Umstrukturierung

HTC kämpft gegen Absatzprobleme auf dem Smartphone-Markt

Umverteilung der Aufgaben im HTC-Management soll helfen
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Neuordnung des HTC-Management soll den Aufschwung bringen Neuordnung des HTC-Management soll den Aufschwung bringen
Bild: dpa
Der Smartphone-Anbieter HTC versucht, seine Talfahrt mit einem Umbau im Spitzen-Management zu stoppen. Die Verwaltungsrats-Vorsitzende Cher Wang wird sich stärker um das Tagesgeschäft kümmern, während Firmenchef Peter Chou sich auf Produkte und Innovation konzentrieren soll. Das erklärten die beiden Manager in einem heute veröffentlichten Interview mit der "Financial Times". Sie deuteten an, dass HTC auch an Tablets und tragbaren Geräten wie eine Daten-Uhr arbeite, nannten aber keine Details.

HTC One

HTC kämpft schon seit über einem Jahr mit Absatz­problemen. Auch das von Experten gelobte Flagg­schiff-Modell HTC One konnte den Abwärts­trend nicht aufhalten. Nach Be­rechnungen der Markt­forschungsfirma Gartner rutschte der Marktanteil auf 2,6 Prozent ab. Im dritten Quartal verbuchte das Unternehmen aus Taiwan seinen ersten Quartals­verlust und warnte zuletzt vor einem schwachen Weihnachtsgeschäft.

Neuordnung des HTC-Management soll den Aufschwung bringen Neuordnung des HTC-Management soll den Aufschwung bringen
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Problemfindung im vollen Gange

Chou betonte in dem FT-Interview, das HTC One verkaufe sich gut, während die Absatzprobleme im Einstiegs­bereich und dem mittleren Preis­segment lägen. Hier wolle er als erstes nachbessern. Die Manager äußerten sich nicht zu jüngsten Informationen, wonach HTC ein Smartphone für Amazon bauen könnte.

Eine Lösung könnte der Umstieg von dem Google-Betriebs­system Android auf Windows Phone sein. Microsoft hatte dem Smartphone-Hersteller angeboten, sein Betriebssystem günstiger zu bekommen. Zudem stellt auf dem Android-Markt Samsung als mit Abstand größter Her­steller für Android-Smartphones eine starke Konkurrenz für den Taiwaner dar. Aber auch hier muss der Smartphone-Hersteller vor­sichtig sein. Schließlich ist er derzeit noch in dem Patent­streit mit Nokia, dem wichtigsten Windows Phone-Anbieter für Microsoft. Denn dank einer engen Zusammenarbeit mit den Finnen kann das Betriebssystem mit iOS und Android konkurrieren.

Aufgeschlossener äußerte sich Wand, als es um den Vorstoß in neue Gerätekategorien ging. Wenn ein HTC-Tablet auf den Markt komme, werde es "hübsch und bahnbrechend" sein, sagte sie. Außerdem sei tragbare Technik ein "sehr wichtiger Bereich" für das Unternehmen. Zugleich schränkte Chou ein, dass dieser Markt noch ganz am Anfang stehe. Die Taiwaner sind sich sicher, die beste Technologie und die besten Produkte anzubieten. Allerdings gestehen sie auch ein, dass es zumeinst an der Kommunikation mit den Kunden hapert.

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