VoIP: Neuer Höchstpreis für 032-Rufnummern
Anrufe zur 032: Einheitlicher Preis
Bild: teltarif.de
Nach diversen Vorbereitungen nahm am 1. Januar 2005 eine neue Vorwahl in Deutschland den Betrieb auf, die in den vergangenen Jahren wahrscheinlich zu zahlreichen Missverständnissen geführt hat: Die damals neu vergebenen 032-Rufnummern waren vor allem für Voice-over-IP-Anbieter gedacht. Sie lösten dann schrittweise die zuvor verwendeten 012-Nummern für Ortsnetz-unabhägige Dienste ab.
Allerdings gingen und gehen immer noch zahlreiche Telefonkunden davon aus, dass es sich bei der 032 um eine reguläre deutsche Ortsvorwahl handelt. Schließlich sind 030 und 033 in Berlin und Brandenburg wohlbekannte Ortsvorwahlen (die 0310 und 0311 wird weiterhin als Provideransage für Call by Call und Preselection verwendet). Das böse Erwachen kam dann allerdings oft bei der Rechnung, wenn sich herausstellte, dass Telefonate zu 032-Rufnummern nicht in Festnetz- oder Allnet-Flats enthalten waren oder der Minutenpreis höher war als erwartet. Doch damit ist nun Schluss.
Neue Obergrenze: 9 Cent pro Minute
Anrufe zur 032: Einheitlicher Preis
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Ab dem heutigen 1. Dezember darf die Anwahl einer 032-Rufnummern laut einer Mitteilung der Bundesnetzagentur nur noch maximal 9 Cent pro Minute betragen. Dabei ist es unerheblich, ob der Anruf aus dem Festnetz oder von einem Handy aus erfolgt. Wer bei ab heute zu 032-Nummern geführten Telefonaten teurere Preise auf seiner Rechnung entdeckt, sollte dies beim eigenen Provider reklamieren. Bei jeder Werbung oder sonstigen Nennung der Rufnummern aus dem Bereich 032 muss künftig über den Höchstpreis informiert werden. Eine Verpflichtung, dass die Anwahl von 032 in Flatrates enthalten sein muss, gibt es weiterhin nicht.
Eine gewisse Bekanntheit erlangt haben die 032-Rufummern als Unified-Messaging-Nummern in den Mail-Postfächern von Telekom, GMX und Web.de, wo sie für das Hinterlassen von Sprachnachrichten und den Faxempfang und -versand genutzt werden können. Zum Teil sind sie für Neukunden in Gratis-Postfächern heute aber nicht mehr enthalten, sondern nur noch in kostenpflichtigen Postfächern. Bestandskunden können sie meist auch in den Gratis-Postfächern noch weiter nutzen. An die Vorwahl 032 schließt sich in der Regel eine Teilnehmerrufnummer an, die aus einer sechsstelligen Blockkennung und einer dreistelligen Endnummer besteht.
Laut der BNetzA ist übrigens inzwischen die Bundeswehr einer der Hauptnutzer der 032-Vorwahl, dort wird die Rufnummerngasse für das Kommunikationssystem verwendet. Die Bundeswehr nutzt den Rufnummernblock 032-99 für einen zentralen Zugang zum öffentlichen Telefonnetz für die Anbindung der Einsätze, Auslandsliegenschaften und Übungen. Dafür wurden der Bundeswehr 10 Millionen elfstellige 032-Rufnummern zugeteilt, die bei Vodafone als Provider gehostet werden. Die Bundeswehr beabsichtigt, nicht nur elfstellige Rufnummern zu nutzen, sondern die Rufnummern teilweise auf bis zu 13 Stellen zu verlängern.
Kunden und Verbraucherschützer haben lange gekämpft, heute am 1. Dezember treten nun neue Regeln für Verbraucherverträge in Kraft. Automatische Vertragsverlängerung um ein ganzes Jahr sind auch bei Bestandskunden bald tabu und die Rufnummernportierung wird kostenlos.