Zahlen

LTE: Drillisch-Kunden nutzen weniger Datenvolumen als Telekom-Kunden

Drillisch hat seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Der Anbieter wächst weiter, muss aber vereinzelt auch Rückgänge in den Kennzahlen hinnehmen.
Von Thorsten Neuhetzki

Die Quartalszahlen von Drillisch Die Quartalszahlen von Drillisch
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Drillisch kann die Zahl seiner Kunden weiter steigern. Gemäß den heute vorgelegten Halbjahrszahlen hat der Anbieter gegenüber dem Vorjahr 768 000 Teilnehmer (25,6 Prozent) mehr im Bestand. Insgesamt zählt Drillisch damit bei all seinen Marken 3,771 Millionen Nutzer. Vor einem Jahr waren es 3,003 Millionen. Die allermeisten dieser Kunden - 3,707 Millionen - zählt Drillisch zu seinen MVNO-Nutzern. Nicht alle Kunden nutzen jedoch das Telefónica-Netz.

Mit der im Vergleich zum Vorjahr höheren Kundenzahl hat Drillisch den Service-Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 46,2 Millionen Euro auf 307,8 Millionen Euro gesteigert. In diese Kennziffer fließen auch die MVNO-Kunden im Vodafone-Netz sowie die Service-Provider-Kunden aus früheren Zeiten mit ein.

Im Vodafone-Netz bietet Drillisch beispielsweise kein LTE an. Das erklärt, warum die berichtete Zahl der LTE-Teilnehmer weitaus geringer ist als die Gesamtkundenzahl. Allerdings ist die Zahl der LTE-Nutzer gegenüber dem Vorjahr um 85,5 Prozent oder 1,110 Millionen auf 2,409 Millionen Teilnehmer gestiegen.

1073 MB im Schnitt bei jedem Drillisch-Kunden

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Der durchschnittliche monatliche Datenverbrauch dieser LTE-Teilnehmer ist im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 51,1 Prozent auf 1073 MB im Monat gestiegen. Vor einem Jahr waren es noch durchschnittlich 710 MB. Interessant dabei: Trotz der teils hohen Datenvolumen zu niedrigen Preisen, die Drillisch seinen Kunden mit auf den Weg gibt, verbraucht der durchschnittliche Drillisch-Kunde weniger Datentraffic als ein Telekom-Kunde. Die Telekom hatte zuletzt berichtet, das ihre Kunden im Schnitt 1,36 GB monatlich nutzen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Allerdings ist denkbar, dass dieser Unterschied daran liegt, dass die Telekom ein weitaus besseres LTE-Netz hat und mit 93 Prozent Bevölkerungs-Abdeckung auch deutlich mehr Reichweite hat als Telefónica.

Beim Gesamtumsatz musste Drillisch Federn lassen. Er ging um 8,8 Prozent auf 311,3 Millionen Euro zurück. Nach Angaben von Drillisch resultiert das aus der Restrukturierung der Tochtergesellschaft Phone House. Die Erlöse der provisionsbasierten Vermittlung von Verträgen der Netzbetreiber inklusive dem damit zusammenhängenden Hardwaregeschäft, waren im Vorjahr noch in den Sonstigen Umsätzen enthalten. Er wurde jedoch veräußert. Auch der Umsatz pro Kunde ging leicht zurück auf 14,62 Euro.

Für das Jahr 2017 plant der Vorstand auf Stand-alone-Basis, also vor der vollständigen Übernahme der 1&1, mit einem weiteren Anstieg des MVNO-Kundenbestandes und damit einhergehend mit einer Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung. Das EBITDA soll gemäß den Planungen im Geschäftsjahr 2017 auf 160 bis 170 Millionen Euro ansteigen (2016: 120,2 Millionen Euro).

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