DAB+: Nationale Muxe aus Frankreich in Deutschland hörbar
Wer in Baden-Württemberg lebt, genauer zwischen Baden-Baden und der Grenze bei Weil am Rhein sowie im westlichen Schwarzwald, und ein Digitalradio mit DAB+ besitzt, hat sich möglicherweise in den vergangenen Tagen über einen starken Zuwachs in der Senderliste gewundert.
Am 15. Dezember sind die beiden französischen, nationalen Multiplexe Métropolitain 1 und 2 auch im Elsass gestartet. Und das hat auch Auswirkungen auf das Grenzgebiet, denn die Radiowellen machen nicht am Rhein halt. So sind die Programme aus Frankreich etwa auf einer Strecke von über 160 km mobil auf der Autobahn A5 zu hören.
Diese Programme senden in den beiden Multiplexen
Skyrock Klassiks - eines der Programme in den nationalen DAB+-Muxen
Foto: Skyrock
Der Empfang von Radioprogrammen aus Frankreich auf DAB+ ist hier kein Novum. Mehrere Dutzend Radioprogramme sind bereits über den regionalen Multiplex "ALSACE+" sowie fünf lokale Ensembles aus Straßburg, Mülhausen, Colmar und Hagenau in der Region zu hören. Diese werden nun durch die beiden nationalen Métropolitain-Muxe ergänzt.
Im Bouquet Métropolitain 1 senden die großen privaten Networks wie NRJ, RTL oder Skyrock inklusive deren Ableger wie Cherie FM, RTL 2 oder Skyrock Klassiks sowie einige spezielle Formate wie Radio Classique, Latina und Airzen Radio.
Im Multiplex Métropolitain 2 gibt es wiederum die sechs nationalen Wellen des öffentlich-rechtlichen Radio France wie France Inter, France Culture oder France Musique sowie sieben weitere Privatradios, darunter das beliebte Europe 2 und wortlastige Programme wie RMC und BFM und das katholische KTO. Insgesamt 26 nationale Radiowellen werden über beide Multiplexe ausgestrahlt.
Weitere Sendeanlagen entlang der deutschen Grenze
Der Rollout ist noch nicht beendet. Bis Februar sollen weitere Sendeanlagen der beiden Multiplexe auch entlang der deutschen Grenze in Betrieb gehen. Neben weiteren Sendern im Elsass, etwa in Zabern und Hagenau, sollen auch die Anlagen in Lothringen, etwa in Metz, Forbach oder Thionville, ans Netz gehen. Davon profitieren dann auch Hörer im Saarland und Rheinland-Pfalz, speziell an der Grenze oder in exponiert gelegenen Ortschaften.
Wer keinen Empfang im Digitalradio hat, kann alle nationalen, französischen Radioprogramme über Webradio hören, etwa mit einem WLAN-Radio. In einer Übersicht stellen wir zehn aktuelle, preisgünstige Modelle unter 75 Euro vor.