iPhone 14 (Pro): Keine komplette 5G-Unterstützung?
5G-Einschränkungen beim iPhone 14 (Pro)
Foto: Apple, Montage: teltarif.de
Seit mehr als drei Jahren wird das 5G-Netz von den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern vermarktet. Passende Endgeräte waren von Anfang an erhältlich. Doch noch heute kommen Smartphones auf den Markt, die die 5G-Nutzung nicht in vollem Umfang unterstützen. Dabei ist die Ursache weniger bei den Handy-Herstellern, als vielmehr bei den Netzbetreibern zu suchen. Diese nutzen immer wieder neue Frequenz-Kombinationen. Die Geräte-Industrie muss dann nachziehen und die Möglichkeit schaffen, die neueren Konfigurationen zu nutzen.
Jüngstes Beispiel für eine offenbar unvollständige Unterstützung der von den Netzbetreibern genutzten Frequenz-Konstellationen ist die iPhone-14-Reihe von Apple, die seit wenigen Tagen im Handel erhältlich ist. Bei Preisen zwischen 999 und bis zu 2099 Euro sollten Käufer eigentlich erwarten können, dass sie ein Gerät bekommen, das auf dem aktuellen Stand der netztechnischen Entwicklung ist. Das ist aber den Angaben des Onlineportals Cacombos.com zufolge nicht der Fall.
Das Portal hat sich der Problematik der LTE/5G-Frequenzkombinationen angenommen. Die Betreiber der Seite untersuchen, welche Smartphones welche 5G-Bänder zur Kombination mit welcher LTE-Ankerfrequenz unterstützen. Diese Angaben finden sich selten bis nie in den Datenblättern der Hersteller. Diese sagen oft nur aus, welche Frequenzbereiche grundsätzlich von einem bestimmten Smartphone unterstützt werden. Es fehlt aber eine Information zur Kombinierbarkeit mit LTE.
Qualcomm- statt-Apple-Problem?
5G-Einschränkungen beim iPhone 14 (Pro)
Foto: Apple, Montage: teltarif.de
Die von Apple für die iPhone-14-Reihe genannten technischen Daten nennen für 5G unter anderem das Band n28 (700 MHz) und für LTE das Band 20 (800 MHz). Die vom Hersteller verbauten Qualcomm-Modems unterstützen zwar diese beiden Bandbereiche. Den Angaben auf Cacombos.com zufolge kann aber das LTE-Band 20 nicht als Ankerfrequenz für 5G auf 700 MHz dienen. Setzt ein Netzbetreiber diese Kombinationen ein, so bucht sich das iPhone 14 (Pro) ins LTE-Netz ein. Die Erweiterung mit einem 5G-Träger ist aber nicht nutzbar.
Betrachtet man die von Cacombos.com veröffentlichten Details zum Samsung Galaxy S22 Ultra, so zeigt sich, dass das Smartphone des koreanischen Herstellers - anders als die neuen Apple-Geräte - die Kombination aus LTE-Band 20 und 5G-Band n28 ermöglicht. Allerdings betrifft das nur die unter anderem in Europa ausgelieferte Version mit dem bei vielen Nutzern eigentlich ungeliebten Exynos-Chipsatz. Die Daten zu den Versionen des Samsung Galaxy S22 Ultra für den US-Markt bzw. für Afrika/Asien nennen die Band-Kombination 20/n28 ebenfalls nicht.
Netzbetreiber "senden" an den Smartphones vorbei
Ungeachtet der Tatsache, dass sich die Modem-Hersteller und damit auch die Smartphone-Produzenten bei der besagten Frequenzband-Kombination offenbar schwertun, kommt diese Netzkonfiguration in den deutschen Mobilfunknetzen nicht selten vor. Nutzern betroffener Smartphones steht dann nur das LTE-Netz zur Verfügung, obwohl der jeweilige Netzbetreiber auch 5G anbietet.
Kompatibilitätsprobleme von Smartphones verschiedener Hersteller mit den in den Netzen genutzten LTE/5G-Frequenzkombinationen sind nicht neu. Schon vor mehr als zwei Jahren haben wir darüber berichtet, dass mit vielen Smartphones 5G nicht in vollem Umfang nutzbar ist.