Fördermittel

Umstieg auf DAB+: Bayern belohnt Innovationen

Bayern will Inno­vationen beim Umstieg von UKW auf das Digi­tal­radio DAB+ belohnen. Inno­vative Veran­stalter erhalten mehr Förder­mittel als "Bremser".
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Rücken­wind für die Digi­tali­sie­rung lokaler Radios in Bayern: Der Medi­enrat der Baye­rischen Landes­zen­trale für neue Medien (BLM) hat in seiner Sitzung in der vergan­genen Woche ein neues Konzept zur Förde­rung der Radio­ver­brei­tung über DAB+, die soge­nannte "Trans­for­mations-Anreiz-Förde­rung" (TAF), beschlossen. Damit setzt die BLM einen Baustein aus der vom Medi­enrat Ende 2023 beschlos­senen Audio­stra­tegie um. Dies deckt sich mit dem Koali­tions­ver­trag der Baye­rischen Regie­rungs­par­teien.

DAB+ soll wich­tigster Radio-Verbrei­tungsweg im Frei­staat werden

Radio Schwaben sendet in Bayern auf DAB+ Radio Schwaben sendet in Bayern auf DAB+
Foto: Radio Schwaben
Sowohl die Audio­stra­tegie der BLM als auch die Koali­tions­ver­ein­barung haben zum Ziel, die Digi­tali­sie­rung des Hörfunks in Bayern weiter voran­zutreiben und dabei digi­tale Anbieter beson­ders zu unter­stützen. Das Konzept gewähr­leistet die staats­ferne Abwick­lung einer mögli­chen DAB+-Förde­rung aus Mitteln des Frei­staats Bayern. Sie könnte zum 1. Juli 2024 in Kraft treten.

"Mit dem neuen Förder­kon­zept wollen wir für die baye­rischen Sender gezielt Anreize schaffen, auf DAB+ als künf­tigen digi­talen Verbrei­tungsweg zu setzen", sagt Dr. Thorsten Schmiege, Präsi­dent der BLM. "Dies soll nicht nach dem Prinzip Gieß­kanne, sondern ziel­gerichtet erfolgen und sich vor allem am konkreten Förder­bedarf der einzelnen Anbieter im Trans­for­mati­ons­pro­zess orien­tieren. So soll die Trans­for­mations-Anreiz-Förde­rung Programm­viel­falt sichern und zum Ausgleich von Wett­bewerbs- und Kosten­nach­teilen gerade bei Anbie­tern im länd­lichen Raum beitragen."

So sieht die DAB+-Förde­rung konkret aus

Damit die Förde­rung bei denen ankommt, die am meisten Bedarf haben, werde die digi­tale Verbrei­tung künftig gestaf­felt und nicht mehr für alle Anbieter gleich geför­dert: Die höchste Förde­rung von 90 Prozent erhalten gemein­nüt­zige Ange­bote und Anbieter, die ausschließ­lich terres­trisch via DAB+ verbreiten. Zuvor hatten reine DAB+-Anbieter wie Radio Schwaben damit gedroht, aufgrund fehlender Chan­cen­gleich­heit gegen­über UKW-Ange­boten ihren Sende­betrieb einstellen zu müssen.

60 Prozent Förde­rung bekommen Ange­bote, die exklusiv via DAB verbreitet werden, deren Unter­nehmen aber auch UKW-Programme im Port­folio haben. Simul­cast-Programme, die via UKW und DAB verbreitet werden, erhalten – je nach Kosten­belas­tung im UKW-Sender­netz – eine DAB-Förde­rung zwischen 0 und 50 Prozent.

Das Förder­volumen der Verbrei­tungs­för­derung belief sich bisher auf 1,8 Millionen Euro, die hälftig vom Frei­staat Bayern und der BLM getragen wurden. Ziel ist es, die Mittel aufzu­sto­cken und die bislang von der Landes­zen­trale bereit­gestellten Mittel in Höhe von 900.000 Euro – entspre­chend den Zielen der Audio­stra­tegie 2025 – in weitere Digi­tali­sie­rungs­maß­nahmen einzu­bringen.

Wie schlägt sich der neue DAB+-Blue­tooth-Speaker "Rhythm Tune" gegen­über dem Vorgänger-Modell? Wir haben den Praxis­test gemacht.

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