Zersplitterung

Android-Versionen: Ice Cream Sandwich noch kaum verbreitet

Google-Betriebssystem in vielen Varianten im Einsatz
Von Steffen Herget

Android-Versionen im Einsatz Android-Versionen im Einsatz
Bild: Google
Die Tatsache, dass das Google-Betriebssystem Android unter einer fortgeschrittenen Fragmen­tierung leidet, ist sattsam bekannt. Aus aktuellen Zahlen zu der Verbreitung der verschiedenen Versionen der Software wird allerdings deutlich, wie stark die Zersplitterung der derzeit im Einsatz befindlichen Geräte wirklich ist. So ist die aktuelle Version Ice Cream Sandwich, die immerhin bereits im Oktober 2011 vorgestellt wurde, auch nach einem halben Jahr noch nicht im Markt angekommen. Die laut der Untersuchung, die auf den Zugriffen auf den Google Play Store in den letzten 14 Tagen basiert, derzeit am weitesten verbreitete Android-Version ist das bereits seit eineinhalb Jahren verfügbare 2.3 Gingerbread.

Android-Versionen im Einsatz Android-Versionen im Einsatz
Bild: Google
Derzeit nutzen der Erhebung zufolge rund 62 Prozent der Android-Nutzer die Version Gingerbread auf ihrem Smartphone oder Tablet. Auf dem zweiten Platz liegt mit 25,3 Prozent der Vorgänger Froyo. Damit bleiben für die restlichen Android-Versionen also nur noch gut zwölf Prozent übrig. Ice Cream Sandwich kommt auf 1,6 Prozent, sogar Android 2.1 Eclair wird noch viermal häufiger genutzt. Wie Gizmodo aus den Android-Zahlen errechnet hat, nutzen sogar noch 1,2 Millionen Nutzer - umgerechnet 0,4 Prozent - die Version 1.5 Cupcake aus dem Jahr 2009. Mit Cupcake wurden solche elementaren Dinge wie die Bildschirmtastatur oder der automatische Wechsel zwischen Hoch- und Querformat eingeführt.

Schuld sind auch die Gerätehersteller

Google selbst trifft jedoch nicht alleine die Schuld daran, dass neue Android-Versionen sich auf dem Weg in die Masse der Geräte so schwer tun. Die Hersteller selbst verschleppen häufig Updates für ihre Handys, Smartphones und Tablets über Monate, mehrfache Ankündigungen verärgerten in der Vergangenheit die Kundschaft unter anderem bei Motorola, Samsung oder LG. Allerdings lassen sich auch nicht auf allen Hardware-Plattformen neue Android-Versionen noch sinnvoll einsetzen, ein Single-Core-Prozessor etwa hat mit Ice Cream Sandwich seine liebe Not. Auch die Hersteller-eigenen Oberflächen wie Samsung TouchWiz und HTC Sense machen stärkere Anpassungen und intensivere Tests vor der Veröffentlichung eines Updates nötig - das alles kostet Zeit und Geld und verzögert den Prozess.

Den Kunden andererseits ist natürlich kein Vorwurf zu machen, denn der Wunsch, Aktualisierungen für sein Smartphone oder Tablet zu bekommen, ist absolut legitim. Allerdings werden viele Android-Nutzer, gerade wenn sie Geräte mit Hersteller-eigenen Oberflächen nutzen, die Vorteile und Änderungen einer neuen Android-Version nicht schon auf den ersten Blick bemerken.

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