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Smart-TV unter 400 Euro: Genau hinschauen lohnt sich

Im aktuell laufenden Weih­nachts­geschäft sieht man sie wieder überall: Ange­bote für Smart-TVs zu Schleu­der­preisen. Eignen sich solche Modelle auch als Weih­nachts­geschenk? Was können Kunden von Modellen für unter 400 Euro erwarten und was fehlt?
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Auf der Suche nach einem passenden Weih­nachts­geschenk für Fami­lien­mit­glieder oder Freunde denkt so mancher an einen neuen Fern­seher. Und wöchent­lich locken Discounter, Super­märkte und Online­shops mit neuen Schnäpp­chen. In unserem Ratgeber beleuchten wir, was Smart-TV-Modelle für unter 400 Euro alles leisten können und wo es Probleme geben könnte.

Die Bild­schirm­dia­gonale: Viele wollen es größer als 50 Zoll

Wichtig ist zunächst, dass man die Person, der man mit dem Smart-TV eine Freude machen möchte, und deren Vorlieben gut kennen sollte. Ist der oder die zu Beschen­kende nur am normalen TV-Konsum inter­essiert? Oder eher an Strea­ming-Diensten? Oder auch an Gaming? Der Markt bietet eine Fülle unter­schied­licher Geräte mit vielen Features.

Bei unserer Analyse aktu­eller Ange­bote ist aufge­fallen, dass es sich bei den Schnäpp­chen bis 400 Euro häufig um Modelle handelt, deren Bild­schirm­dia­gonale maximal 50 Zoll beträgt. Wer ein Smart-TV verschenken will, sollte bedenken, dass vielen diese Größe heute nicht mehr ausreicht. Wer also jemandem eine Freude mit einem solchen Fern­seher machen will, sollte die jewei­ligen Räum­lich­keiten kennen, in denen das Gerät stehen soll. Als Zweit­gerät im Schlaf- oder Kinder­zimmer dürfte ein 32- oder 43-Zoll-Fern­seher noch ausrei­chen, für Wohn­zimmer sind diese Bild­schirm­dia­gonalen heute aber den meisten zu klein. 55-Zoll-TV der Marke homeX 55-Zoll-TV der Marke homeX
Foto: homeX
Modelle in der aktuell belieb­testen Größe von 55 Zoll gibt es nur selten für unter 400 Euro und dann zumeist von No-Name-Herstel­lern. So fanden wir etwa dieses Modell der Marke homeX bei Amazon.

4K/UHD und anderes sollte heute Stan­dard sein

Dieses SmartTV verfügt zumin­dest über viele aktu­elle Features wie ein Zugriff zum Portal von Amazon Fire TV mit unzäh­ligen Apps, Alexa-Sprach­steue­rung oder HDR. HDR steht für High Dynamic Range und ermög­licht es, einen größeren Hellig­keits- und Dyna­mik­bereich als das vorhan­dene SDR - Stan­dard Dynamic Range - vom dunkelsten bis zum hellsten Ton anzu­zeigen.

Bei vielen anderen aktu­ellen Schnäpp­chen fehlen aber wich­tige Features. So hatte real kürz­lich das Modell Samsung GU40T5379T für 330 Euro mit einer Bild­schirm­dia­gonale 40 Zoll im Angebot. Dieses Smart-TV besitzt zwar eben­falls Sprach­steue­rung mit Google Assistant und Alexa sowie HDR, unter­stützt aber keine Bilder in 4K/UHD. Zwar gibt es heute noch vergleichs­weise wenige TV-Sender im ultra­hoch­auf­lösendem Bild­format, dies könnte sich jedoch mittel­fristig ändern. Beim Strea­ming und im Pay-TV-Bereich spielt UHD schon heute eine wich­tige Rolle. Es ist also möglich, dass man mit einem solchen TV-Gerät dem Beschenkten weniger Freude macht.

Auch bei den Smart-TV-Portalen gibt es große Unter­schiede. Da es keine einheit­lichen App-Stores gibt, sind Umfang der Appli­kationen und Inhalte sehr unter­schied­lich. Die meisten Apps gibt es bei Modellen mit Zugriff zum Store von Android TV.

Nicht alle Fern­seher bieten zudem die Time-Shift-Funk­tion an, welche eine Aufzeich­nung und die gleich­zeitige, zeit­versetzte Wieder­gabe des laufenden Programmes bietet.

Keine Sorgen müssen sich Käufer jedoch über die einge­bauten Tuner machen. Weit­gehend alle Fern­seher sind heute für die gängigen Empfangs­wege Satellit (DVB-S/S2), Kabel (DVB-C) und Antenne (DVB-T) geeignet.

Vorsicht bei älteren Modell­reihen

Oft werden in Super­märkten oder Online­shops noch Smart-TVs verkauft, deren Modell­reihen älter als drei Jahre sind. Zwar lockt hier ein extrem güns­tiger Preis, doch der Frust kann am Ende hoch sein. So fehlt beispiels­weise bei LG-Fern­sehern älterer Modell­reihen ein Zugang zu wich­tigen Smart-TV-Apps, etwa den Online-TV- und Strea­ming-Portalen Joyn und waipu.tv. Oft werden auch Updates von Apps mit diesen älteren Geräten nicht mehr unter­stützt. Käufer sollten also schauen, dass es sich um Modelle handelt, die nicht älter als maximal zwei Jahre sind. Eine Such­maschine hilft, die Modell­reihe des Fern­sehers zu ermit­teln.

Diese 43 Zoll-Modelle sind empfeh­lens­wert

Dennoch finden sich in der Preis­klasse unter 400 Euro durchaus Modelle, die über eine Viel­zahl aktu­eller Features verfügen und von Kunden auch sehr gut bewertet wurden. Ein solches Modell ist der Hisense 43AE7000F, den es aktuell ab rund 350 Euro im Handel gibt. Das Modell beherrscht etwa 4K/UHD-Auflö­sung, DTS Studio Sound, HDR, Alexa-Sprach­steue­rung oder Blue­tooth. Zudem gibt es einen spezi­ellen Gaming-Mode für Spiele-Fans. TV von Hisense mit guten Bewertungen TV von Hisense mit guten Bewertungen
Foto: Hisense
Recht gute Bewer­tungen hat auch der TCL 43BP615, eben­falls mit einer Diago­nalen von 43 Zoll, der UHD/4K, HDR 10, Zugang zu den Portal Android TV, Sprach­steue­rung mit Alexa und Google Assistant besitzt sowie den Strea­ming-Player Chro­mecast von Google zusätz­lich fest einge­baut hat. Das Modell gibt es für rund 330 Euro, in der Größe 50 Zoll ist es für knapp über 400 Euro erhält­lich.

Nur in Ausnah­mefällen ein gutes Weih­nachts­geschenk

Allge­mein ist es aber sehr schwierig, ein Smart-TV zu verschenken. Am einfachsten ist es noch, wenn man die Wünsche des zu Beschen­kenden und seine Vorstel­lungen genau kennt. Ohne dieses Wissen einen Fern­seher zu verschenken, ist also in den meisten Fällen nicht empfeh­lens­wert. Zu unter­schied­lich sind heut­zutage die Wünsche und Anfor­derungen an ein solches Gerät. Wer etwa von vorn­herein nur ein Modell mit orga­nischer Leucht­diode (OLED) wünscht, für den dürfte sich ein Fern­seh­gerät kaum als Weih­nachts­geschenk eignen, denn solche Modelle gibt es im Handel kaum für unter 1200 Euro.

Worauf Kunden allge­mein beim Kauf eines Smart-TV achten sollten haben wir in einem weiteren Ratgeber beleuchtet.

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