Bericht: VPN am iPhone greift nicht für alle Dienste
VPN-Dienste sorgen dafür, dass Nutzer beispielsweise bei der Nutzung öffentlicher WLAN-Hotspots eine verschlüsselte Datenverbindung zur Verfügung haben. Die Angebote ermöglichen das Verschleiern der eigenen IP-Adresse. Darüber hinaus ermöglichen VPN-Tunnel die Nutzung von Online-Angeboten, die am eigenen Standort eigentlich nicht verfügbar sind.
Eigentlich soll ein VPN-Tunnel für den gesamten Datenverkehr greifen - es sei denn, der Anwender schließt bestimmte Dienste davon explizit aus. Das ist bei einigen, nicht jedoch bei allen VPN-Apps möglich. Wie das Onlinemagazin heise berichtet, greift eine VPN-Verbindung unter dem iOS- und iPadOS-Betriebssystem von Apple nicht so wie vom Kunden eigentlich erwartet. Das gibt Apple auch offiziell zu, wie es im Bericht heißt.
VPN-Einschränkungen bei iPhone und iPad
Bild: teltarif.de
Eine aktive VPN-Verbindung auf iPhone oder iPad kann demnach nicht den gesamten Datenverkehr tunneln. Ausgenommen vom VPN-Tunnel seien "essenzielle Systemdienste". Diese Maßnahme soll laut Apple dafür sorgen, dass die Smartphones und Tablets "ordnungsgemäß" funktionieren. Warum es über eine VPN-Verbindung diesbezüglich Einschränkungen geben könnte, erklärt der Hersteller aber nicht.
Apple: "Bestimmter Netzwerkverkehr" von VPN ausgeschlossen
Wie es im Bericht weiter heißt, ist es nicht ausgeschlossen, dass auch der Datenverkehr anderer Apps über den direkten Internet-Zugang anstelle der VPN-Verbindung läuft. Apple zufolge seien VPN-Lösungen nur zur Steuerung von "bestimmtem Netzwerkverkehr" geeignet. Dabei lässt der amerikanische Technologiekonzern Details dazu vermissen, was unter "bestimmtem Netzwerkverkehr" zu verstehen ist.
heise zufolge weisen VPN-Anbieter und Sicherheitsforscher schon seit Jahren darauf hin, dass Apple einige Datenverbindungen an einem möglicherweise aktiven VPN-Tunnel vorbeischleust. Dazu gehöre unter anderen die für Push-Benachrichtigungen erforderliche Verbindung. Auch die Visual Voicemail läuft grundsätzlich über den direkten Internet-Zugang des Smartphones.
VPN-Provider beklagen, dass selbst die in iOS und iPadOS für Entwickler vorgesehenen Bordmittel nicht dafür sorgen, dass der gesamte Datenverkehr getunnelt wird. Apple wiederum mahnt, VPN-Dienste nur dann zu verwenden, wenn der Kunde dem Anbieter vertraut. Schließlich könne auch der VPN-Provider den Datenverkehr "mitlesen" und verändern.
Apple bietet mit dem iCloud Private Relay auch einen eigenen VPN-Dienst an, mit dem Nutzer ihre eigene IP-Adresse verbergen können.