Gut kombiniert

Videotext adé: Fernseher mit Internet-Anschluss

Neue Geräte sollen die anfänglichen Probleme beseitigen
Von dpa / Steffen Herget

Der erste Weg führt den Nutzer immer auf die personalisierbare Net-TV-Startseite. Zu Philips' Partnern, deren Inhalte auf die Darstellung auf dem TV-Bildschirm angepasst werden, gehören tagesschau.de, bild.de, kicker.de und YouTube sowie MyAlbum als Foto-Archiv. Außerdem lassen sich Internet-Adressen frei eingeben, Net-TV versteht sich allerdings nicht auf Java oder Flash.

Bei Panasonic gruppiert sich im Internet-Modus namens Viera Cast eine Reihe kleiner Programmfenster um ein geschrumpftes Fernsehbild. Diese "Widgets" zeigen beispielsweise das Wetter, Börsenkurse von Bloomberg TV, Nachrichten und Videos von tagesschau.de und Eurosport oder Clips von YouTube. Zum Verwalten von Fotos über das Internet ist der Service Picasa verfügbar. Viera Cast soll in die Geräte der Serien V 10, G 15 und Z ein integriert werden.

Extra-Fenster und Content-Library bei Samsung

Samsung nutzt das Schlagwort Internet@TV für seine onlinefähigen Geräte. Zu sehen ist immer nur ein Programmfenster neben dem Fernsehbild. Das können YouTube-Clips sein, aber auch Nachrichten und Wetter, geliefert von Yahoo. Die Sektion Foto bedient der Service Flickr.

Zudem hat Samsung eine sogenannte Content-Library geschaffen. Dort lassen sich Videos, Texte oder Fotos speichern, wodurch der Fernseher zum Beispiel zum überdimensionalen digitalen Fotorahmen wird. In der Bibliothek sind unter anderem Fotos und Fitnessvideos vorgespeichert. Über eine "Widget Engine" von Yahoo sollen Nutzer auch eigene kleine Programme einbinden können. Verfügbar soll Internet@TV in den Serien 6, 7, 8, 7000 und 8000 sein.

Sony hat den Modellen der Serien E5, V5, W5 und WE5 Ethernet-Buchsen verpasst. Die neuen Internet-Funktionen hat der Hersteller AppliCast-Services getauft. Dazu zählen zunächst der Zugriff auf Fotos, die auf Internet-Servern lagern und das Lesen von Nachrichten, die als RSS-Feeds auf den Fernseher kommen. Mit der Funktion Picture Frame Online wird die Mattscheibe zum Bilderrahmen. Im lokalen Netzwerk können die Fernseher nach dem DLNA-Standard auf Musik, Fotos oder Filme (MPEG zwei und AVC-HD) zugreifen.

Laut BITKOM steigendes Interesse an Internet am TV

Das Einbinden von Fernsehern in Heimnetzwerk und Internet ist ein neuer Trend. 2008 haben nach Zahlen des Branchenverbands BITKOM schon 28 Prozent der Deutschen Digitalfotos auf dem TV-Gerät angesehen. Weitere 34 Prozent interessierten sich dafür. Jeder dritte Deutsche möchte über den Fernseher in der eigenen digitalen Musiksammlung stöbern und Musik hören, sechs Prozent tun dies bereits. Ausgeprägt ist auch das Interesse, über das TV-Gerät Spielfilme herunterzuladen (29 Prozent), im Internet zu surfen (25 Prozent) und Videotelefonie zu nutzen (20 Prozent).