Digitalradio

DAB+: Neue Programme und Netzausbau

Kurz vor Weih­nachten geben die DAB+-Betreiber noch­mals Gas - mit neuen Programmen und einem Netz­ausbau. Für Nordddeutsch­land wurden zudem weitere Programme lizen­ziert.
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Besserer Empfang mit Digitalradios Besserer Empfang mit Digitalradios
Foto: auna
Kurz vor Weih­nachten geben die DAB+-Betreiber noch­mals Gas beim Netz­ausbau, damit das Geschenk Digi­talradio auch perfekt funk­tioniert. So können Hörer im Rhein­graben zwischen Frei­burg und Basel sowie im Südschwarz­wald nun den bundes­weiten Multi­plex mit vier Programmen von Deutsch­land­radio und neun Privat­radios besser hören. Das Ensemble wird vom Standort Blauen im Kanal 5C mit einer Leis­tung von 5 kW ausge­strahlt.

Es handelt sich um den letzten Sender, den Netz­betreiber Media Broad­cast im Jahr 2019 ans Netz gebracht hat. 2020 soll der Ausbau weiter­gehen, unter anderem mit Sende­anlagen am Haard­kopf im Huns­rück, für Chem­nitz-Stadt in Sachsen und Bad Belzig in Bran­denburg. Ein genauer Zeit­plan liegt hierfür aber noch nicht vor.

Zuwachs im Allgäu

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Foto: auna
Zuwachs gibt es auch im rein privaten Allgäu-Multi­plex (Kanal 8B): Der Privat­sender RSA Radio sendet nun auch mit der Regio­nalver­sion Ostallgäu in dem Digi­talradio-Multi­plex. 2020 soll, mit der Aufschal­tung des Senders Pfänder, auch noch die Lindauer Regio­nalver­sion digital-terres­trisch gesendet werden.

Das kirch­liche Domradio wird unter­dessen auch über den 31. Dezember 2019 digital-terres­trisch über DAB+ in Nord­rhein-West­falen im Multi­plex des WDR (Kanal 11D) zu hören sein. Eigent­lich läuft ein Pilot­projekt als Grund­lage für die Zulas­sung Ende dieses Jahres aus. Da aufgrund von Frequenz­koor­dinie­rungs-Problemen eine Ausschrei­bung von privaten Multi­plexen noch nicht erfolgen konnte, wäre ein naht­loser Weiter­betrieb nicht möglich gewesen. Jetzt hat sich laut Infor­mationen von teltarif.de der WDR bereit erklärt, Domradio weiter Asyl zu gewähren - mit Duldung durch die Landes­anstalt für Medien (LfM) zunächst bis Juni 2020.

WDR und rbb bauen aus

Seit dem 17. Dezember können auch Hörer im Raum Kleve die WDR-Radio­programme über DAB+ besser empfangen. Am Standort Kleve wurde die Sende­leis­tung von 1 auf 10 kW erhöht. Dadurch verbes­sert sich der Empfang vor allem in den Kreisen Kleve und Wesel sowie im südli­chen Kreis Borken sowie jenseits der nieder­ländi­schen Grenze. Im Laufe des Jahres und im nächsten Jahr wird, wie von uns bereits berichtet, die DAB+-Versor­gung in NRW sukzes­sive weiter ausge­baut.

Auch der rbb setzt den DAB+-Netz­ausbau fort und nimmt am 23. Dezember am Standort Templin einen weiteren DAB+-Sender auf Kanal 10B in Betrieb. Mit dem neuen Sender wird eine Versor­gungs­lücke im Norden Bran­denburgs geschlossen. Der rbb will sein Sender­netz auch 2020 weiter ausbauen und plant die Sende­stand­orte Herz­berg und Bad Belzig. Verbreitet werden alle rbb-Programme sowie das Programm Cosmo.

Neue Töne in Schleswig-Holstein

Im Januar soll im Rahmen eines Modell­versuchs bis Ende 2022 ein privater Multi­plex im Groß­raum Lübeck starten, im März ist ein weiterer in Kiel geplant, später dann noch auf der Feri­eninsel Sylt. Der Medi­enrat der Medi­enan­stalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hat in seiner letzten Sitzung hierfür der Radio Point of Sale GmbH, die bisher für Laden­funk bekannt ist, die Zulas­sung zur Veran­stal­tung der Hörfunk­spar­tenpro­gramme "Nordic Radio", "Nordic beatz" und "Nordic life & style" erteilt. Neben DAB+ sollen die neuen Programme auch im Internet verbreitet werden.

In Hamburg erwarten Hörer viel­leicht schon im kommenden Jahr einen zweiten privaten Multi­plex. Schon jetzt gäbe es reges Inter­esse, berichtet der Bran­chen­dienst radioWOCHE und bezieht sich dabei auf den Netz­betreiber Media Broad­cast. Unter anderem will der Sport­sender HarbourTown Radio sein Programm neben Internet auch über DAB+ verbreiten und habe sich bei der MA HSH beworben.

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