Statistik

Fünf Tipps für die Internet-Telefonie (VoIP)

Bitkom: Mehr als zehn Millionen Bürger telefonieren übers Internet
Von Björn Brodersen mit Material von AFP

Mehr als zehn Millionen Deutsche telefonieren mittlerweile über das Internet. Die Zahl der Nutzer von sogenannten Voice-over-IP-Diensten (VoIP) stieg im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf rund 10,3 Millionen Bundesbürger, wie der Branchenverband Bitkom in Berlin mitteilte. Gleichzeitig wird die Technik auch intensiver genutzt: Die Zahl der Gesprächminuten stieg 2009 nach Schätzung der Bundesnetzagentur um 40 Prozent auf 35 Milliarden. Bis Jahresende werden nach Schätzungen des Verbandes zwölf Millionen Deutsche VoIP nutzen.

Bei Internet-Telefonie laufen die Gespräche nicht mehr über die klassischen Telefonleitungen, sondern werden über das Internet vermittelt. Anrufe sind aber auch auf klassische Festnetz- und Handy-Anschlüsse möglich, zudem ist kein Computer zur Nutzung von VoIP nötig. Internet-Telefonie erfreut sich wachsender Beliebtheit, da Dienste wie etwa Skype intern auch kostenloses Telefonieren ermöglichen. Es kann gut sein, dss etliche Telefonteilnehmer über die Internet-Leitung telefonieren, ohne es zu wissen: DSL-Anbieter wie 1&1 oder o2 bieten etwa gar keine herkömmlichen Festnetz-Telefonanschlüsse an, auch Kunden der Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland (KDG), Kabel BW und Unitymedia telefonieren über die Breitband-Internet-Leitung (Voice over Cable).

"Die Internet-Telefonie hat sich im beruflichen und privaten Umfeld etabliert", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Neben günstigen Tarifen biete sie eine Reihe von Zusatzfunktionen. So landeten bei der Internet-Telefonie Sprachnachrichten, Faxe und E-Mails in einem gemeinsamen Posteingang.

Tipps des Bitkom zur VoIP-Nutzung

  • Technische Voraussetzungen: Für VoIP ist ein schneller Internetzugang per DSL oder Kabel notwendig. Langsame Internetverbindungen unter 1 MBit/s werden nicht von allen Anbietern unterstützt, zudem leidet die Sprachqualität. Ein günstiger Internetzugang zum monatlichen Pauschalpreis (Flatrate) ist ratsam. Wer am PC telefoniert, braucht einen Kopfhörer mit Mikrofon (Headset).
  • Das alte Telefon weiter nutzen: Wer beim Umstieg auf Internet-Telefonie keine neuen Geräte anschaffen will, benötigt einen VoIP-Adapter. Herkömmliche Festnetz- und Schnurlos-Telefone sowie Telefonanlagen können so weiter genutzt werden. Im einfachsten Fall ist der VoIP-Adapter in das Internet-Modem integriert. Solche Zugangsboxen bieten viele Telefon- und Internet-Anbieter beim Abschluss eines Laufzeitvertrags an.
  • VoIP-Anbieter wählen und Tarife vergleichen: Zusätzlich brauchen Kunden einen Anbieter für VoIP-Gespräche. Der VoIP-Anbieter kann, er muss aber nicht identisch sein mit dem Internetprovider. Die nötigen Verträge können bei zahlreichen Anbietern abgeschlossen werden. Dabei gibt es die Auswahl zwischen Pauschaltarifen für Gespräche ins Festnetz und Tarifen, die nach Minuten abgerechnet werden. Welches Modell am günstigsten ist, hängt vom eigenen Verhalten beim Telefonieren ab. Beim Vergleich sollte man darauf achten, was Anrufe zu Handys und ins Ausland kosten. Es lohnt sich zudem zu prüfen, ob der bisher genutzte Festnetzanbieter oder alternativ Call-by-Call-Dienste nicht ähnlich niedrige Tarife anbieten.
  • Unterschiedliche Vorwahlen bedenken: Bei Abschluss eines VoIP-Vertrages kann der Kunde seine Telefonnummer in der Regel zum neuen Anbieter mitnehmen oder er bekommt eine neue Rufnummer. Diese hat je nach Anbieter die gewohnte Ortsvorwahl, die vom Wohnsitz abhängig ist, oder eine spezielle 032-Vorwahl. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für Anrufe zu solchen Nummern variieren können. Oft sind Anrufe zu 032-Anschlüssen nicht in den Flatrates für Festnetzgespräche enthalten, weil diese nur für normale Ortsvorwahlen gelten. Ein Vorteil der 032-Nummer ist, dass sie nicht ortsgebunden ist. Wer umzieht, kann sie quer durch Deutschland mitnehmen.
  • Kostenlos telefonieren per Instant Messenger: Völlig kostenfrei kann im Internet über Sofortnachrichten-Dienste (etwa Skype, ICQ, Windows Live Messenger, Mac Messenger) telefoniert werden. Für solche Gratistelefonate müssen beide Gesprächspartner vor dem PC sitzen und beim gleichen Dienst angemeldet sein. Dann ist mit einer Webcam sogar Videotelefonie mit mehreren Gesprächsteilnehmern möglich. Anrufe zu normalen Telefon- oder VoIP-Anschlüssen sind damit aber gar nicht oder nur gegen zusätzliche Gebühren möglich.
Geeignete Flatrate-Tarife finden Sie mit Hilfe unseres Breitband-Internet-Tarifrechners oder unseres Doppel-Flatrate-Tarifrechners. Wer am Computer telefoniert, benötigt zudem einen Kopfhörer mit Mikrofon, ein sogenanntes Softphone. In den deutschen Mobilfunknetzen ist die Nutzung von VoIP meist untersagt.

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