Messe-Vorschau

4K, Smart-TV & Co.: Die Trends der IFA 2013

Smarte Techniken gehören nicht nur verkauft, sondern auch erklärt
Aus Berlin berichtet

Ultra High Definition (UltraHD) soll mit deutlich höheren Bildschirmauflösungen als heute die Nachfolge von HDTV im Wohnzimmer antreten. Dabei stellt sich die Frage, ob HDTV tatsächlich schon wieder out ist. Der HD-Rollout, also die Marktdurchdringung von HD-fähigen Endgeräten, hat über 20 Jahre gedauert - auch die Einführung höherer Auflösungen wird ein Prozess sein, der einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Grundsätzlich geht es bei UltraHD nicht zwingend um größere Bilddiagonalen, sondern um eine größere Bildschärfe, gerade auch bei geringerem Sichtabstand in kleinen Wohnzimmern. 4K wird dabei nur der Anfang sein, in Zukunft könnten auch 8K bis 64K denkbar sein. Das Ziel ist eine höhere Detailtreue, beispielsweise bei Naturaufnahmen.

Ein UltraHD-Fernseher von Samsung auf der IFA-Preview Ein UltraHD-Fernseher von Samsung auf der IFA-Preview
Foto: teltarif.de / Alexander Kuch
Ent­scheidend für den Erfolg der Technik ist aber interessanter Content - das war und ist das Problem bei 3D-TV. Ein­heitliche Standards sind un­er­lässlich für einen Markt­er­folg, betonen die Branchen­be­obachter. Hollywood hat heut­zu­tage schon einiges an Film­material in 4K oder 8K digi­talisiert - doch bis dies beim Kon­sumenten im Wohn­zimmer ankommt, wird noch einige Zeit vergehen.

UltraHD will nicht nur mehr Pixel auf demselben Raum unterbringen, sondern auch "bessere" Pixel liefern: Eine höhere Bildrate, mehr Farbtiefe, HDR (mehr Bilddynamik) und ein erweiterter Farbraum sollen ebenfalls in die Standardisierung einfließen. Dies sei eine große Herausforderung für alle beteiligten Unternehmen, nicht nur für die Hersteller von Consumer-Elektronik, sondern auch für Medienproduktionsfirmen und Kinos.

Kampagne für bessere Verbreitung von Smart-TV und IFA als Erlebnis

Eine neu gegründete Allianz aus Industrie und Handel will mit der Webpräsenz www.smarterfernsehen.info [Link entfernt] und durch bessere Händlerschulungen die Vorteile von Smart-TV in Deutschland besser kommunizieren. Dazu wurde ein einheitliches Logo "Smarter Fernsehen" eingeführt. Geräte mit diesem Logo müssen per WLAN mit dem Internet verbunden werden können, einen Browser haben und Apps unterstützen.

Gedacht ist das Logo, das auch prominent in Geschäften gezeigt werden soll, als "Leistungsversprechen von Industrie und Handel". Der Fachhandel wird Kunden, die ein Gerät mit diesem Logo kaufen, besonders intensiv beraten, auf Wunsch den Fernseher nach Hause liefern und dort direkt die Internet-Verbindung einrichten. Davon sollen insbesondere Senioren und technisch eher ungeübte Nutzer profitieren.

Zum Schluss der heutigen IFA-Preview-Veranstaltung positionierte die IFA-Messeleitung die Ausstellung ganz bewusst als "Erlebnismesse" für Endanwender und nicht als Business-Messe. Dies kann als unverhohlenen Seitenhieb auf die konkurrierende CeBIT verstanden werden, die sich in den vergangenen Jahren immer mehr auf Fachbesucher konzentriert hat.

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