DAB+: Hier wird 2023 der erste Bundesmux ausgebaut
Am Donnerstag gingen sechs neue Sendeanlagen für den zweiten, nationalen DAB+-Multiplex auf Sendung, im Juli folgen fünf weitere. Doch auch der erste "Bundesmux" wird weiter ausgebaut.
Vor allem Deutschlandradio treibt die Digitalisierung des Hörfunks weiter voran. Für das Jahr 2023 ist die Inbetriebnahme von fünf neuen Sendeanlagen beim Netzbetreiber Media Broadcast beauftragt.
Sender Zwickau
Der Sender Schanzenkopf bei Bad Kreuznach
Screenshot: teltarif.de, Quelle: wikipedia.org
In der kommenden Woche wird der Sender Zwickau in Sachsen aufgeschaltet, der den Indoor-Empfang in der Stadt und dem Umland verbessert. Im weiteren Verlauf des Jahres folgen weitere vier Sendeanlagen.
Der Sender Bad Kreuznach-Schanzenkopf (Rheinland-Pfalz) schließt Versorgungslücken in der 50.000-Einwohner-Stadt sowie entlang der Autobahnen A61 und A60. Die Sender Hornisgrinde und Mainhardt (Baden-Württemberg) stopfen Löcher in Schwarzwaldtälern, im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Schwäbisch Hall. Neu ist auch der Sender Merchingen (Saarland), der den Empfang im Saartal zwischen Saarlouis und Saarburg rund um Merzig und Mettlach entlang der Autobahn A8 verbessert.
Mit dem Ausbau des bundesweiten DAB+-Sendernetzes verbessern sich die Empfangsbedingungen für Hörer gerade in dünner besiedelten Regionen deutlich. Der erste nationale DAB+-Multiplex im Kanal 5C umfasst die Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova, den Digitalkanal Deutschlandfunk Dokumente und Debatten und neun weitere private Programme.
"Der Radioempfang der Zukunft ist digital. UKW-Reichweiten sinken, im Gegenzug steigen die Nutzungszahlen bei DAB+ weiter an", sagt Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue. "Die Verbreitung über DAB+ ist deutlich kostengünstiger, energiesparender und bietet Hörerinnen und Hörern zahlreiche Zusatzfunktionen. Das Deutschlandradio-Engagement für den weiteren Netzausbau steht für den Anspruch, auch in der Fläche unser Informations- und Kulturangebot für viele Menschen frei und ohne Streaming-Zusatzkosten zugänglich zu machen. Das ist aufgrund der begrenzten Kapazitäten über UKW nicht möglich."
165 Standorte Ende 2023
Ende 2023 wird das bundesweite Sendernetz insgesamt 165 Standorte umfassen, womit die Zahl der Einwohner, welche die 13 Programme mit einer Zimmerantenne zuhause empfangen können, auf etwa 75,4 Millionen anwächst. Das entspricht fast 91 Prozent der Bevölkerung.
Die Flächenversorgung für mobilen Empfang wird Ende 2023 auf mehr als 97 Prozent ansteigen, die Versorgung der Autobahnen liegt bereits bei über 99 Prozent und entspricht damit nahezu einer Vollversorgung.
In unserem aktuellen Podcast zeigen wir auf, welche Firmware-Probleme es bei einigen Digitalradio-Modellen gibt.