Der Überwachung entgehen: Browser-Verfolgung austricksen
Das EFF-Tool Panopticlick erstellt einen Fingerabdruck des Browsers
Screenshot: teltarif.de
Cookies sind für viele der Inbegriff des
Trackings, also der Nachverfolgung des Surfverhaltens eine Nutzers.
Doch selbst wenn man die verräterischen Kekse komplett blockiert,
können Rechner unter Umständen leicht identifiziert werden, berichtet
die Zeitschrift "c't" in der aktuellen Ausgabe. Die gängigste Methode dazu sei
das sogenannte Browser-Fingerprinting. Dabei werden technische
Parameter von Betriebssystem und Browser abgefragt, um daraus einen
Fingerabdruck zu erzeugen. Die Wiedererkennungsrate liege so bei 90
bis 98 Prozent, in Verbindung mit der IP-Adresse sogar bei fast 100 Prozent.
Das EFF-Tool Panopticlick erstellt einen Fingerabdruck des Browsers
Screenshot: teltarif.de
Grundsätzlich seien Browser für mobile Geräte weniger anfällig für
Fingerprinting als Desktop-Versionen. Die Experten raten deshalb etwa
zu einem Add-On, das Fingerprinting verhindert, indem es falsche
Parameter angibt. Dazu gehört etwa FireGloves
[Link entfernt]
. In den Einstellungen
unter "Cloak Settings" kann man ein Häkchen bei "Random mode" setzen,
so dass bei jedem Browser-Neustart neue Zufallsparameter eingestellt
werden. Nutzer sollten nach der Installation auf einer Internetseite der
Electronic Frontier Foundation (EFF) testen, ob das Add-On auch funktioniert,
also falsche Parameter angezeigt werden.
Browser-Add-On gegen Super-Cookies
Noch weiter geht die Datenerfassung im Projekt des Informatikers Henning Tillmann. Er startete Ende des vergangenen Jahres ein Online-Tool, mit dem er Informationen über den genutzten Browser sammelte. Er geht dabei weiter als die EFF und sucht nach Informationen wie der Farbe des Hintergrunds. Die gesammelten Daten analysiert er in seiner Diplomarbeit, die er veröffentlichen will, sobald die Bearbeitung durch die Universität abgeschlossen ist.
Natürlich bringt FireGloves nichts, wenn der Nutzer nicht parallel auch Maßnahmen gegen Cookies ergreift. Grundsätzlich blockieren sollte man in den Browser-Einstellungen Cookies von Drittanbietern (Third-Party-Cookies), denn diese dienen ausschließlich dem Tracking. Wer das Add-On Cookie Monster [Link entfernt] installiert, kann Kekse während des Surfens selektiv annehmen, etwa wenn der Dienst oder die Seite sonst nicht funktionieren würde. Zudem benötigt man ein Add-On wie BetterPrivacy [Link entfernt] , das hartnäckige Flash-Cookies (Local Shared Objects) ausschaltet. In den Browser-Einstellungen lässt sich einstellen, dass normale Cookies beim Beenden gelöscht werden.