Digitalradio

DAB+: Österreich will flächendeckenden Ausbau

In Öster­reich gibt es noch viele weiße Flecken beim Digi­tal­radio DAB+. Diese sollen geschlossen werden. Dafür benö­tigen die Prot­ago­nisten jedoch Gelder aus Förder­töpfen.
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Das erste Halb­jahr 2023 hat das digi­tale Radio in Öster­reich in den Mittel­punkt gerückt. Mehr als eine Million Öster­rei­cher hören mehr­mals im Monat Radio über DAB+, so der aktu­elle Radio­test. Um die Empfang­bar­keit und Bekannt­heit des digital-terres­tri­schen Hörfunks zu fördern, sei aber eine Erhö­hung des Digi­tali­sie­rungs­fonds entschei­dend.

Große Sende­löcher in Öster­reich

Hinter­grund: Bisher ist DAB+ in der Alpen­repu­blik vorrangig nur in den Landes­haupt­städten und deren näherer Umge­bung zu hören. Nicht einmal die Auto­bahnen sind flächen­deckend versorgt. So klafft etwa auf der Tauern­auto­bahn (A10) noch ein gut 100 km langes Funk­loch. Der Rocksender 88.6 sendet in weiten Teilen von Österreich auf DAB+ Der Rocksender 88.6 sendet in weiten Teilen von Österreich auf DAB+
Foto: 88.6
Der VÖP (Verband Öster­rei­chi­scher Privat­sender) und der VDÖ (Verein Digi­tal­radio Öster­reich) ersu­chen das Bundes­minis­terium für Finanzen als konse­quenten nächsten Schritt, die Dotie­rung des Digi­tali­sie­rungs­fonds um 2 Millionen Euro jähr­lich (gesamt 2,5 Millionen Euro) zu erhöhen. Eine substan­zielle Verbes­serung der Empfang­bar­keit und Markt­durch­drin­gung sei mit der aktu­ellen Dotie­rung von 0,5 Millionen Euro nicht möglich.

Roman Gerner, Vorsit­zender des Vereins Digi­tal­radio Öster­reich, unter­streicht die Bedeu­tung der Finan­zie­rung durch den Digi­tali­sie­rungs­fonds für den erfolg­rei­chen Netz­ausbau: "Die bevor­ste­hende Umset­zung des neuen DAB-Multi­plex im Jahr 2024 erfor­dert eine drin­gende Über­prü­fung und Anpas­sung des Digi­tali­sie­rungs­fonds, um die Medien- und Programm­viel­falt ange­messen zu fördern. Eine Aufsto­ckung auf 2,5 Millionen Euro ist nicht nur notwendig, sondern auch zwin­gend erfor­der­lich."

Neue Sende­anlage in Hessen und neues Programm in Sachsen

In Deutsch­land ist das Digi­tal­radio dagegen bereits fast flächen­deckend verfügbar und der Ausbau geht weiter. Laut Beob­ach­tungen wird der private DAB+-Multi­plex Hessen Süd jetzt auch vom Standort Hohe Wurzel im west­lichen Taunus verbreitet. Gesendet wird mit einer Sende­leis­tung von 5 kW im Kanal 12C. Mit dem neuen Standort verbes­sert sich der Empfang in Teilen von Wies­baden, in Taunus­stein, Bad Schwal­bach, dem Aartal sowie im Rheingau und Rhein­hessen.

Programm-Zuwachs gibt es in Sachsen: Nach Nürn­berg und Berlin/Bran­den­burg sendet der Rock­sender Star FM ab sofort auch für den Frei­staat. Das Programm wurde im landes­weiten Multi­plex im Kanal 12A aufge­schaltet.

In einer weiteren Meldung haben wir unter­sucht, wie der Bundes­warntag 2023 im Radio ablief.

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