E-Books

Google Play Books: Googles E-Book-Shop jetzt in Deutschland

Auch gescannte Original aus Google Books verfügbar
Von Hans-Georg Kluge

Die Startseite des Google Play Book Stores. Die Startseite des Google Play Book Stores.
Bild: Google / Screenshot: teltarif.de
Der Suchmaschinen-Riese Google hat seinen Play Store um Bücher erweitert. Seit heute können auch deutsche Nutzer E-Books kaufen. Für das Betrachten der Bücher ist eine eigenständige App, Google Play Books, erforderlich. Käufe werden über die bisheriger Google-Play-App abgewickelt. Auch iOS-Nutzer können die Play-Books-App laden. Damit sind aber keine Käufe möglich. Diese müssen - wohl aufgrund der Restriktionen seitens Apple - über den Browser abgewickelt werden.

Google Play Books: Die App im Kurz-Test

Die Startseite des Google Play Book Stores. Die Startseite des Google Play Book Stores.
Bild: Google / Screenshot: teltarif.de
Die Installation der Google-Play-Books-App geht schnell und problemlos. Im App-Drawer des Smartphones ist die App unter "Play Books" zu finden. Auf der ersten Seite der App werden kostenlose Bücher angezeigt, die mit einem Klick heruntergeladen werden - dies funktioniert auch ohne Umweg über die Google-Play-App.

Die App soll sich merken, an welcher Stelle das Lesen unterbrochen wurde. Lesestände sollen auch über Gerätegrenzen hinweg synchronisiert werden. Die E-Books können auch auf der Webseite direkt gelesen werden. In unserem kurzen Test springt Google Books direkt zu der Seite, auf der das Lesen auf einem Smartphone unterbrochen wurde.

Das Google-Play-Books-Angebot

Das E-Book-Angebot selbst erscheint umfangreich - genaue Zahlen gibt Google jedoch nicht an. Wir haben nach den aktuellen Top 20 der Spiegel-Bestsellerliste (Taschenbücher) gesucht und waren aber etwas ernüchtert. Von den Belletristik-Top-20 haben wir auf Anhieb nur 7 Bücher finden können. Nicht besser sah es um die Bestsellerliste Sachbuch aus: Auch von dieser haben wir nur 7 E-Books finden können. Die Auswahl zum Beispiel im Amazon-Kindle-Store war hier deutlich umfangreicher - der ist jedoch schon weit länger offen und verfügt über eine eigenständige Liste der Spiegel-Bestseller.

Auch für kostenlosen Lesestoff ist gesorgt. Viele gemeinfreie Werke der Literatur sind kostenlos herunterladbar. Bei einigen dieser kostenlosen Werken kann Google sein umfangreiches Google-Books-Archiv nutzen: Die App bietet zum Beispiel im Falle des Werthers von Goethe die Option, die Originalseiten zu lesen. Dann können Leser die schon länger verfügbaren Scans älterer Editionen bzw. Bücher lesen.

Eine Seite aus Goethes Werther: Ein Original-Scan in Frakturschrift. Angezeigt mit Hilfe der Play-Book-App. Eine Seite aus Goethes Werther: Ein Original-Scan in Frakturschrift. Angezeigt mit Hilfe der Play-Book-App.
Bild: Google, Goethe / Screenshot: teltarif.de
Auch viele weitere - zum Teil seltene Bücher - lassen sich so direkt auf Android-Smartphones und -Tablets lesen. Die Ansicht der Original-Scans erfordert aber ein großes Display, da sonst die Darstellung der Schrift zu klein wird - zumal ältere Bücher meist Frakturschriften benutzen. E-Book-affine Literaturliebhaber dürften aber begeistert sein und sich bald einen umfangreichen Datentarif wünschen, denn die Seiten werden aus dem Internet geladen. Wer dies vermeiden will, kann im heimischen WLAN-Netz Bücher "offline verfügbar" machen. Dann wird das gesamte Buch auf das Gerät geladen.

Amazon, Google, Apple: Wer bietet was?

Der Markt für digitale Downloads ist aktuell in Bewegung. Der Versandhändler Amazon soll im Sommer seinen Appstore nach Deutschland bringen und hätte damit neben Musik und E-Books auch eine Verkaufsplattform für Android-Apps. In Deutschland spielt jedoch Apple die Vorreiter-Rolle: Apple bietet nicht nur Musik zum Kauf an, sondern auch E-Books und sogar Filme bzw. Fernsehserien.

Visuelle Unterhaltung bieten die beiden Schwergewichte Amazon und Google aktuell nicht. Auf absehbare Zeit dürften beide jedoch ein Interesse daran haben, die Lücken im Angebot zu schließen.

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