Verurteilt

Mehr als 5 Jahre Gefängnis für Beteiligung an Stratfor-Hack

Der Journalist und Anonymous-Unterstützer Barrett Brown wurden in den USA für seine Beteiligung an einem Hacker-Angriff auf Stratfor zu mehr als 5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Anonymous macht immer wieder mit spektakulären Hacks auf sich aufmerksam. Anonymous macht immer wieder mit spektakulären Hacks auf sich aufmerksam.
Bild: dpa
Der amerikanische Journalist und Anonymous-Unterstützer Barrett Brown (33) ist im Zusammenhang mit einer Hacker-Aktion von Anonymous zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt worden. Brown muss zudem 890 000 Dollar Strafe zahlen, wie ein Richter in Dallas im US-Staat Texas urteilte.

Hintergrund des Urteils ist ein Hacker-Angriff auf den Sicherheits-Dienstleister Stratfor, bei dem am Heiligabend 2011 interne E-Mails und Kreditkartendaten gestohlen worden. Brown hatte einen Link zu den gestohlenen Daten verbreitet. Anonymous hatte damals gegenüber der Presse erklärt, die Gruppe wolle mit der Aktion eine Million Dollar als Weihnachtsspende umverteilen.

Anonymous macht immer wieder mit spektakulären Hacks auf sich aufmerksam. Anonymous macht immer wieder mit spektakulären Hacks auf sich aufmerksam.
Bild: dpa
Als die Ermittlungen gegen Brown begannen, lud er mehrere Videos auf Youtube hoch, in denen er die Ermittler bedrohte. Daraufhin wurde er im September 2012 vom FBI verhaftet. Vor seiner Verurteilung sagte Brown, er bereue die Videos.

Brown berichtete als Journalist unter anderem für Vanity Fair, The Onion und den britischen Guardian. Er galt zeitweilig als eine Art Sprecher von Anonymous. Allerdings ist Anonymous keine feste Organisation, jeder kann das führerlose Hacker-Collectiv unterstützen. Offizielle Sprecher gibt es daher im Prinzip nicht.

Die Staatsanwaltschaft hatte achteinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung und Brown selbst 30 Monate. Bei der Strafe werden die 28 Monate angerechnet, die Brown in Untersuchungshaft verbracht hatte. Die lange Dauer der Untersuchungshaft war von Menschenrechtsorganisationen kritisiert worden.

Mehr zum Thema Hacker-Angriff