Ausprobiert

D-Link Wi-Fi-Hotspot mit LTE im Test

Mehreren Nutzern gleichzeitig Zugang zu schnellem LTE-Internet ermöglichen: Kann der 4G LTE Mobile Wi Fi Hotspot 150 Mbps von D-Link diesen Anspruch erfüllen?
Von Daniel Rottinger

4G-Funker im Testbetrieb: Gerade bei Festen im Freien, bietet es sich an seinen Gästen schnelles Internet anzubieten, um etwa Partybilder verzögerungsfrei auf den sozialen Netzwerke zu posten. Mit dem 4G LTE Mobile Wi Fi Hotspot 150 Mbps offeriert D-Link Interessenten einen WLAN-Hotspot in der Preiskategorie um die 140 Euro. Dieser kann zudem per LTE funken. Doch ist die Benutzung ähnlich komfortabel wie bei einem herkömmlicher WLAN-Router?

Sollen mehrere Geräten gleichzeitig Zugang zum mobilen Datennetz erhalten, ist ein mobiler WLAN-Hotspot eine sinnvolle Lösung. Zwar lassen sich auch aktuelle Smartphones per Tethering-Funktion in temporäre Hotspots umwandeln, jedoch geht diese Funktion zu Lasten des Handyakkus. D-Link Wifi Hotspot D-Link Wifi Hotspot
Bild: teltarif

Design und Anschlüsse

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Das Gerät ist aufgrund seiner kompakten Abmessung auch für den Transport in der Hosen­tasche geeignet. Die schwarze Lackoptik und die leicht abgerundeten Kanten verleihen dem WLAN-Hotspot von D-Link ein edles Erscheinungsbild. Das Device überzeugt beim Ein­schalten durch eine relativ kurze Bootzeit und ist somit bereits nach wenigen Sekunden theoretisch startklar. Theoretisch? Warum dann doch etwas Zeit verging, bis wir mit dem Netz verbunden waren, verraten wir Ihnen im nächsten Abschnitt.

Auf der Oberseite des Hotspots befinden sich der Ein- und Ausschalter und ein Info-Kopf, um sich das aktuelle WLAN-Passwort anzeigen zu lassen. Des Weiteren hat D-Link neben den Knöpfen einen Micro-USB-Port angebracht, um das Gadget mit einem PC zu koppeln und somit den fest verbauten Akku mit neuer Energie zu betanken. Leider wurde darauf verzichtet, einen separaten Stromadapter beizulegen, um den Hotspot direkt an der Steckdose aufladen zu können. Auf der Unterseite des Geräts befindet sich der SIM-Schacht, in den die Nutzer eine Klassik-SIM-Karte mit Datentarif einlegen können. Des Weiteren lässt sich das Gerät auch hardwareseitig auf den Werkszustand zurücksetzen, indem Anwender mit einer Nadel den winzigen Reset-Button betätigt.

Ein zentrales Element des WLAN-Hotspots ist das zweizeilige Display auf der Vorderseite. Dieses lässt sich aufgrund seiner leuchtstarken Anzeige problemlos ablesen. Auf der Startseite bekommen Nutzer die wichtigsten Informationen auf einen Blick präsentiert: Dazu zählen bei eingelegter SIM-Karte Details zur Verbindung (Netz, Provider, Empfangsstärke) und die Anzahl der verbundenen User. Zudem gibt das Batterie-Symbol auf der rechten Display-Seite Auskunft darüber, wie es um den Akku-Ladestand bestellt ist. Über den Info-Button können Nutzer neben dem aktuellen WLAN-Key und der SSID weitere Details in Erfahrungen bringen. Dazu tippt der Anwender einfach erneut auf den Knopf und bekommt die aktuelle Nutzungsdauer und den Datenverbrauch in Megabyte angezeigt. Zudem lassen sich auch die IP-Adresse des Web-Interface und Informationen zur Firmwareversion abrufen. Übrigens kann der Info-Button zur Ansteuerung des WPS-Features genutzt werden und somit können bekannte Gegenstellen ohne vorherige Eingabe eines WLAN-Keys mit dem Hotspot gekoppelt werden.

Falscher WLAN-Key: Kein guter Start

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Nach dem erstmaligen Einschalten des WLAN-Hotspots wollten wir unser Handy damit verbinden: Dazu öffnen Nutzer die WLAN-Einstellungen auf dem Smartphone oder PC und wählen den D-Link-Hotspot als Netzwerk aus. Im Anschluss muss der WLAN-Schlüssel, der auf Geräterückseite abgedruckt ist, eingegeben werden. Die Eingabe des WLAN-Passworts schlug jedoch mehrmals fehl und auch das Tauschen eines "I" statt einer "1" brachte keine Besserung.

Um dem Problem Herr zu werden, stellten wir per USB-Kabel eine Verbindung zwischen dem Hotspot und dem PC her. Nach kurzer Treiberinstallation und der Nachfrage, ob sich das Gerät in das lokale Netzwerk einklinken darf, konnten wir auf die Weboberfläche des Hotspots zugreifen. Um uns dauerhaften Zugriff zu verschaffen, änderten wir zunächst den dort hinterlegten WLAN-Schlüssel ab. Nach unserem erneuten Login-Versuch per Smartphone konnten wir uns problemlos mit dem Hotspot verbinden.

Wer den WLAN-Key des Geräts geändert hat, kann diesen jederzeit durch einen simplen Tastendruck in Erfahrung bringen: Wie bereits zu Beginn beschrieben, hat D-Link dazu einen Info-Button an der Geräteoberseite verbaut - Prädikat: Nützlich. Auf der anderen Seite birgt die Funktion allerdings die Gefahr, dass sich auch Dritte problemlos in das WLAN-Netz einklinken können, wenn sie unmittelbaren Zugang zudem Hotspot haben und von der Funktion wissen. Grundsätzlich machte das Web-Interface des Hotspots einen soliden Eindruck, hat aber durchaus noch Luft nach oben: So gibt es etwa keine ausführlichen Erklärungen, welche Informationen Nutzer in die jeweiligen Felder eintragen müssen. Hier kann sich also für Einsteiger schnell eine Überforderung einstellen.

So funkt das Gerät

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Nutzer sollten darauf achten einen Daten-Tarif in Verbindung mit dem Hotspot zu wählen, der je nach geplanter Aktivität ein großzügiges Highspeed-Datenvolumen beinhaltet. Andernfalls dürfte der Traffic bereits nach kurzer Zeit aufgebraucht sein und der vermeintliche Vorteil des Hotspots schwinden. Wer vermeiden möchte, dass die Trafficgrenze allzu schnell durchbrochen wird, ohne das er davon Kenntnis nimmt, kann die sogenannte Erinnerungs­funktion über das Web-Interface des Hotspots aktivieren. Hierbei lässt sich ein Volumen-Limit festlegen, bei dem der Nutzer über eine Mitteilung im Web-Interface des Hotspots informiert wird. Apropos Erinnerungsfunktion: Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um eine reine Erinnerungsfunktion, die wirklich nur informiert und nicht etwa den Internetzugang blockiert, wenn die eingestellt Trafficgrenze erreicht wurde. Daher müssen Nutzer gegebenenfalls selbst aktiv werden und den Hotspot händisch ausschalten.

Neben LTE (800/900/1800/2100/2600) kommuniziert der 4G LTE Mobile Wi Fi Hotspot 150 Mbps auch via GSM/GPRS/EDGE (850/900/1800/1900 MHz) mit dem Mobilfunknetz. Ins UMTS-Netz klinkt sich der Hotspot über die Bänder 2100/900 MHz ein. Während unserer Tests haben wir stets eine schnellen Internetzugang in Verbindung mit unserer LTE-Datenflat der Telekom erhalten und Störungen blieben aus.

Positiv ist uns beim Test die Funk-Reichweite aufgefallen, obwohl das Gerät keine äußerlich sichtbaren Antennen an Bord hat. So konnten wir dass WLAN-Siganal über mehrere Räume und Wände hinweg empfangen, ohne das der Empfang instabil wurde. Laut dem Hersteller soll sich die Sendeleistung auf rund acht Meter erstrecken. Übrigens verteilt das Gerät Internet über WLAN 802.11 b/g/n und bis zu acht Nutzer können sich gleichzeitig ins Netz einklinken. Letztendlich müssen Veranstalter einer Outdoor-Party vielleicht doch von dem Plan Abstand nehmen, sich alleine auf einen einzigen Hotspot zu verlassen, wenn die Anzahl der Gäste die Zahl 8 übersteigt und die Party-Location zu weitläufig ist. Die Akkuleistung beträgt je nach Nutzung übrigens zwischen fünf und sechs Stunden. Wobei der Hersteller in der Kurzanleitung dazu rät, diese durch die Nutzung einer Powerbank zu erweitern und somit auch längere Surfsessions unterwegs zu ermöglichen.

Fazit

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In den Kerndisziplinen, wie der Bereitstellung von schnellem 4G-Internet und der Aufbereitung der Infos auf dem integrierten Display, schneidet der Hotspot gut ab. Vor allem die zahlreichen Informationen, die sich direkt auf dem Display des Hotspots anzeigen lassen, sind ein echter Pluspunkt. Allerdings hätten wir uns etwas mehr Zubehör und ein verbessertes Web-Interface gewünscht. So wäre es unserer Meinung nach sinnvoll gewesen, einen Stromadapter bei­zulegen, um den Hotspot-Akku auch ohne PC aufladen zu können. Preislich ist das Gerät mit einem Preis um die 140 Euro kein Schnäppchen.

Wer auf die LTE-Anbindung verzichten kann, weil er beispielsweise nur mit einem UTMS-Datentarif unterwegs ist, erhält günstige 3G-Hotspots bereits für um die 50 Euro angeboten.

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