Probleme

Google Street View: Häuser trotz Antrag teilweise nicht verpixelt

"In Kürze" soll Street View in 20 Städten starten
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dapd

Ein verpixeltes Haus bei Google Street View. Ein verpixeltes Haus bei Google Street View. Offenbar gibt es Probleme, alle Häuser zu verpixeln
Foto: dpa
Schon "in Kürze" wird Google seinen neuen Dienst Google Street View in weiteren Städten starten. Wie die Pressestelle des Unternehmens auf Anfrage der Nachrichten-Agentur dapd mitteilte, gebe es aber noch keinen konkreten Termin. Allerdings ist es bei Google üblich, keine Termine für derartige Produktstarts mitzuteilen. Vielmehr wird das Produkt gestartet und dann die Öffentlichkeit nahezu zeitlich informiert. Es ist damit zu rechnen, dass der Start noch in dieser Woche erfolgt. Zumindest twitterte ein Sprecher des Unternehmens heute Morgen, es werde eine spannende Woche, was zu einem Start "in Kürze" passen würde.

Ein verpixeltes Haus bei Google Street View. Ein verpixeltes Haus bei Google Street View. Offenbar gibt es Probleme, alle Häuser zu verpixeln
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Unterdessen gibt es offenbar Probleme mit der Verpixelung der Häuser. "Trotz großer Bemühungen kann es vorkommen, dass einige Häuser in den 20 Städten auf den Street-View-Bildern zu sehen sein werden, die eigentlich unkenntlich gemacht sein sollten", räumte eine Unternehmenssprecherin ein. Street View-Produktmanager Andreas Türk zufolge hätten daran zahlreiche speziell dafür ausgebildete Kollegen hart gearbeitet, diese Häuser unkenntlich zu machen. Der Prozess sei von Experten des TÜV Rheinland überprüft und zertifiziert worden.

Nicht verpixelte Häuser können nachträglich verpixelt werden

Doch das heißt nicht, dass alle Häuser auch verpixelt werden "Leider treten jedoch bei jedem großen manuellen Prozess wie diesem auch Fehler auf", sagte Türk und entschuldigte sich vorab dafür. Problematisch sei beispielsweise, dass Google einige Häuser nicht eindeutig mit den Informationen bestimmen konnte, die online oder per Brief eingingen. "In solchen Fällen kann man uns selbstverständlich nach der Einführung von Street View in Deutschland mitteilen, wenn wir ein Haus unkenntlich machen sollen", sagte der Produktmanager.

Bereits zum Start von Street View in Oberstaufen gab es Probleme mit der Verpixelung. Unter bestimmten Umständen waren eigentlich verpixelte Häuser auf Apple-Geräten unverpixelt zu sehen. Google reagierte nach Bekanntwerden des Problems und löschte fragliche Bildpassagen komplett. Das Problem kam zustande, weil nicht die eigentlichen Bilddaten verändert wurden, sondern eine Ebene mit der Verpixelung über die Rohdaten gelegt wurde. Dieses habe aber Probleme gemacht.

Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar sieht nun Handlungsbedarf und kündigte für morgen eine Erklärung zu den neuen Entwicklungen an. Die Widerspruchsfrist gegen Street View war einst zwischen Caspar und Google vereinbart worden. Am kommenden Donnerstag will das Unternehmen auf einer Pressekonferenz über den umstrittenen Internetdienst informieren. Gegen den Dienst hatten im Vorfeld rund eine Viertelmillion Bundesbürger (2,89 Prozent) aus den 20 Städten Widerspruch eingelegt, weil sie ihre Häuser nicht abgebildet sehen wollen.

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