4G

Apple iPhone 5: LTE im Telekom-Netz im Test

Internet-Zugang mit dem Handy auf VDSL-Niveau
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Seit vergangenem Freitag ist das Apple iPhone 5 erhältlich. Erstmals unterstützt ein Smartphone von Apple auch den LTE-Mobilfunkstandard. In Deutschland ist die Schnittstelle für das 4G-Netz allerdings nur bedingt zu gebrauchen. Grund: Nur eines von drei hierzulande verwendeten Frequenzbändern kann mit dem iPhone 5 verwendet werden.

Datenblätter

LTE gibt es in Deutschland auf 800, 1800 und 2600 MHz. Das hierzulande verkaufte Modell des iPhone 5 unterstützt zwar drei LTE-Bereiche. Dabei handelt es sich neben 1800 MHz aber um die in Deutschland nicht gebräuchlichen Bänder um 850 und 2100 MHz. Derzeit ist lediglich die Deutsche Telekom auf LTE 1800 aktiv. Vodafone und o2 nutzen LTE auf 800 und 2600 MHz, während E-Plus sein LTE-Netz noch nicht vermarktet.

LTE mit dem iPhone 5 nur in Großstädten nutzbar

iPhone 5 mit LTE iPhone 5 mit LTE
Foto: Apple, Telekom
Auch für Telekom-Kunden ist das LTE-Modul des iPhone 5 nicht überall dort, wo 4G verfügbar ist, brauchbar. Das Netz auf 1800 MHz versorgt nämlich vor allem Großstädte, in denen auch ein gut ausgebautes UMTS-Netz mit DC-HSPA-Unterstützung zur Verfügung steht. Den Flächenausbau von LTE realisiert die Telekom - wie auch Vodafone und o2 - auf 800 MHz. Genau dort, wo LTE für die Nutzer eine Bereicherung wäre, kann der Standard demnach mit dem iPhone 5 nicht genutzt werden. Im Spessart oder in der Rhön gibt es nämlich nicht wenige Ecken, in denen LTE 800 verfügbar ist, UMTS als Alternative aber nicht ausgebaut ist. Da das iPhone 5 LTE auf 800 MHz nicht verarbeiten kann, surfen die Kunden in jenen Gegenden nur im GSM-Netz über EDGE, wo unserem vor einigen Monaten durchgeführten Netztest zufolge maximal rund 200 kBit/s im Downstream zur Verfügung stehen.

LTE im fahrenden ICE: 10 MBit/s im Up- und Downstream

Telekom wirbt für dem LTE-Speed Telekom wirbt für dem LTE-Speed
Screenshot: teltarif
Wir hatten Gelegenheit, LTE mit dem iPhone 5 im Netz der Deutschen Telekom in München, Nürnberg und Frankfurt am Main einem Test zu unterziehen. Dabei fand der Test in Nürnberg nicht stationär, sondern im fahrenden ICE statt, wo der LTE-Empfang erstaunlich gut war. Der Grund hierfür ist schnell gefunden. Die Mobilfunk-Repeater in den ICEs der Deutschen Bahn AG verstärken nicht nur das Signal des GSM-Netzes, sondern auch LTE 1800.

So hatten wir schon weit außerhalb des Stadtgebiets von Nürnberg guten LTE-Empfang auf 1800 MHz. Schon vor den Toren der Stadt wurde Vollausschlag auf dem Display des iPhone 5 angezeigt. Ein Speedtest zeigte für die mobile Nutzung gute Ergebnisse, die jedoch nicht an die für LTE versprochene Performance heranreichten.

Sowohl Downloads, als auch Uploads waren im Test mit etwa 10 MBit/s möglich. Die Ansprechzeiten lagen bei etwa 28 ms. Das wiederum war dafür, dass die Messung im fahrenden Zug stattfand, sehr ordentlich. Eine höhere Performance ist im ICE nicht zu erreichen, da die Repeater stets mehrere LTE-Gleichkanal-Zellen empfangen und verstärken und sich so gegenseitige Interferenzen ergeben.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, wie gut der mobile Internet-Zugang mit dem iPhone 5 im LTE-Netz während unseres Tests im stationären Betrieb war.

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