WhatsApp, Telegram & Co: Alle Messenger in einer App
Beeper will alle Messenger vereinen
Screenshot: teltarif.de, Quelle: beeperhq.com
Wer erinnert sich nicht noch an Zeiten, in denen Anwendungen wie Trillian oder IM+ hoch im Kurs standen. Mit diesen Anwendungen hatten Interessenten die Möglichkeit, alle wichtigen Messenger mit nur einem einzigen Programm zu nutzen. Damals waren das ICQ, der MSN Messenger oder der Yahoo! Messenger. Heute ist WhatsApp der beliebteste Messenger. Es gibt aber auch Nutzer, die stattdessen Telegram oder den Facebook Messenger, Direktnachrichten bei Twitter oder Instagram nutzen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Hier setzt Beeper an, ein neuer Multi-Messenger, der insgesamt 15 Chat-Programme unter einer gemeinsamen Oberfläche anbieten will. Hinter dem Projekt, das ursprünglich unter dem Namen Nova Chat bekannt war, steht Eric Migicovsky, der frühere Chef des Smartwatch-Pioniers Pebble. Zu den Diensten, die Beeper miteinander kombinieren will, gehören WhatsApp und Signal, Telegram und Skype, Slack und Twitter, Discord und Instagram, Matrix und sogar der gute, alte IRC-Chat. Wöchentlich sollen neue Dienste dazukommen.
So soll iMessage auf Android und Windows kommen
Beeper will alle Messenger vereinen
Screenshot: teltarif.de, Quelle: beeperhq.com
Spannend ist, dass Beeper auch die iMessage von Apple anbieten will. Beeper wird es aber nicht nur für den Mac und iOS, sondern auch für Android, Windows und Linux geben. Der neue Multi-Messenger wäre demnach ein neuer Versuch, um den Apple-Chat auch auf Geräte mit anderen Betriebssystemen zu bringen. Bisherige Ansätze waren wenig erfolgreich, weil sie von Apple blockiert wurden.
Beeper will alte iPhones, die zudem einem Jailbreak unterzogen wurden, als "Brücke" für iMessage nutzen. Diese Lösung könnte ebenfalls von Apple unterbunden werden, wenn der Hersteller Jailbreak und Weiterleitung der eingehenden Nachrichten bemerkt. Alternativ könne der Kunde dafür auch einen Mac verwenden. Der Computer müsste aber ständig mit dem Internet verbunden sein.
Wie reagiert WhatsApp?
Anders als zu Zeiten von Trillian und IM+ reagieren Messaging-Dienste heutzutage etwas härter, wenn sie nicht mit Fremd-Apps nutzbar sein wollen. "Damals" änderten die Chat-Anbieter hin und wieder ihre Protokolle, sodass die Multi-Messenger nicht mehr funktionierten. Meistens waren kurzfristig Updates verfügbar.
WhatsApp ging gegen inoffizielle Clients in der Vergangenheit aber auch schon deutlich härter vor. So wurden die Konten von Kunden teilweise ohne Vorwarnung gesperrt. Das könnte Beeper-Nutzern ebenfalls passieren - möglicherweise verbunden mit dem Nachteil, dass sie sich mit ihrer Handynummer nie mehr bei WhatsApp anmelden können.
Sicherheit unklar
Unklar ist, wie ein solcher Multi-Messenger die Sicherheit der übermittelten Nachrichten gewährleisten will. So wirkt beispielsweise die iMessage-Lösung, die über gejailbreakte iPhones läuft, nicht unbedingt vertrauenswürdig. Nicht zuletzt ist Beeper auch kein echtes Schnäppchen. So ist eine Monatspauschale von 10 US-Dollar geplant - es sei denn, der Kunde hostet den Dienst selbst, was auch möglich sein soll.
Wann Beeper offiziell startet, ist noch nicht bekannt. Derzeit läuft eine geschlossene Beta-Phase. Wer sich dafür anmelden möchte, muss zumindest den Login-Namen für einen der Messenger-Dienste nennen. Dazu sollen Interessenten angeben, welches der integrierten Chat-Tools sie zu nutzen beabsichtigen.
Details zu den wichtigsten Smartphone-Messengern haben wir in einem Ratgeber zusammengefasst.