DAB+: Das sagt Media Broadcast zum Senderwechsel-Ärger
Media Broadcast äußert sich zum ungewollten Senderwechsel auf DAB+
Foto/Logo: Media Broadcast, Montage: teltarif.de
Wie berichtet, kommt es für viele DAB+-Hörer in Nordrhein-Westfalen derzeit zum Effekt, dass das Empfangsgerät automatisch zu Femotion Radio wechselt, obwohl eigentlich das Programm von 90s90s Radio empfangen werden soll. 90s90s Radio sendet im zweiten bundesweiten Multiplex, während Femotion Radio im landesweiten Ensemble für private Programmveranstalter in Nordrhein-Westfalen verbreitet wird.
Die Pressestelle des Sendernetz-Betreibers Media Broadcast bestätigte auf Anfrage von teltarif.de, dass der Hintergrund des Fehlers wohl darin liegt, dass auf dem Sendeplatz von 90s90s Radio früher das Programm von Sportradio Deutschland verbreitet wurde, während den heutigen Programmplatz von Femotion Radio früher der regionale Sportradio-Ableger für Nordrhein-Westfalen belegt hat.
Media Broadcast: "Service Following vor einigen Monaten deaktiviert"
Media Broadcast äußert sich zum ungewollten Senderwechsel auf DAB+
Foto/Logo: Media Broadcast, Montage: teltarif.de
Um Hörern einen unterbrechungsfreien Empfang des Sportprogramms zu ermöglichen, wurde sogenanntes Service Following eingerichtet. Das heißt, geeignete Radios schalten auf den jeweils besser empfangbaren Kanal um. Media Broadcast erklärte allerdings auch, das Service Following "schon vor einigen Monaten deaktiviert zu haben". Mit anderen Worten: Die Radios dürften bei schwächelndem Empfang im zweiten "Bundesmux" eigentlich nicht mehr in den nordrhein-westfälischen "Landesmux" umschalten.
"Offensichtlich gibt es aber weiterhin Situationen, abhängig vom Empfangsort, in denen einzelne Radiomodelle trotzdem auf das Programm umschalten", räumte die Media-Braodcast-Pressestelle ein. Unserer Redaktion liegen mittlerweile Rückmeldungen von Nutzern vor, die den gleichen Effekt auch in Bremen beobachten, wo Femotion ebenfalls regional über DAB+ sendet, während 90s90s Radio im zweiten bundesweiten Multiplex zu empfangen ist.
Die Beobachtung in Bremen bestätigt prinzipiell, dass nicht allein senderseitig eingerichtete Service-Following-Einstellungen für die automatische Umschaltung von 90s90s Radio auf Femotion Radio verantwortlich sein können. Anders als in NRW gab es in der Hansestadt nie die Konstellation, dass eine automatische Umschaltung des Radios von einem Programm im zweiten "Bundesmux" auf einen regional verbreiteten Kanal sinnvoll wäre. Media Broadcast will nach eigenen Angaben dem Fehler erneut auf den Grund gehen und eine Lösungsmöglichkeit suchen.
Parameter-Änderungen könnten Probleme lösen
Ein Ansatz könnten Parameter-Änderungen bei 90s90s Radio sein, wie sie seitens des Netzbetreibers ohnehin erwogen werden. "Die aktuelle Zuordnung der Service-IDs einzelner Programme hat sich aufgrund der zuletzt durchgeführten Programmwechsel auf regionaler und bundesweiter Ebene als nicht optimal erwiesen. Wir wissen um diese Thematik und arbeiten derzeit an Verbesserungsmöglichkeiten, die wir aber nur in Abstimmung mit den jeweiligen Programmveranstaltern umsetzen können", so die Media-Broadcast-Pressestelle.
Wenn 90s90s Radio eine neue Service-ID bekommt, würden Radios den Sender nicht mehr als Sportradio Deutschland erkennen und das Logo sowie die Programmsparte der zum Jahreswechsel eingestellten Sportwelle anzeigen. Nachteil: Der bisherige Sendeplatz von 90s90s in der Programmliste vieler Radios würde die Station als nicht mehr verfügbar anzeigen, während der Kanal auf einem neuen Listenplatz erneut zur Verfügung stehen würde.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass in Nordrhein-Westfalen mittlerweile ein weiterer DAB+-Multiplex geplant ist.