Digital Radio

DAB+: Neue Programme, Ankündigungen, aber auch ein Rückzug

Vor allem in Berlin wächst das digitale Angebot
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Screenshot: teltarif.de
Das Jahr 2013 begann gleich mit einer programm­lichen Neuauf­schaltung, zwei Ankündi­gungen, aber auch mit einem Rückzug beim Digitalradio im Modus DAB+. In Berlin hat der Berliner Privatsender Radio B2 ein zweites Programm im digital-terrestrischen Radio gestartet. Bei radio GOLD gibt es 24 Stunden am Tag Klassiker von Bands wie den Beatles, Rolling Stones, Kinks und weiteren Interpreten aus den Jahren von 1960-1979. Neben DAB+ ist die neue Welle auch weltweit im Internet zu hören.

Auch das Privatradio Deluxe Radio, ein Ableger des Fernsehsenders GMYLE Deluxe Music, ist künftig wieder via Digitalradio zu empfangen und will laut einer Information der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) in Berlin via DAB+ auf Sendung gehen. Deluxe Radio sendete unter seinen alten Eigentümern über DAB im Großraum München, hat sich hier aber schon vor längerer Zeit aus dem Digitalradio zurück gezogen. Schwerpunkte des Programms sind Jazz, Smooth Soul und Swing. Wann die Welle in Berlin starten wird, steht aktuell noch nicht fest.

Stimme Russlands und pleximedia mit neuen Plänen

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Ferner plant die Stimme Russlands ein neues Hörfunkprogramm mit dem Namen "Radio Moskau", das über DAB+ in Deutschland verbreitet werden soll. Hierfür wurde bereits eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der das Team auch sukzessive über aktuelle Planungen des Projekts, das ursprünglich schon im November 2012 starten sollte, informieren will. Laut Infos auf der Facebook-Seite soll das Programm frischer und dynamischer daherkommen als der bekannte deutschsprachige Auslandsdienst der Stimme Russlands und somit mehr jüngere Menschen über Russland informieren.

Die Stimme Russlands sendet vorerst - seit dem 1. Januar 2013 - 18 Stunden täglich auf den Frequenzen des Senders Radio Impala, die von dem Unternehmen pleximedia betrieben werden, über DAB+ in Berlin und Hessen. Radio Impala will sein offizielles Programm ab dem 1. April 2013 starten - jedoch unter einer anderen Bezeichnung, wie pleximedia-Geschäftsführer David Kats gegenüber teltarif.de ankündigte. "Welches Format wir ab dem 1. April haben, ist noch unklar", sagt Kats. Eines sei in jedem Fall schon fix: Für Nordrhein-Westfalen wolle man "ein neues Programm mit eigenem und originellem Content starten, das jedoch nicht auf einmal entstehen wird, sondern Schritt für Schritt". Auch die Musik soll sich von Hessen und Berlin unterscheiden. Allerdings soll sie "so modern und frisch" wie in den anderen beiden Märkten sein. Hier biete man ein breites Spektrum an Popmusik, das jenseits des Mainstream liegt.

Deutschlandradio will DRadio Wissen neu starten

Ferner steht die digitale Welle DRadio Wissen vom Deutschlandradio vor einem Neustart: Künftig soll das Programm deutlich musiklastiger werden und eine jüngere Zielgruppe ansprechen, wie Andreas-Peter Weber, Programmdirektor Deutschlandradio, im Gespräch mit dem Magazin Infosat ankündigte. "Wir gingen bisher davon aus, dass wir mit DRadio Wissen ein weitaus jüngeres Publikum erreichen und stärker in studentischen Kreisen verankert sind. Das hat sich nicht bewahrheitet", erklärte Weber. Darum wolle der Programmchef 2013 für das derzeitige Programm die Notbremse ziehen und hörbare Veränderungen einführen. Dabei soll mehr Musik das derzeit wortlastige Programm auflockern. Auch die Ansprache der Zielgruppe soll den Angaben zufolge komplett überarbeitet werden.

Auch einen weiteren Rückzug vom noch jungen Digitalradio gibt es bereits: In Bayern hat der Augsburger Sender RT.1 die Verbreitung des Ablegers "RT.1 in the Mix" im landesweiten Multiplex eingestellt. Den Sender gibt es aber weiter digital über Internet, wo per Smartphone, Tablet und WLAN-Radio auch nach wie vor ein mobiler Empfang möglich ist. Das RT.1-Hauptprogramm ist im Raum Augsburg weiter auch per DAB+ zu empfangen.

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