Netflix: Monatlich bis zu 5,99 Euro für Account-Sharing
Netflix deutet seit Monaten an, dass das Unternehmen künftig stärker gegen das Teilen von Zugängen für den Streamingdienst vorgehen will. In Lateinamerika hatte Netflix schon 2022 mit zusätzlichen Gebühren experimentiert, die anfallen, wenn die Zugangsdaten in mehr als einem Haushalt genutzt werden. Jetzt wird dieses Verfahren auf weitere Regionen ausgeweitet. Erstmals sind auch europäische Länder betroffen.
Mitglieder, die den Standard- oder Premiumtarif des Streamingdienstes nutzen, bekommen nach Netflix-Angaben die Möglichkeit, ein "zusätzliches Mitglieds-Subkonto" einzurichten. Dieses Unterkonto kann von "bis zu zwei Personen" genutzt werden, mit denen der eigentliche Abonnent nicht zusammenlebt. Innerhalb des eigenen Haushalts kann der Netflix-Zugang auch offiziell von mehreren Personen genutzt werden.
Netflix startet Account-Sharing-Option in Europa
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Die bis zu zwei Nutzer eines Subkontos erhalten eigene Profile, personalisierte Empfehlungen und eigene Zugangsdaten. Hierfür fallen zusätzliche Kosten an, deren Höhe sich von Land zu Land unterscheiden. So zahlen Kunden in Portugal einen monatlichen Aufpreis von 3,99 Euro für das Mitglieds-Subkonto. In Spanien liegen die monatlichen Zusatzkosten bei 5,99 Euro. Neben den beiden Staaten auf der iberischen Halbinsel führt Netflix die Subkonten auch in Kanada (monatlich 7,99 kanadische Dollar) und Neuseeland (monatlich 7,99 neuseeländische Dollar) ein.
Werbe-Abo günstiger
Damit ist die offizielle Abo-Erweiterung auf Nutzer außerhalb des eigenen Haushalts teilweise teurer als das Basis-Abonnement mit Werbung, das in Deutschland zum Monatspreis von 4,99 Euro angeboten wird. Das werbefreie Basis-Abo wird von Netflix mittlerweile "versteckt", sodass es für potenzielle Kunden schwerer auffindbar ist. Zu beachten ist, dass es mit den Basis-Preisplänen nicht möglich ist, Subkonten einzurichten.
Wann die kostenpflichtigen Unterkonten auch in Deutschland eingeführt werden, ist derzeit noch nicht bekannt. Allerdings hatte Netflix hierzulande bereits kurzzeitig Regelungen in seinen FAQs veröffentlicht, die aufzeigen, was der Streamingdienst unter dem "Hauptstandort" seiner Nutzer versteht. Neben dem Hauptstandort kann das Abonnement nur mobil genutzt werden - wenn die hierfür verwendeten Geräte auch am Hauptstandort zum Einsatz kommen.
Die Details sind zwar nach wenigen Stunden wieder von der Netflix-Webseite entfernt worden. Zudem hatte das Unternehmen zuletzt davon gesprochen, im Laufe der "nächsten Quartale" die Daumenschrauben hinsichtlich des Account-Sharings anzuziehen, was darauf hindeutete, dass sich die Einführung der Maßnahmen noch etwas verzögert. Der Start in Portugal, Spanien, Kanada und Neuseeland zeigt aber, dass das Unternehmen im Hintergrund weiter an der Verschärfung der Maßnahmen arbeitet.
Immerhin blieben deutsche Kunden bislang von den Preiserhöhungen verschont, die Netflix in anderen europäischen Ländern längst eingeführt hat.