Mobilfunknetz

Mikro-Funkzellen verbessern Empfang in Gebäuden

Mikro-Zellen sollen Netzqualität in Gebäuden deutlich erhöhen
Von Hans-Georg Kluge

So stellt sich das HetNet-Konzept von Ericsson dar, in das die neue Pico-Funkzelle integriert werden soll. So stellt sich das HetNet-Konzept von Ericsson dar, in das die neue Pico-Funkzelle integriert werden soll.
Bild: Ericsson.com (Screenshot: teltarif.de)
Die Netzwerkausrüster Ericsson und ZTE haben neue Mikro-Mobilfunkbasisstationen mit integriertem WLAN vorgestellt. Die kleinen Funkzellen sollen dabei bestehende große Funkzellen ergänzen und die Abdeckung vor allem innerhalb von Gebäuden verbessern.

So stellt sich das HetNet-Konzept von Ericsson dar, in das die neue Pico-Funkzelle integriert werden soll. So stellt sich das HetNet-Konzept von Ericsson dar, in das die neue Pico-Funkzelle integriert werden soll.
Bild: Ericsson.com (Screenshot: teltarif.de)

Ericsson Mikro-Mobilfunkzelle: Leicht integrierbar

Die Indoor-Funkzelle von Ericsson soll einfach in bestehende Netze integriert werden können. Die neue Funkzelle ergänzt die RBS-6000-Produktfamilie um die Möglichkeit, die Netzkapazität an den Orten zu erhöhen, wo die Datennutzung immer weiter zu nimmt: Laut Ericsson fallen etwa 70 Prozent des Datenvolumens im Gebäudeinneren an - dort aber können die großen Outdoor-Funkzellen nicht ihre volle Leistung entfalten.

Die Mikro-Funkzelle unterstützt neben den 3G-Technologien auch WLAN. Damit lassen sich Infrastrukturen aus Kleinzellen aufbauen. Die Funkzellen sind an ein eigenes Gateway angeschlossen, das für die Anbindung an das bestehende Kernetz, dem sogenannten Backhaul, sorgt. Ein so aufgebautes Netz eignet sich besonders für die Versorgung stark frequentierter Orte wie Einkaufszentren und Flughäfen. Mit den Mikro-Funkzellen lassen sich Blindspots innerhalb von Gebäuden schließen.

Eine Basisstation aus der RBS-6000-Familie: die RBS 6201 von Ericsson. Eine Basisstation aus der RBS-6000-Familie: die RBS 6201 von Ericsson.
Bild: Ericsson.de
Ulf Ewaldsson, Chief Technology Officer (CTO) von Ericsson betont, dass die neuen RBS-Produkte die Leistungsfähigkeit von Funknetzen deutlich erhöhen und gleichzeitig die Betriebskosten der Provider senken könnten, da die Aufstellung der Funkzellen sehr flexibel und nur geringe Voraussetzungen habe. Das Ericssons Hetnet-Konzept zur Verbesserung von Mobilfunknetzen sieht vor, dass Basisstationen technisch optimiert bzw. erneuert und dichter aufgestellt werden sollten. Die nun angekündigten Mikrofunkzellen stellen die dritte Säule zur Optimierung eines Funknetzes dar. Für die Verbesserung der Netzqualität durch modernere Basisstationen wirbt Ericsson seit längerem.

Auch ZTE stellt neue Mikro-Funkzelle vor

Auch der chinesische Hersteller ZTE hat eine Mikro-Funkzelle vorgestellt, die der Optimierung der Netzabdeckung an problematischen Orten dienen soll. Diese Funkzelle unterstützt sowohl LTE als auch WLAN und kann vielfältig konfiguriert werden. So kann die Funkzelle genutzt werden, um die Funkversorgung innerhalb von Gebäuden zu verbessern. Die Daten der Nutzer werden dann zum Beispiel mit WLAN an das Backhaul abgeführt. Auch die umgekehrte Richtung ist möglich: Die Funkzelle kann als WLAN-Access-Point genutzt werden und führt dann die Daten mit Hilfe von LTE ab.

Mikro-Funkzellen erweitern Netze

Mit ZTE und Ericsson setzen zwei der größten Netzwerkausrüster auf die flexible Erweiterung von Mobilfunknetzen. Wie ein solches Mobilfunknetz funktioniert, erfahren Sie auf einer eigenständigen Info-Seite.

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