Innovation

Neue App groovecat will Menschen über Musik zusammen bringen

Kreative App-Entwickler haben auf dem Change Media Tasting die App groovecat vorgestellt. Diese soll Menschen über deren Musikgeschmack zusammen bringen.
Vom Change Media Tasting in Stuttgart berichtet

Neue Smartphone-App groovecat Neue Smartphone-App groovecat
Bild: Screenshot/groovecat
Auf dem ersten Change Media Tasting in Stuttgart präsentierten nicht nur bekannte Unternehmen ihre Neuheiten und diskutierten über den Wandel der Medienbranche. Der Fachkongress gab auch jungen Kreativen die Chance ihre Innovationen vorzustellen. Darunter waren Markus Schwarzer, Jakob Höflich und Joshua Weikert, die als Co-Founder der elceedee UG seit Mitte 2015 an der Umsetzung der Social Music App groovecat [Link entfernt] arbeiten.

App zeigt an, was die junge Frau im Bus gerade hört

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Bild: Screenshot/groovecat
"Welche Musik hört die junge Frau neben mir im Bus eigentlich?". Immer mehr Menschen nutzen Musikstreamingdienste, aber jeder hört nur individuell und anonym für sich. Die App groovecat soll Menschen durch Musik verbinden und umgekehrt. Man kann zwar sehen, welche Bücher andere Menschen lesen oder wie sie sich kleiden, aber nicht welche Musik sie mit ihren Kopfhörern hören. "Dabei sagt unsere Lieblingsmusik doch so viel über uns aus - wie wir uns fühlen und wer wir sind", so die App-Entwickler. Oft ist es sogar so, dass Menschen mit einem gemeinsamen Musikgeschmack auch weitere Parallelen besitzen, und eventuell findet man auf diese Art und Weise gute Freunde oder sogar den Partner fürs Leben. Die App groovecat ermöglicht es jedem Menschen, seine live gehörte Musik und damit ein Stück seiner Persönlichkeit der eigenen Umgebung mitzuteilen.

groovecat folgt damit dem Trend ortsbasierter Apps. Bei einigen Dating-Apps kann man sich anzeigen lassen, welche andere Nutzer in der Nähe sind. groovecat verfolgt ein ähnliches Ziel, die Entwickler wollen laut eigenen Angaben die Leute ins Gespräch bringen. Eine Verbindung können aber nur Nutzer herstellen, die auch die App auf ihrem Smartphone installiert haben und über die Ortungsfunktion ihren Standort verraten.

Die App zeigt anschließend an, welche anderen groovecat-Nutzer gerade in der näheren Umgebung sind und welchen Song sie zuletzt gehört haben. Eine Manipulation ist ausgeschlossen, denn nur die zuletzt gehörten Tracks werden angezeigt. Laut Angaben der App-Entwickler sei groovecat daher auch authentischer als die meisten sozialen Netzwerke. Zur Identifikation der jeweiligen Person ist freilich das Profilbild wichtig.

Finanzierung durch Werbung und Song-Verkäufe

groovecat will sich vorrangig an eine wirtschaftlich attraktive Zielgruppe junger, mobiler und konsumfreudiger Großstädter richten, heißt es in der Präsentation weiter. Finanzieren will das Entwickler-Trio die kostenlose App durch Provisionen, etwa wenn User die Songtitel der Nachbarn kaufen. Außerdem könnten Plattenlabels auf Nutzer angepasste Anzeigen schalten.

Bislang gibt es die groovecat-App nur für Apple-Geräte und für die Apple-Angebote iTunes und Apple Music. Eine Integration des Streaming-Marktführers Spotify und anderer Streaming-Unternehmen wie Deezer oder Amazon Prime Music peile man bis Ende des Jahres an, kündigten die groovecat-Macher auf dem Change Media Tasting an. Außerdem soll es bald auch eine App für Android geben.

Stehen oder fallen wird die App freilich nur mit der Bereitschaft der Nutzer ihre persönlichen Daten mitzuteilen. Es könnte "The next big Thing" werden. Es kann aber auch genauso floppen, wenn es kaum User gibt die mitmachen.

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