iPhone 13 Pro Max: Apples neues Flaggschiff im Test
Am 14. September hat Apple seine neue Smartphone-Flotte vorgestellt. Seit heute sind die Geräte im Handel erhältlich. Wir hatten bereits die Möglichkeit, das iPhone 13 Pro Max als Spitzenmodell unter den neuen Smartphones des amerikanischen Herstellers einem ausführlichen Test zu unterziehen. Apple hat uns zu diesem Zweck vorab ein Exemplar des Smartphones in Silber mit 512 GB Speicherplatz zur Verfügung gestellt.
Das Gerät wird in einer ähnlichen Verpackung wie sein Vorgänger geliefert. Gegenüber früheren iPhone-Generationen ist die Schachtel deutlich geschrumpft, um weniger Papier- und Plastikmüll zu generieren. Überhaupt legt Apple großen Wert darauf, auch bei der Herstellung neuer Produkte ein besonderes Augenmerk auf den Umweltschutz zu legen und mehr recyceltes Material als in der Vergangenheit üblich zu verwenden. Dazu achte das Unternehmen darauf, dass die Geräte möglichst langlebig sind.
Das befindet sich in der Verpackung
iPhone 13 Pro Max im Test
Foto: teltarif.de
Neben dem iPhone 13 Pro Max packt Apple ein Daten- und Ladekabel mit Lightning- und USB-C-Anschluss in den Karton. Ein Netzteil liefert der Hersteller nicht mehr mit und auch die kabelgebundenen Earpods gehören nicht mehr zum Lieferumfang. Vor allem beim Ladegerät ist das bedauerlich, zumal viele iPhone-Käufer wohl noch kein Schnellladegerät besitzen, das noch dazu über eine USB-C-Buchse verfügt.
Zum Lieferumfang gehört außerdem die kleine Klammer, mit der das Schubfach für die physische SIM-Karte geöffnet werden kann. Diese könnte Apple tatsächlich weglassen. Eine Stecknadel oder Büroklammer erfüllt den gleichen Zweck und sollte in fast jedem Haushalt schon vorhanden sein. Zudem lässt sich das Gerät auch mit der eSIM betreiben. Neben den Netzbetreibern bieten auch immer mehr Discounter passende QR-Codes an.
Äußerlich wie ein iPhone 12 Pro Max, aber...
Rückseite mit Kamera-Modul
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Packt man das iPhone 13 Pro Max aus, so sieht das Gerät dem iPhone 12 Pro Max täuschend ähnlich. Doch die neuen Modelle sind in anderen Farben erhältlich als ihre Vorgänger. Nimmt man den Boliden in die Hand, so fällt sofort eine Änderung auf, die man durchaus als unangenehm empfinden kann, auch wenn sie aufgrund des Innenlebens vermutlich unumgänglich ist: Das iPhone 13 Pro Max wiegt stolze 238 Gramm. Das sind zwölf Gramm mehr als beim Vorgänger.
Das Smartphone ist 160,8 mal 78,1 mal 7,7 Millimeter groß und ist somit minimal dicker als das Apple-Flaggschiff von 2020. Das dürfte aber reichen, um dafür zu sorgen, dass sich die meisten Schutzhüllen nicht mehr verwenden lassen. Das Gerät hinterlässt einen wertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist einwandfrei, was man bei Verkaufspreisen im deutlich vierstelligen Bereich wohl auch erwarten darf. Es sind keine Spaltmaße zu sehen, keine Bedienelemente wackeln, Apple hat nichts dem Zufall überlassen. Der Bolide weiß zu gefallen.
Starker Prozessor unter der Haube
Das neue Spitzenmodell unter den Smartphones von Apple hat im Auslieferungszustand die aktuelle iOS-Version 15 an Bord. Diese kennen wir bereits von unserem Test mit dem iPhone 12 Pro Max. Das neue Gerät bietet auf den ersten Blick die gleichen Features. Die Office-Programme von Apple (iWork) oder auch Anwendungen wie Garageband sind vorinstalliert und können ohne zusätzliche Kosten genutzt werden. Auf der Benutzeroberfläche sollten sich Interessenten, die auch zuvor ein iPhone genutzt haben, sofort "heimisch" fühlen.
Testaufnahme mit der Kamera des iPhone 13 Pro Max
Original mit Klick aufs Bild
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Herzstück des Apple iPhone 13 Pro Max ist der A15-Bionic-Prozessor. Dabei handelt es sich um eine 64-Bit-Hexacore-CPU, der 6 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Die Hardware sorgt dafür, dass das Betriebssystem absolut flüssig läuft. Apps starten ohne Verzögerung, Ruckler haben wir beim Einsatz des Smartphones vergeblich gesucht. Im AnTuTu-Benchmark-Test begeisterten die kurzen hochauflösenden Filmsequenzen, die ebenfalls ohne Ruckler wiedergegeben wurden. Der AnTuTu-Gesamtwert lag dann auch bei sehr guten 816.130.
Gutes Display mit deutlichem Schönheitsfehler
Der OLED-Touchscreen des iPhone 13 Pro Max hat eine Diagonale von 6,7 Zoll. Er bietet eine Auflösung von 1284 mal 2778 Pixel (458 ppi). Das entspricht den Daten des Vorjahresmodells. Der entscheidende Unterschied: Das neue iPhone-Flaggschiff hat ein Display mit einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hz bekommen. Das ist bei anderen Herstellern längst Standard. Apple hat sich etwas länger Zeit gelassen, dafür aber eine Technik integriert, die die Bildwiederholfrequenz je nach angezeigten Inhalten von 10 bis 120 Hz dynamisch anpasst. Das soll Akkukapazität sparen.
Das kann der Makromodus der Kamera
Original mit Klick aufs Bild
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Der Bildschirm hat eine gute Blickwinkelstabilität und ist sehr hell. Das sollte auch bei direkter Sonneneinstrahlung dafür sorgen, dass Inhalte gut ablesbar sind. Der Monitor hat dennoch einen Schönheitsfehler, der im Jahr 2021 eigentlich unverzeihlich ist. Dieser hört auf den Namen Notch und ist eine hässliche, zwar geschrumpfte, aber immer noch große Aussparung am oberen Ende, die - erst recht für ein Smartphone im oberen Preissegment - nicht mehr zeitgemäß ist.
Kamera-Upgrade als Killer-Feature
Die wichtigste Neuerung gegenüber dem iPhone 12 Pro Max betrifft die Kamera. Apple hat die Blendenwerte vergrößert und damit die Lichtempfindlichkeit erhöht. Das sorgt für noch bessere Fotos vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Ebenfalls interessant: Apple bietet nun einen sechsfachen optischen Zoom an. Das ist eine Verbesserung gegenüber früheren iPhones. Mitbewerber-Handys beherrschen das Zoomen aber dennoch besser. Vielleicht hätte Apple neben größeren Linsen doch einmal mit mehr als 12 Megapixel arbeiten sollen.
Gute Blickwinkel-Stabilität
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Das iPhone 13 Pro Max punktet aber durch einen neuen Makromodus, der es erlaubt, extrem nahe an die zu fotografierenden Objekte heranzurücken und so Details sichtbar zu machen, die mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Nachteil ist der Moment der Umschaltung auf den Makromodus, der immer eine "Gedenksekunde" benötigt. Manche Tester der ersten Stunde empfinden das als störend und würden sich wünschen, dass der Makromodus bei Bedarf abgeschaltet werden kann. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran und freut sich über die Möglichkeit der Detailaufnahmen aus nächster Nähe.
Mobilfunk-Schnittstelle auf dem aktuellen Stand der Technik
Das iPhone 13 Pro Max beherrscht Bluetooth und WLAN, es unterstützt GPS und NFC. Die Mobilfunk-Schnittstelle hat gegenüber dem Vorjahr weitere 5G-Frequenzbänder bekommen, die für den europäischen Markt aber weniger relevant sind. In den ersten Tagen der Tests haben wir 5G in den Netzen von Telekom und Vodafone überall dort gesehen, wo es auch mit dem iPhone 12 Pro Max funktioniert hat. Ob es neue LTE/5G-DSS-Kombinationen gibt? Das ist sehr wahrscheinlich, dank der von den Netzbetreibern eingesetzten Intersite-Anchoring-Technik aber nicht kurzfristig feststellbar.
5G Standalone wurde grundsätzlich auch schon vom iPhone 12 unterstützt - bislang aber nicht in Deutschland. Warum das so ist, ist nicht bekannt. Allerdings gibt es mit Vodafone hierzulande auch erst einen Netzbetreiber, der das von LTE unabhängige 5G-Netz für Endverbraucher freigegeben hat. Die Mobilfunk-Empfangsqualität war im ersten Test mit der des iPhone 12 Pro Max vergleichbar. Und dennoch bietet das neue Modell einen entscheidenden Vorteil: Die Dual-SIM-Funktion kann nicht nur durch Kombination von Nano-SIM und eSIM, sondern auch mit zwei eSIM-Profilen genutzt werden.
Unterseite mit Lightning-Anschluss
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Neben allen Multimedia- und Produktivitäts-Funktionen kann man mit dem iPhone 13 Pro Max natürlich auch telefonieren. Die Sprachqualität war im Test sehr gut. Gesprächspartner waren auch in belebter Umgebung klar und deutlich zu verstehen. Neben der Hörmuschel liefern auch die Lautsprecher des neuen Apple-Smartphones eine gute Wiedergabe-Qualität - wie gewohnt auch in Stereo. Mit so manchem Radiowecker oder kleinen Bluetooth-Lautsprecher kann es das neue Apple-Flaggschiff jederzeit aufnehmen.
Der Lightning-Anschluss ist noch da
Während Apple den Kopfhörer-Anschluss beim iPhone leider schon vor Jahren wegrationalisiert hat, haben sich die Gerüchte nicht bestätigt, nach denen schon 2021 auch die Lightning-Buchse wegfällt. Auch im Hinblick auf die drohende EU-Richtlinie zu USB-C als Einheitsnorm droht genau das aber für die nächsten iPhone-Generationen. Ob das für den Kunden praktisch ist oder nicht, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Kabelloses Aufladen des Akkus funktioniert auch jetzt schon, ein einfaches Ladekabel ist auf Reisen aber dennoch praktischer als Magsafe. Diese Technik wurde mit dem iPhone 12 eingeführt und wird auch vom neuen Modell unterstützt.
Das iPhone 13 Pro Max ist nach IP68 zertifiziert und somit wasserdicht. Der Akku hat eine Kapazität von 4352 mAh. Auch lange Tage mit intensiver Nutzung sollten ohne Probleme drin sein, ohne zwischendurch das Ladekabel zu bemühen. Da ein Smartphone-Akku seine volle Leistungsfähigkeit erst nach einigen Ladezyklen entfaltet, lässt sich dazu derzeit aber noch nichts sagen. In der Datenbank haben wir daher zunächst einen Wert auf Basis des iPhone 12 Pro Max geschätzt, den wir später noch anpassen.
iPhone 13 Pro Max: Groß, schnell und sehr gute Kamera
Foto: teltarif.de
Fazit: Groß, wertig und sehr gute Kamera
Das iPhone 13 Pro Max unterscheidet sich von seinem Vorgänger vor allem durch die bessere Kamera. Das macht sich vor allem bei Nachtaufnahmen bemerkbar. Dazu kommt der neue Makromodus. Auch die Dual-eSIM-Funktion ist nett und bereitet vielleicht schon darauf vor, dass künftige Smartphones auf einen Nano-SIM-Slot verzichten. Das Display hat eine höhere Bildwiederholfrequenz und der Akku ist leistungsfähiger. Dafür ist das neue Apple-Flaggschiff nicht nur groß, sondern auch sehr schwer.
Wer ein iPhone 12 Pro Max besitzt, muss sich über einen Geräte-Wechsel keine Gedanken machen. Der Mehrwert des neuen Modells ist dafür einfach zu gering. Anders sieht es für Nutzer eines älteren Modells aus. Hier können die Verbesserungen bei Kamera, Akku und Display, die 5G-Unterstützung und Dual-eSIM durchaus ein Anlass für den Wechsel auf das neue Modell sein.
Gesamtwertung von teltarif.de
Apple iPhone 13 Pro Max
- sehr gute Kamera
- schnelles System
- Dual-eSIM
- unangenehm schwer
- immer noch recht große Notch
- Lightning statt USB-C
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung Apple iPhone 13 Pro Max
-
Gehäuse / Verarbeitung
9/10
- Material 10/10
- Haptik 7/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
9/10
- Touchscreen 9/10
- Helligkeit 10/10
- Pixeldichte 7/10
- Blickwinkelstabilität 9/10
- Farbechtheit (DeltaE) 10/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
10/10
- Benchmark Geekbench Single 10/10
- Benchmark Geekbench Multi 10/10
- Benchmark Browsertest 9/10
- Benchmark Antutu 10/10
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 9/10
-
Internet
9/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 5G 10/10
- Empfangsqualität 8/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
7/10
- Sprachqualität 6/10
- Lautstärke 7/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
-
Schnittstellen / Sensoren
6/10
- USB-Standard 2/10
- NFC 10/10
- Navigation 9/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 5/10
- Video-Out 1/10
- Fingerabdruckscanner 0/10
- Gesichtserkennung 10/10
-
Speicher
6/10
- Größe 8/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
8/10
- Laufzeit (Benchmark) 7/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
7/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 4/10
- Bildstabilisator 10/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 5/10
- Kameraanzahl 10/10
- Video 7/10
- Handling 8/10
- Bonus
- Dual-eSIM