Ratgeber
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Fotobuch mit eigenen Fotos: So holen Sie das Beste heraus

Fotobuch-Services gibt es viele - wir geben nicht nur Tipps zur Auswahl des Anbieters, sondern auch zu Gestaltung und Bestellung des Buchs. Außerdem verraten wir, wie man in einem Tag zu einem Fotobuch kommt.
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Grundsätzlich können Fotos ab 3 Megapixel Auflösung in einem Fotobuch gedruckt werden. Zieht man sie in der Fotobuch-Software - je nach Format des Buchs - dann auf DIN-A4-Größe, geben gute Fotobuch-Programme einen Hinweis aus, dass die Darstellung pixelig werden kann. Solche Hinweise sollte man stets beachten, um Enttäuschungen beim fertigen Buch zu vermeiden. In diesem Fall lassen sich mehrere Fotos mit kleinerer Auflösung neben- oder untereinander auf einer Seite platzieren. Oder ein alleinstehendes Foto wird durch einen interessanten Text oder ein grafisches Element ergänzt. So kann man auch aus älteren Fotos mit geringerer Auflösung ein Fotobuch gestalten. Auf DIN-A4-Größe sollte man nur Bilder ab 5 bis 6 Megapixel Auflösung ziehen.

Wer im Hinblick darauf fotografiert, später ein Fotobuch zu erstellen, sollte in der Kamera oder in der Kamerasoftware des Smartphones stets die höchste Auflösung einstellen, um die beste Qualität zu erzielen. Notfalls sollte der Speicher des Smartphones mit einer Speicherkarte aufgestockt werden. Vorher nachdenken sollte man auch über das Bildformat: Werden die Fotos überwiegend auf dem Breitbild-Monitor oder -Fernseher angeschaut, ist das 16:9-Format vorzuziehen. In Fotobüchern sieht - je nach Geschmack - meist das 4:3-Format besser aus. Dem Geschmack des Gestalters bleibt es auch überlassen, ob er die Fotos im Buch randlos oder mit einem Rand präsentieren will. Viele Fotobuch-Anbieter geben die Auswahl zwischen einem weißen, schwarzen oder andersfarbigen Hintergrund.

Grafische Gestaltung: Nicht übertreiben!

Bei der optischen Gestaltung gilt aber grundsätzlich: Weniger ist mehr! Wer eine flippige Modemesse mit Punker-Kollektionen in einem Fotobuch wiederaufleben lässt, wird sicherlich eine andere Gestaltung wählen als der Seniorenclub, der die Erinnerungen an seine letzte Mallorca-Reise in einem Buch sammelt. Wer es mit grafischen Zusatzobjekten, sich gegenseitig überlappenden Bildern und schräg angeordneten Fotos übertreibt, läuft Gefahr, den Betrachter vom eigentlichen Inhalt der Fotos abzulenken.

Die eigentliche Nachbearbeitung der Fotos sollte allerdings vor der Einbindung ins Fotobuch erledigt werden. Müssen Bilder zugeschnitten oder rote Augen retuschiert werden, sollen Helligkeit, Kontrast und Farbgebung verändert oder Effekte wie Schwarzweiß oder Sepia angewandt werden: Komfortabler ist dies mit einem separaten Bildbearbeitungsprogramm vorab zu machen. Die Fotobuch-Software bietet zwar oft rudimentäre Bearbeitungsmöglichkeiten, aber die Bearbeitung eines einzelnen Fotos lenkt dann doch zu sehr von der Gesamtgestaltung des Buches ab. Insbesondere mit der automatischen Korrekturfunktionen in der Fotobuch-Software sollten Anwender vorsichtig umgehen, da die Ergebnisse hinterher nicht immer besser, sondern manchmal sogar schlechter waren. Qualitätskontrolle bei der Fotobuch-Produktion Qualitätskontrolle bei der Fotobuch-Produktion
Bild: dpa

Sonderfall: Das Fotobuch zum sofort mitnehmen

Ein Sonderfall unter den Fotobuch-Anbietern ist Kodak mit seinem Create@Home-Service: Der Kunde lädt wie gewohnt die Fotobuch-Gestaltungssoftware herunter, erstellt sein Fotobuch und speichert dieses auf einem USB-Stick ab. Dann geht er in eines der teilnehmenden Geschäfte, druckt die Seiten aus und lässt sie von einem der anwesenden Mitarbeiter zu einem Buch binden. Dafür sollte man 30 bis 60 Minuten Zeit einplanen.

Eine Ladenkette, die Kodak Create@Home bietet, ist die dm-Drogerie [Link entfernt] , allerdings nicht in allen Filialen. Dort nennt sich das Produkt "FotobuchSofort", auf der verlinkten Webseite kann der Kunde per PLZ suchen, welche dm-Märkte in seiner Nähe den FotobuchSofort-Service anbieten.

Erhältlich ist auch eine App namens "Foto-Paradies Foto2Go Mobile" für Android und iOS, mit der man das dm-Fotobuch gestalten kann. Diese App unterstützt auch den Foto-Import aus Facebook. Anschließend kann das Buch online an den nächstgelegenen Kodak-Fotodrucker im dm-Markt gesendet werden. Die Datei kann auch erst im Shop per WLAN an den Drucker übermittelt werden. Bei aufwändigen und qualitativ hochwertigen Fotobüchern empfiehlt sich aber die Gestaltung am Computer, da Smartphone-Displays dafür zu klein sind. Mit einem Tablet geht das schon einfacher.

Bildrechte, Widerruf und Gewährleistung

Im privaten Bereich darf jeder aus eigenen Fotos nach Belieben ein Fotobuch gestalten und im Freundes- oder Bekanntenkreis verschenken. Werden die Fotobücher aber öffentlich ausgestellt oder gar verkauft, muss das "Recht am eigenen Bild" beachtet werden. Wer auf den Fotos klar zu erkennen ist (also nicht als Teil einer Menschenmasse oder als Beiwerk an einer Sehenswürdigkeit) muss vorab sein Einverständnis für die Veröffentlichung geben. Auch beim Einbinden fremder Fotos muss der Fotograf vorher um Erlaubnis gefragt werden. Das Abfotografieren von Kunstwerken kann gegen das Verwertungsrecht des Künstlers verstoßen, auch Fotos von Bauwerken unterliegen zum Teil dem Urheber- und Verwertungsrecht. Im Zweifel sollte hierzu vorab ein Rechtsanwalt konsultiert werden, um nachträgliche Forderungen oder ein Verbreitungsverbot des fertigen Fotobuchs abzuwenden.

Grundsätzlich haben Internet-Käufer ein 14-tägiges Widerrufsrecht und können ohne Angabe von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten. Ausgeschlossen werden kann dies bei Produkten, die "auf Kundenwunsch" gefertigt werden - und genau darum handelt es sich bei einem selbst gestalteten Fotobuch. Man sollte also die Gestaltung des eigenen Fotobuchs sehr sorgfältig überprüfen und die Rechtschreibung eigener Texte checken, bevor man auf "bestellen" klickt. Denn für Design-Fehler ist immer der Kunde und nicht der Fotobuch-Service verantwortlich.

Gesetzliche Gewährleistung kann nicht ausgeschlossen werden

Nicht ausschließen können Fotobuch-Dienste allerdings die gesetzliche Gewährleistung. Entspricht das Fotobuch nicht dem übermittelten Design, wurden Fotos farblich verfälscht beziehungsweise unscharf dargestellt oder fällt das Buch gleich beim ersten Durchblättern auseinander, weil es nicht sauber gebunden wurde: Dann kann der Kunde ohne Wenn und Aber Nachbesserung verlangen. Schlägt auch die Nachbesserung fehl, sollte man sein Geld zurückfordern.

Und wenn man das Design des selbst gestalteten Fotobuchs abgespeichert hat, lassen sich später beim selben Anbieter auch ohne großen Aufwand weitere Exemplare des Buchs nachbestellen, ohne dass ein neues Design kreiert werden muss.

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