Outdoor-Smartphone

Doogee S50 im Härtetest: 24 Stunden unter Wasser

Das Outdoor-Smartphone Doogee S50 wird vom Hersteller als staub- und wasserdicht angepriesen: Es soll 24 Stunden unter Wasser überleben. Das haben wir ausprobiert.
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Outdoor-Smartphones werden schon lange nicht mehr ausschließlich von Extremsportlern, Bauarbeitern oder Handwerkern genutzt: Auch Eltern schätzen beispielsweise ein etwas robusteres Smartphone, das nicht sofort zur Reparatur muss, wenn die Kinder es beim Spielen versehentlich fallen lassen. Denn fragile Sensibelchen wie das iPhone X haben in Familien mitunter keine lange Lebenszeit. Trotzdem soll das Familien-Smartphone technisch nicht veraltet sein - wie das bei robusten Outdoor-Geräten leider oft der Fall ist.

Ein chinesischer Hersteller, der vermehrt auf den europäischen Markt drängt, ist Doogee. Das Akkuwunder Doogee BL7000 für 10 Stunden Nonstop-Videowiedergabe haben wir bereits einem Kurztest unterzogen. Nun ist das Doogee S50 an der Reihe. Für dieses nach IP-68 zertifizierte Smartphone verspricht der Hersteller, dass es 24 Stunden unter Wasser überlebt - das haben wir ausprobiert. Homescreen des Doogee S50 Homescreen des Doogee S50
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Preis, Varianten und Ausstattung

Das Doogee S50 ist in zwei Speicher- und zwei Farbvarianten erhältlich. Der Hersteller verkauft es mit 64 GB oder 128 GB Speicher und in den Farben Schwarz und Schwarz/Orange. Bei der letztgenannten Farbvariante ist das Smartphone ebenfalls überwiegend schwarz mit orangefarbenen Randlinien und Verzierungen. Im Test hatten wir die 128-GB-Variante in Schwarz. In dieser Ausstattung ist das Doogee S50 bei Amazon erhältlich und kostet rund 360 Euro. Das 64-GB-Modell ist für etwa 285 Euro erhältlich.

Auf der Homepage: 24 Stunden Untertauchen ohne Schaden wird versprochen Auf der Homepage: 24 Stunden Untertauchen ohne Schaden wird versprochen
Bild: Doogee

Doogee S50 (128GB)

Mit 250 Gramm Gewicht und Abmessungen von 163,9 mal 79,8 mal 13,3 Millimeter ist das Doogee S50 deutlich klobiger als aktuelle Smartphones, allerdings nicht ganz so unförmig wie andere Outdoor-Smartphones. Das 5,7-Zoll-IPS-Display hat eine Auflösung von 1440 mal 720 Pixel (Seitenverhältnis 18:9) bei 276 ppi Pixeldichte. Diese Werte sieht man dem Display auch an: Bei hochaufgelösten Bildern und Videos wirkt es manchmal etwas körnig. Außerdem ist es blickwinkelabhängig: Kippt man es schon um mehr als 45 Grad, erscheint die Anzeige dunkler.

Mit Android 7.1 ist nicht die allerneueste Betriebssystem-Variante vorinstalliert, zu einem Update auf Android 8 hat sich der Hersteller noch nicht geäußert. Der Helio-P23-Chip mit acht Kernen beinhaltet die Mali-G71-MP2-Grafikeinheit, ihm stehen in allen Gerätevarianten 6 GB RAM zur Seite. Das Doogee S50 funkt in allen gebräuchlichen UMTS- und LTE-Varianten, auch im hierzulande wichtigen Band 20 um 800 MHz. In unserem Test schaltete das Smartphone blitzschnell zwischen WLAN- und LTE-Betrieb um. Ein Fingerprint-Sensor befindet sich auf der Rückseite des Geräts unter den Hauptkameras.

Lobenswert ist bei Doogee der Lieferumfang: Außer Kurzanleitung, Micro-USB-Kabel und Netzteil fanden wir eine Display-Schutzfolie, ein SIM-Öffnungswerkzeug und ein kleines Microfaser-Putztuch in der Verpackung. Das wird auch benötigt, denn die Display-Oberfläche ist anfällig für Fingerabdrücke. Doogee S50 mit Verpackung und Zubehör Doogee S50 mit Verpackung und Zubehör
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Handhabung, Dual-SIM und Telefonie

Das Doogee S50 liegt aufgrund seines griffigen Polyurethan-Gehäuses sehr gut in der Hand. Verbiegen oder Eindrücken lässt sich das Gehäuse, das an vielen Stellen mit kleinen Schräubchen zusammengehalten wird, nicht. Die drei Öffnungen an den Seitenrändern (Micro-USB-Buchse, SIM-Schlitten und Audio-Klinken-Anschluss) sind mit robusten Gummiklappen überdeckt. Um diese zu öffnen, braucht man allerdings etwas längere Fingernägel.

Die Rückseite des Doogee S50 Die Rückseite des Doogee S50
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Telefonate klangen in unserem Test mit dem Doogee S50 sehr natürlich, der Lautsprecher auf der Rückseite allerdings klingt für unseren Geschmack etwas blechern. Bei einem wasserdichten Smartphone kann man allerdings auch nicht viel mehr erwarten.

Das Doogee S50 unterstützt zwei SIM-Karten, diese arbeiten allerdings nur im Dual-Standby-Betrieb. Wird mit der einen Karte telefoniert, ist die andere nicht ins Netz eingebucht und darum auch nicht erreichbar. Im Standby sind allerdings beide SIM-Karten ins Netz eingebucht. Einer der SIM-Plätze kann alternativ auch mit einer microSD-Speicherkarte bestückt werden.

24 Stunden Unterwasser-Test, Akku, Kamera und Fazit

In der Werbung für das Doogee S50 stellt der Hersteller nicht so sehr die Robustheit, sondern viel mehr die Wasserfestigkeit heraus. Auf der Homepage gibt Doogee an, das Smartphone könne problemlos 24 Stunden unter Wasser bleiben, bei einer Wassertiefe von maximal 1,5 Metern. Dabei ist laut der IP-68-Zertifizierung übrigens stets sauberes und klares Süßwasser gemeint. In Schmutz- oder Seifenwasser sollte man das Smartphone ebenso wenig eintauchen wie in Salzwasser.

Ab zum Wassertest Ab zum Wassertest
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Was natürlich laut IP-68-Zertifizierung kein Problem darstellt ist, das verschmutzte Doogee S50 unter dem Wasserhahn abzuspülen. Ebenso wie beim Untertauchen sollte man aber immer vorher genauestens prüfen, dass die drei Gummi-Schutzkappen fest sitzen und keine Schlitze offen bleiben, durch die Wasser eindringen kann.

In einer Glasschüssel haben wir das Doogee S50 exakt 24 Stunden untergetaucht und das hat das Smartphone ohne Probleme überstanden. Nach unserer Prüfung ist kein Wasser ins Gerät eingedrungen und auch sonst hat das Smartphone dabei keinen Schaden genommen. Vor dem Öffnen der Klappen haben wir es gut abgetrocknet - und danach ließ es sich ohne Probleme nutzen wie zuvor. In dieser Schüssel musste das Doogee S50 exakt 24 Stunden verbringen In dieser Schüssel musste das Doogee S50 exakt 24 Stunden verbringen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Akku, Leistung und Kameras

Der 5180-mAh-Akku des Doogee S50 soll laut dem Hersteller theoretisch 35 Stunden Gesprächszeit sowie 680 Stunden Standby-Zeit ermöglichen. Derartige Werte sind eigentlich nur erreichbar, wenn man möglichst viele Sensoren abschaltet und beim Telefonieren das Display ausschaltet, was alles recht praxisfremd ist. Beim Langzeit-Test mit unserem Benchmark PCMark wird eine dauerhafte Nutzung des Smartphones mit Internet-Surfen sowie Wiedergabe von Bildern, Videos und Präsentationen simuliert, wobei das Display die ganze Zeit eingeschaltet ist. Bei diesem Test hielt das Doogee S50 acht Stunden und zehn Minuten durch, was nicht zu beanstanden ist.

SIM-Karten-Schlitten hinter der Verschlussklappe SIM-Karten-Schlitten hinter der Verschlussklappe
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Ein echter Kraftprotz ist das Doogee S50 nicht. Im Test konnten wir zwar flüssig durch Menüs und Apps wischen, bei anspruchsvollen Spielen muss der SoC allerdings die Segel streichen. Im Benchmark 3DMark zeigte er bei den härtesten 3D-Renderings nur eine Bildershow an, aber kein flüssiges Video. Für kleine Casual-Games und die Videowiedergabe ist das Smartphone aber gut geeignet.

Die Kameras schossen in unserem Test Fotos, die in puncto Schärfe, Farbwiedergabe und Detailreichtum die Ansprüche an ein Gerät dieser Preisklasse erfüllten. Insgesamt hat Doogee vier Kameras verbaut: Hinten eine 16 + 13 Megapixel Dual-Kamera und vorne eine 16 + 8 Megapixel Dual-Kamera, beide mit f2.0-Blende. Kameramodul und Fingerabdrucksensor im Detail Kameramodul und Fingerabdrucksensor im Detail
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Fazit

Doogee hält das Versprechen ein: Dank IP-68-Zertifizierung und solider Verarbeitung überlebt das Doogee S50 in unserem Test 24 Stunden unter Wasser. Auch die Akkulaufzeit mit rund acht Stunden geht in Ordnung. Hervorzuheben ist darüber hinaus der große Speicher von 128 GB bei unserem Modell sowie der Arbeitsspeicher von 6 GB bei allen Modellvarianten. Auch die Bildqualität der Kameras ist für die Preisklasse okay.

Kleinere Kompromisse machen muss der Nutzer lediglich beim Prozessor und beim Betriebssystem: Der SoC ist für aufwändige Spiele zu schwach, und ob es ein Upgrade von Android 7.1 auf Android 8 geben wird, ist ungewiss.

Weitere Smartphones mit starkem Akku finden Sie übrigens in unserer Übersicht von Smartphones mit langer Akku-Laufzeit.