Neue Spitze

Gigaset: Mit neuer Führung aus der Krise?

Das Unternehmen ist derzeit in unruhigem Fahrwasser, nach der Bekanntgabe der Stellenstreichung gibt es jetzt auch eine Änderung bei der Chefposition.
Von Daniel Rottinger

Gigaset versucht über das Bayern-Sponsoring für ihre neue Smartphone-Familie zu werben Gigaset versucht über das Bayern-Sponsoring für ihre neue Smartphone-Familie zu werben
Bild: dpa
Noch vor Jahresschluss geht die Umstrukturierung von Gigaset mit großen Schritten voran. Jetzt wurde auch die Chefetage ausgetauscht.

Bereits vor wenigen Tagen zeichnete sich ab, dass sich Gigaset derzeit in unruhigem Fahrwasser befindet. So hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass rund 550 Jobs wegfallen. Der Stellenabbau soll bis 2018 abgeschlossen sein. Und die Umstrukturierung macht auch vor den Chefposten nicht halt. Wie der Konzern bekanntgab, sind mit sofortiger Wirkung Klaus Weßing (als CEO) und Hans-Henning Doerr (als CFO) an die Spitze des Unternehmens aufgestiegen. Dagegen wurden Charles Fränkl und Kai Dorn vom Aussichtsrat ihres Amts als Vorstands­mitglieder enthoben. In einem Nachsatz bedankt sich der Konzern "für die Zusammenarbeit".

Smartphones sollen für Trendwende sorgen

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Auf die neuen Chefs kommt einiges an Arbeit zu, um die anhaltende Talfahrt zu bremsen: Im dritten Quartal 2015 gab der Konzern bekannt, dass die Umsätze um 4,8 Prozent zurückgegangen sind, ähnlich wie schon in den Vorjahren. Da im eigentlichen Kerngeschäft von Gigaset, dem Vertrieb von DECT-Telefonen, keine großen Umsatz-Zuwächse zu erwarten sind, setzt der Konzern seine Hoffnung auf die neue ME-Smartphone-Familie, die erstmals im Rahmen der IFA 2015 vorgestellt wurden. Das Sponsoring beim FC Bayern München soll hier für den nötigen Push in puncto Marketing sorgen. Die neuen Chefs wollen durch eine Start-up-Mentalität und Produkten im Smart-Home-Bereich bei den Konsumenten punkten, das Leitmotiv lautet dabei "Technische Exzellenz und Start-up-Mentalität".

Wie bereits unsere Recherchen vor wenigen Tagen ergab, ist es auch um die Vermarktungssituation der neuen Gigaset-Smartphones weniger feierlich. So wird das Gigaset ME nicht bei Drittanbietern vertrieben und die beiden anderen ME-Smartphones Pure und Pro sind noch immer nicht erhältlich.

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