Google I/O: Audi und Volvo setzen auf Android
Darauf dürften viele Android-Fans gewartet haben: Ein vollwertiges Android OS im Auto
Bild: dpa
Heute Abend um 19.00 Uhr deutscher Zeit beginnt die dreitägige Google-Entwicklerkonferenz I/O im kalifornischem Mountain View. Schon jetzt ist bekannt, dass die Autohersteller Audi und Volvo künftig mit Google kooperieren werden. Beide Hersteller planen das bisher vor allem auf Smartphones und Tablets vertretene Betriebssystem Android ins Auto zu bringen. Dabei soll das gesamte Infotainmentsystem des Fahrzeuges durch ein auf Android basierendes Betriebssystem ersetzt werden. Bisher hatte Google mit Android Auto bereits eine Software angeboten, welche die Integration von Android-Geräten in die Infotainmentsysteme der Autohersteller ermöglicht.
Erste Prototypen auf der Google I/O
Darauf dürften viele Android-Fans gewartet haben: Ein vollwertiges Android OS im Auto
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Dass Google mit Audi und Volvo zwei namhafte Partner für die vollständige Integration von Android im Auto gewinnen konnte, dürfte der Sache Fahrt verleihen. Denn bereits im vergangen Jahr wurde auf der I/O für das Projekt geworben: "Es ist kostenlos, standardisiert und sie müssen sich nicht um Software-Pflege und das Stopfen von Sicherheitslücken kümmern.", gab ein Google-Mitarbeiter im letzten Jahr zu verstehen. Nun sollen gleich zwei Prototypen auf der morgigen Google-Konferenz präsentiert werden.
So möchte Audi das Q8 Sport Concept mit Android als Betriebssystem zeigen. Das bisher bekannte Userinterface von Audi soll dabei allerdings erhalten bleiben. Auch der Kartendienst Here - der ursprünglich von Nokia entwickelt wurde und inzwischen Audi, BMW und Daimler gehört - wird weiterhin erhalten bleiben. Man könnte in einem neuen Android-Audi dann allerdings auch auf Google Maps zugreifen.
Im Grund dürfte es sich dabei um genau dasselbe Prozedere handeln, wie man es bereits von verschiedensten Smartphone-Herstellern kennt: Google liefert in Form von Android die Basis-Software, welche die einzelnen Hersteller ihren Vorstellungen nach anpassen können. Ähnlich wird das dann wohl auch beim zweiten großen Partner Volvo umgesetzt werden.
"Mit der Einführung des neuen Android-Systems erhalten wir ein umfangreiches Grundgerüst und können gleichzeitig unsere bekannte Volvo Benutzeroberfläche beibehalten. Zusätzlich werden wir hunderte beliebte Apps und das beste integrierte Erlebnis in dieser breiten, vernetzten Umgebung anbieten", erklärt Henrik Green, Senior Vice President Research & Development bei der Volvo Car Group. Mehr zu Volvos Android-Integration im Video.
Android im Auto nicht neu
Android im Auto ist eigentlich nichts Neues. So gab es bisher schon das erwähnte Android Auto, welches allerdings ein Android-Smartphone voraussetzt und ähnlich funktioniert wie Apples CarPlay. Abgesehen davon hatte der japanische Autohersteller Honda bereits 2016 zwei seiner Modelle mit Android-Betriebssystem auf eigene Faust ausgestattet - allerdings mit der angestaubten Version 4.2.2 Jellybean. Der Südkoreanische Hersteller Hyundai kann das sogar noch toppen: Im Hyundai Sonata wurde Android 2.3.4 Gingerbread verbaut, auch hier ohne Zusammenarbeit mit Google.
So interessant diese Android-Ambitionen der beiden asiatischen Autohersteller für manche Android-Fans auch sein mögen, derart veraltete Software birgt zweifelsohne ein hohes Sicherheitsrisiko. Android-Fans müssen sich also noch ein wenig gedulden, bis Android in einer aktuellen Version im Auto genutzt werden kann. Binnen zwei Jahren wollen Audi und Volvo dann erste Fahrzeuge mit Android auf den Markt bringen.
In einem weiteren Artikel zeigen wir Ihnen, was man sonst noch auf der diesjährigen Google I/O erwarten kann.