Kooperation

Handelsblatt: freenet soll 5G von Telefónica bekommen

Laut Medi­enbe­richten verhan­deln Telefónica und freenet seit August über eine weit­rei­chende Koope­ration. Unter anderem soll freenet Zugang zum 5G-Netz von o2 bekommen.
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Telefónica Deutsch­land und der freenet-Konzern verhan­deln über eine weit­rei­chende Part­ner­schaft. Das berichtet das Handels­blatt unter Beru­fung auf mehrere Insider. Den Angaben zufolge könnte der Deal so aussehen, dass Telefónica-Chef Markus Haas dem Mitbe­werber freenet mit attrak­tiveren Kondi­tionen zur Mitnut­zung des o2-Netzes entge­gen­kommt - inklu­sive Zugang zum 5G-Netz. Wie es im Bericht weiter heißt, könnte freenet im Rahmen des Abkom­mens mögli­cher­weise auch mit seiner Discount­marke klar­mobil Tarife anbieten, die im Telefónica-Netz reali­siert werden.

freenet braucht Netz­partner

freenet bald mit 5G von o2? freenet bald mit 5G von o2?
Foto: Freenet
freenet-Chef Chris­toph Vilanek ist auf solche Verein­barungen ange­wiesen. Sein Konzern hat zwar eine große Kunden­basis, aber kein eigenes Mobil­funk­netz. Telefónica könnte umge­kehrt neue Kunden in seinem Netz gebrau­chen. Im Sommer hatte der neue Netz­betreiber 1&1 über­raschend einen neuen National Roaming Deal mit Voda­fone verkündet. Kunden von 1&1, die derzeit noch im o2-Netz tele­fonieren und surfen, werden demnach perspek­tivisch National Roaming bei Voda­fone nutzen, wenn das eigene Netz von 1&1 nicht zur Verfü­gung steht. Das bedeutet für Telefónica eine gerin­gere Netz­aus­las­tung, die mit Einnahmen-Verlusten einher­geht.

1&1 begrün­dete den Wechsel des National Roaming Part­ners von Telefónica zu Voda­fone damit, dass die Verein­barung mit Telefónica nicht die Mitnut­zung des 5G-Netzes von o2 vorsah. Im Zuge der Ankün­digung des Netz­starts für Smart­phone-Tarife teilte der Konzern vergan­gene Woche mit, nun doch neben Voda­fone auch im Telefónica-Netz 5G anbieten zu können. Daher wäre der Wechsel anhand der ursprüng­lichen Begrün­dung gar nicht mehr erfor­der­lich. Es soll aber offenbar dabei bleiben. So erklärte 1&1, nach dem Start des National Roamings im Voda­fone-Netz die "Vorleis­tungen von Telefónica Deutsch­land schritt­weise" zu verrin­gern.

Telefónica könnte Ausfälle kompen­sieren

Telefónica könnte den Verlust kompen­sieren, indem künftig freenet- anstelle von 1&1-Kunden das Netz des Münchner Betrei­bers mit nutzen. Intern werde bei Telefónica ab 2026 mit 200 Millionen Euro weniger Free Cash­flow (nach Leasing­ver­pflich­tungen) kalku­liert, berichtet das Handels­blatt. Unter­neh­mens­chef Markus Haas habe einen Rettungs­plan entwi­ckelt. Einer­seits sollen Umsätze erhöht, ande­rer­seits aber auch Kosten gesenkt werden. Davon sei etwa die IT des Konzerns betroffen.

Ob der Deal zwischen Telefónica und freenet wirk­lich zustande kommt, ist dem Bericht zufolge noch offen. Die Gespräche sollen seit August laufen. freenet könne die Angaben "nicht bestä­tigen", was während laufender Verhand­lungen wenig über­raschend ist.

Inwie­weit Spar­maß­nahmen bei der IT zweck­dien­lich sind, ist aller­dings frag­lich. Probleme bei der Akti­vie­rung von eSIM-Profilen von o2, über die wir bereits berichtet haben, bestehen nach wie vor.

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