Digital Radio

DAB+-Sendernetz soll noch 2012 ausgebaut werden

Eine Million verkaufte DAB-Radios in 2012 erwartet
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DAB-Radio von DUAL DAB-Radio von DUAL
Bild: Dual
Die Erwartungen von Endgeräteindustrie und Händlern haben sich seit dem Start des bundesweiten Digitalradios im Modus DAB+ Anfang August zumindest laut dem Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) mehr als erfüllt. Die Prognosen seien durchweg positiv und bestätigten die ursprünglichen Erwartungen der Programmveranstalter, so der ZVEI in einere Mitteilung. Darauf ließen die ersten Umfragen bei Geräteherstellern und Verbänden schließen. Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident ZVEI, rechnet damit, dass bereits 2012 bereits die Millionengrenze bei den verkauften Digitalradio-Geräten überschritten wird. Der Verband beruft sich dabei auf Gespräche mit der Industrie und Konsumforschern. Noch vor der IFA 2011 in Berlin im September prognostizierte der ZVEI, dass bis zum Jahresende mehrere hunderttausend digitale Radiogeräte verkauft werden.

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Mitentscheidend für die optimistische Prognose für 2012 und die derzeit guten Orderzahlen sei die große Präsenz der Gerätehersteller auf der weltgrößten Ordermesse IFA 2011, so Andreas Schneider vom Hersteller Sony. "Themen wie Audio und Radio haben seit der diesjährigen IFA wieder einen neuen Stellenwert bekommen. Digitalradio war auf der Messe sichtbar und präsent. Das ist der entscheidende Unterschied zu den IFA-Jahren zuvor", so Schneider, der zugleich einen ganz klaren Trendwechsel in der Branche erkennt.

Die Gerätehersteller bestätigen diese Tendenz und vermelden "außerordentlich gute Verkaufszahlen für Digitalradio-Geräte" im September 2011 und prognostizieren ausgehend von den derzeit guten Geschäftszahlen ein "ausgezeichnetes Weihnachtsgeschäft".

Bundesweites Sendernetz soll durch alte Sender ausgebaut werden

Nach dem Start des neuen nationalen Digitalradio-Multiplex an 27 Senderstandorten Anfang August setzen die Verantwortlichen nun ihre Hoffnungen auf eine zügige Erweiterung des Netzes. "Unser Ziel ist es, den Ausbau weiterzubringen", sagt Chris Weck, Leiter der Hauptabteilung Rundfunk- und Informationstechnik beim Deutschlandradio, im Gespräch mit dem Magazin Infosat. Aktuell würden Verhandlungen darüber geführt, wie noch in diesem Jahr möglicherweise weitere DAB-Sender - etwa entlang der Autobahnen - für den nationalen Mux in Betrieb genommen werden könnten.

Dabei könnte es eine konzertierte Aktion mit den ARD-Rundfunkanstalten geben. Bis Anfang Dezember wechseln die öffentlich-rechtlichen Sender in vielen Bundesländern auf neue, leistungsstärkere Frequenzen und schalten dabei ihre alten Low Power-Sender im Kanal 12 ab. Bisher war geplant die alten Sendeanlagen nicht weiter zu nutzen. Jetzt könnten die Sender jedoch für den bundesweiten Multiplex weiter verwendet werden, vorausgesetzt, die Gespräche zwischen dem Digitalradio Deutschland-Konsortium, dem Deutschlandradio und den ARD-Sendern führen zu einem positiven Abschluss. Die Sender würden in diesem Fall vom Kanal 12 auf den Kanal 5, also dem Kanal des bundesweiten Multiplexes umgestellt.

Fünf neue Privatsender in Bayern

Unterdessen hat der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) entschieden welche Privatsender künftig zusätzlich landesweit im Modus DAB+ ausgestrahlt werden dürfen. Es sind die Programme Antenne Bayern Digital, Antenne Bayern Info, Mega Radio, Absolut relax und RT.1 in the Mix. Die Aufnahme des Sendebetriebs ist bis Ende 2011 geplant. Die bisher schon im Multiplex im Kanal 12D ausgestrahlten Programme Rock Antenne und Radio Galaxy wollen künftig im Modus DAB+ senden, bisher werden diese Sender noch im alten DAB-Modus übertragen.

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