Angriff: Hacker dringen in IAEA-Server ein - Bezug zu Iran vermutet
Server-Einbruch bei der IAEA.
Bild: IAEA / Screenshot: teltarif.de
Unbekannte Hacker sind in das Computersystem der
Internationalen Atomenergiebehörde IAEA eingedrungen. Wie eine
IAEA-Sprecherin in Wien mitteilte, wurden persönliche
Kontaktdaten von Wissenschaftlern von einem Server entwendet und ins
Internet gestellt.
Zusammen mit den Daten hätten die Hacker am vergangenen Sonntag auch eine Drohung veröffentlicht, weitere sensible Informationen ins Netz zu stellen, sollten die Angriffe auf iranische Atomwissenschaftler weitergehen. In dem hackertypisch kryptisch verfassten Text wird explizit auf eine Atomanlage in Israel Bezug genommen. Die mit E-Mail-Adressen genannten Personen werden aufgefordert, sich für eine offene Untersuchung dortiger vermeintlich gefährlicher Projekte einzusetzen.
IAEA: Daten stammen von altem Server
Server-Einbruch bei der IAEA.
Bild: IAEA / Screenshot: teltarif.de
"Die IAEA bedauert die Veröffentlichung der Informationen sehr,
die von einem alten, vor einiger Zeit abgeschalteten Server stammen",
sagte IAEA-Sprecherin Gill Tudor. IT-Experten der Atombehörde würden
den Vorfall untersuchen. Wann der Angriff tatsächlich stattgefunden hat, ist aktuell unklar. Auch der Umfang der gestohlenen Daten ist nicht bekannt: Die Hacker behaupten, ein vollständiges Backup des Servers zu besitzen. Fraglich ist, ob in diesem Backup auch sensible Daten zu finden sind.
Wie in Wien verlautete, erweckt die Hacker-Attacke nicht den Anschein, im Auftrag einer Regierung erfolgt zu sein. "Dazu war sie zu tollpatschig", erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus mit dem Vorgang vertrauter Quelle.
In den vergangenen Jahren sind im Iran mehrere Wissenschaftler bei Anschlägen getötet worden. Die Führung in Teheran macht Israel und die USA dafür verantwortlich. In der Region tauchen immer wieder Computerviren auf, die offenbar dafür gedacht sind, Industrie-Anlagen zu beschädigen. Der Wurm Stuxnet soll in iranischen Atomanlagen eingeschleust worden sein, um die dortige Urananreicherung zu sabotieren.