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Netflix: Full-HD & zwei parallele Streams für unter 5 Euro

Die Quar­tals­zahlen von Netflix enttäu­schen. Jetzt will der Strea­ming­dienst sein Billig-Abo attrak­tiver machen. Ein weiterer Preis­plan könnte sogar einge­stellt werden.
Von mit Material von dpa

Ende vergan­genen Jahres hat Netflix sein werbe­gestütztes Abon­nement einge­führt. Dieses ist in Deutsch­land für 4,99 Euro pro Monat erhält­lich. Laut Bran­chen­berichten ist das Werbe-Abo bei Neukunden bislang nicht gut ange­kommen. Netflix sieht das anders. Zumin­dest in den USA sei das vergleichs­weise güns­tige Preis­modell gut ange­nommen worden, so der Strea­ming­dienst anläss­lich der Bekannt­gabe seiner Quar­tals­zahlen. Netflix wertet Werbe-Abo auf Netflix wertet Werbe-Abo auf
Foto: Netflix
Nun soll das Billig-Abo aufge­wertet werden. Anstelle der bishe­rigen HD-Qualität (720p) wird künftig in Full-HD (1080p) gestreamt. Noch im April soll die Verbes­serung in allen Ländern greifen, in denen Netflix sein Werbe-Abo anbietet. Full-HD war bisher dem Stan­dard-Abon­nement vorbe­halten, das mit monat­lich 12,99 Euro deut­lich teurer ist, dafür aber auch Down­loads erlaubt, um Filme und Serien auch dann ansehen zu können, wenn gerade kein Internet-Zugang zur Verfü­gung steht - beispiels­weise auf Reisen.

Zwei paral­lele Streams

Das Basis-Abo mit Werbung bekommt den Angaben zufolge noch eine weitere Funk­tion, die bislang höher­wer­tigen Preis­modellen vorbe­halten war. Kunden können zwei Streams parallel nutzen. Nicht bekannt ist, ob auch das Basis-Abo ohne Werbung, das monat­lich 7,99 Euro kostet und seit einigen Monaten nicht mehr aktiv vermarktet wird, diese Verbes­serungen bekommt.

Mit Strea­ming in 1080p, zwei paral­lelen Streams und der schon jetzt verfüg­baren Down­load-Option wäre das Abo dem Stan­dard-Preis­plan quasi gleich­gestellt. Da ist die Wahr­schein­lich­keit höher, dass Netflix die Option für 7,99 Euro pro Monat künftig nicht mehr nur "versteckt", sondern gar nicht mehr anbietet.

Wer weniger als 12,99 Euro monat­lich für den Strea­ming­dienst ausgeben möchte, käme somit um Werbe­ein­blen­dungen nicht mehr herum und die Down­load-Funk­tion ginge verloren. Immerhin sorgt Netflix sukzes­sive dafür, dass das Basis-Abo mit Werbung auf immer mehr Endge­räten genutzt werden kann. Wie berichtet ist der Preis­plan jetzt auch auf dem Apple TV nutzbar.

Netflix verschärft Maßnahmen gegen Account-Sharing

Netflix hat im Rahmen der Bekannt­gabe seiner neuen Quar­tals­zahlen außerdem ange­kün­digt, noch im zweiten Quartal seine Maßnahmen gegen das Teilen von Zugängen für den Strea­ming­dienst zu verschärfen. Das Unter­nehmen rechnet mit rund 100 Millionen Haus­halten, die Netflix sehen, dafür aber nicht bezahlen.

In ersten Ländern hat Netflix die Möglich­keit einge­führt, zusätz­liche Haus­halte zum Abon­nement hinzu­zufügen, sodass das Account-Sharing legal ist. Diese Rege­lung soll bis Ende Juni welt­weit umge­setzt werden. Welche Kosten für den zweiten Haus­halt anfallen, ist von Land zu Land verschieden.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, warum Netflix mit den Maßnahmen gegen die Pass­wort-Weiter­gabe auch Kunden verär­gern könnte, die den Dienst so nutzen, wie in den AGB offi­ziell vorge­sehen.

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