Second-Hand: Lohnt sich der Handykauf beim Ankaufportal?
Ein neues Smartphone aus der Verpackung zu holen, ist eine schöne Sache - keine Frage. Wenn man ein Gerät über Jahre nutzen möchte und dafür eine Menge Geld bezahlt hat, dann soll es im besten Fall fabrikneu sein. Eine Alternative ist der Kauf eines gebrauchten Smartphones, beispielsweise über ein Ankaufportal. Dieses nimmt in der Regel nicht nur gebrauchte Smartphones in Zahlung, sondern verkauft sie auch weiter.
Im nachfolgenden Ratgeber gehen wir der Frage nach, welche Vor- und Nachteile der Kauf eines gebrauchten Smartphones hat und ob sich das preislich lohnt. Dazu haben wir die Preise ausgewählter Gebraucht-Modelle mit aktuellen Marktpreisen verglichen.
Was bieten Ankaufportale?
Lohnt sich der Kauf gebrauchter Smartphones bei Ankaufportalen?
Fotos/Montage: teltarif.de, Logos: Anbieter
Ein gebrauchtes Smartphone ist zunächst einmal "gebraucht". Es wurde also schon mal von jemandem über eine
gewisse Zeit genutzt und ist damit nicht fabrikneu. So viel sollte klar sein. Man sollte dieses "gebraucht"
allerdings nicht vorschnell abtun. Was beim Kauf eines privaten Händlers beispielsweise
über Online-Marktplätze ein eigenes Thema für sich ist, weil sich dort auch schwarze Schafe tummeln können,
ist beim Kauf über Plattformen wie reBuy, wirkaufens und Flip4New anders zu bewerten.
Denn dort wird das gebrauchte Smartphone nicht nur geprüft, der Käufer kann auch von einem Widerrufsrecht Gebrauch machen und erhält eine Gewährleistung.
Anfang vergangenen Jahres haben wir ein Interview mit Lennart Kleuser von Flip4New geführt, einem Ankaufportal, das über den angeschlossenen Flip4Shop gebrauchte Elektronik wie Smartphones wieder zurück zum Verbraucher bringt. Kauft Flip4Shop beispielsweise ein gebrauchtes Smartphone an, wird das Gerät an eine Diagnosesoftware angeschlossen, die automatisierte Prozesse wie den Test der Akkufunktionalität und die Prüfung auf einen Display- oder Wasserschaden durchführt.
Preise je nach Zustand
Grundsätzlich gilt: Je besser der Zustand, desto höher ist der Verkaufspreis des gebrauchten Smartphones. Ist ein Smartphone in ausreichender Stückzahl vorhanden, ist es möglich, dass es in verschiedenen Gebrauchszuständen angeboten wird. Diese sind in der Regel bei den meisten Ankaufportalen ähnlich.
Am Beispiel von reBuy sagen die Kategorien folgendes aus: "Wie neu" definiert "Keine oder minimale Gebrauchsspuren möglich", "Sehr gut" kennzeichnet, dass "Leichte Gebrauchsspuren möglich" sind und ist ein gebrauchtes Smartphone im Zustand "Gut", bedeutet das laut Aussage des Händlers, dass "Deutliche Gebrauchsspuren möglich" sind. "Voll funktionstüchtig" sollen dabei alle Modelle sein.
Die Gebrauchsspuren erklärt reBuy auch im Detail: Hat ein Smartphone einen sehr guten Zustand, sollen unter Umständen nur wenige
stärkere Kratzer oder Stoßspuren an Rückseite oder Rahmen vorhanden sein. Bei gutem Zustand kann es sein, dass
deutliche Kratzer auf dem Display mit dem Fingernagel spürbar sind. Deutliche und tiefe Kratzer können beispielsweise
bei einem gebrauchten Smartphone zu finden sein, wenn es als "Stark genutzt" kategorisiert wurde.
So beschreibt asgoodasnew die Zustände gebrauchter Geräte
Bild: asgoodasnew, Screenshot: teltarif.de
asgoodasnew - der Shop von wirkaufens - gibt in einer detaillierten Tabelle Einblick, was die verschiedenen Zustände bedeuten.
Interessant ist beispielsweise, dass die Zustände "Sehr gut" und "Gut" sich "eher nicht" als Geschenk eignen sollen.
"Wie neu", "Sehr gut" und "Gut" werden in Deutschland generalüberholt, auch die Herkunft der Smartphones
ist gemäß Zustand angegeben. So kann es sich bei einem Smartphone, das "Wie neu" ist, um B-Ware ohne
Original-Verpackung handeln, mit "Gut" bewertete Smartphones stammen laut Anbieter asgoodasnew vor allem
aus Verkäufen von Privatpersonen.
Bei Flip4Shop sind die Kategorien ähnlich. So können unter anderem bei "Wie neu" Mikrokratzer auf dem Display bei bestimmtem Lichteinfall sichtbar werden. Beim Zustand "Gebraucht" können vereinzelt, sichtbare Kratzer auftreten, ein "Deutlich gebraucht"es Smartphone kann unter anderem "spürbare Stoßspuren/Dellen" im Gehäuse haben.
Diese Beschreibungen klingen grundsätzlich solide. Die Angaben zu den Zuständen sind detailliert. Sollte das alles auch so zutreffen, dann wissen Sie in der Regel vor dem Kauf des gebrauchten Smartphones, was zu erwarten ist. Da bleibt nur der persönliche Geschmack und die Einschätzung, ob man mit Kratzer X und Gebrauchsspur Y klarkommt.
Widerrufsrecht und Gewährleistung
Ein gesetzliches Widerrufsrecht gibt es bei Privatkäufen auf Online-Marktplätzen in der Regel nicht. An dieser Stelle sind die Verkaufsshops der Ankaufportale für den Käufer von gebrauchten Smartphones im Vorteil.
"Jeder Artikel ist sorgfältig von Hand geprüft. Dadurch garantieren wir die Funktionsfähigkeit aller elektronischen Artikel und geben Sicherheit durch 21 Tage Widerrufsrecht und 36 Monate reBuy Garantie", heißt es beispielsweise auf der Seite von reBuy zum Thema Qualitätsversprechen.
Bei asgoodasnew kann nach erfolgtem Verkauf das Gerät registriert werden, wodurch laut Anbieter eine 30-Monate-Garantie geboten wird. Flip4Shop gewährt ein 30-tägiges Widerrufsrecht und zwölf Monate Gewährleistung.