet. Neuzu­gang im Digi­tal­radio ist auch das Freie Radio Neumünster, das Programm ist ab sofort auch über DAB+ zu hören. Gesendet wird im regio­nalen Multi­plex Kiel (Kanal 5A).

DAB+: Sieben Bewerber auf Kapa­zität in Baden-Würt­tem­berg

Radio Bollerwagen jetzt auch in Sachsen Radio Bollerwagen jetzt auch in Sachsen
Foto: Rdaio Bollerwagen
Die Landes­anstalt für Kommu­nika­tion (LfK) hatte am 12. Januar eine Über­tra­gungs­kapa­zität (54 CU) auf dem landes­weiten DAB+-Privat­radio-Multi­plex im Kanal 11B ausge­schrieben. Wie die Medi­enan­stalt mitteilt, gab es darauf sieben Bewer­bungen. Zwischen diesen nament­lich nicht genannten Antrag­stel­lern muss nun eine Auswahl­ent­schei­dung über die Zuwei­sung getroffen werden. Eine Entschei­dung wird für Anfang März erwartet.

Laut Infor­mationen von teltarif.de zieht sich Schlager Radio von dem Privatmux zurück. Als Bewerber werden unter anderem das Country-Radio "The Wolf", das Ende Januar neu für das "Ländle" lizen­ziert wurde, sowie Energy Baden-Würt­tem­berg (bislang: Energy Region Stutt­gart) gehan­delt.

Country-Radio The Woif startet Regio­nal­ver­sionen für Nord- und Südhessen

Das neue Country-Radio The Wolf gibt es unter­dessen jetzt auch in regio­nalen Versionen für Nord- und Südhessen. Unter streams.radio21.de sind die beiden neuen Versionen abrufbar. The Wolf ist neben diversen Versionen für Nieder­sachsen auch mit Regio­nal­schienen für Rhein­land-Pfalz, NRW, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein per Stream hörbar. In allen Ländern sendet man bereits über DAB+ oder bereitet offenbar den Empfang über das Digi­tal­radio vor. In Hessen wurde ein entspre­chender Lizenz­antrag gestellt, über den die Medi­enan­stalt auf ihrer kommenden Sitzung entscheiden will.

Nieder­lande: Geneh­migungen für 57 lokale DAB+-Multi­plexe

Demnächst soll es in den Nieder­landen eine wahre Flut an lokalen Digi­tal­radio-Bouquets im Regel­betrieb geben. Mehr als 200 lokale öffent­lich-recht­liche Rund­funk­anstalten erhielten in dieser Woche ihre DAB+-Lizenz. Mehr als 90 Prozent aller öffent­lich-recht­lichen Lokal­radios können damit ab September 2024 über das terres­tri­sche Digi­tal­radio senden.

Die Sender haben bis zum 1. September 2025 Zeit, ihre Ausstrah­lungen zu starten. Alle Geneh­migungen sind bis zum 1. September 2030 gültig. Sie ersetzen den bishe­rigen Test­betrieb in 21 Multi­pexen.

Für den lokalen Digi­tal­funk sind die Nieder­lande in 57 geogra­fische Gebiete unter­teilt, das heißt es sind im Endausbau 57 Multi­plexe geplant. Pro Mux stehen bis zu 18 Kanäle zur Verfü­gung. Insge­samt gilt es also 1026 Sende­plätze zu belegen. Noch in diesem Jahr startet das Verga­bever­fahren für die mehr als 800 verblei­benden Lizenzen.

Die Nieder­lande haben die Beson­der­heit, dass jede Stadt und jede poli­tische Gemeinde ein eigenes öffent­lich-recht­liches Lokal­radio betreibt. Auf den Rest der Kapa­zitäten können sich private Klein­ver­anstalter bewerben. Dabei handelt es sich zumeist um bishe­rige Piraten- oder Webra­dios. Ihnen wird ein vergleichs­weise preis­güns­tiger Zugang zum Digi­tal­radio bei monat­lichen Kosten unter 200 Euro ermög­licht. Von den künf­tigen Ausstrah­lungen profi­tieren auch die Grenz­regionen in Nord­rhein-West­falen und Nieder­sachsen.

Die beiden natio­nalen DAB+-Bouquets Métropolitain 1 und 2 aus Frank­reich sind nach dem Elsass nun auch in Loth­ringen gestartet. Ein Empfang der Signale ist auch in Deutsch­land möglich. Wir erklären, wo und was es zu hören gibt.

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