News Corp und Fox sagen Fusion ab
Der Nachrichtensender Fox News gehört zu Murdochs Medienimperium
Foto: Fox News
Es sollte die abschließende Krönung in der langen Medienkarriere von Rupert Murdoch werden: Der australisch-amerikanische Medienmogul wollte sein Verlagsgeschäft mit dem TV-Network FOX unter einem gemeinsamen Dach verschmelzen. Der neue Medienriese hätte nach Abspaltung der ehemaligen Unterhaltungssparte erneut ganz vorne mitspielen können. Daraus wird nun nichts, Murdoch hatte die Verwaltungsräte beider Unternehmen persönlich über den gescheiterten Zusammenschluss informiert.
"Nicht optimal für Aktionäre"
Der Nachrichtensender Fox News gehört zu Murdochs Medienimperium
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Demnach sei eine Fusion so wörtlich "nicht optimal für die Aktionäre". Ob diese Aussage allerdings tatsächlich auf einer Erkenntnis Murdochs selbst beruht, ist wohl eher zweifelhaft. So hatten sich bereits institutionelle Investoren beider Firmen deutlich gegen einen Zusammenschluss ausgesprochen. Darunter insbesondere die Londoner Investmentgesellschaft Independent Franchise Partners (IFP), welche mit einer sieben Prozent-Beteiligung an beiden Unternehmen zu den größten institutionellen Investoren zählt.
IFP sagte dazu in einem Statement, dass "ein Zusammenschluss nicht den vollen Wert beider Unternehmen realisieren könne". Eine ähnliche Position vertritt außerdem der als aktivistisch geltende Shareholder Irenic Capital, welcher zwei Prozent an News Corp hält. Murdochs Medienimperium besteht vor allem aus dem Verlagsgeschäft, darunter das "Wall Street Journal", das britische Tabloid "The Sun" und der Buchverlag HarperCollinsPublishers. Zu Fox gehören vor allem Fox Sports, der Streaming-Dienst Tubi und lokale TV-Stationen.
Murdoch wollte Geschäft skalieren
Noch in den 2010er-Jahren war der Konzern deutlich größer und umfasste insbesondere das Filmstudio 20th Century Fox. Das Entertainment- und Studiogeschäft wurde schließlich aus dem Konzern herausgelöst und an Disney veräußert. Zudem hielt Murdoch auch eine Beteiligung am europäischen Pay-TV-Konzern Sky, für diesen erhielt jedoch seinerzeit Comcast den Zuschlag.
Zwar hatte Murdoch seinerzeit mit dem Verkauf seiner Anteile einen guten Deal gemacht (Disney legte für 21st Century Fox mit 71,3 Milliarden Dollar einen deutlich überhöhten Betrag auf den Tisch) - im Wettbewerb mit der US-Konkurrenz konnte News Corp jedoch zuletzt mangels Größe nicht mehr mithalten. Murdoch erkannte die Notwendigkeit, sein Business skalieren zu müssen.
Spekulationen über Zukunft
Der gescheiterte Zusammenschluss zwischen News Corp und Fox könnte nun bei Mitbewerbern Begehrlichkeiten wecken. Während sich für das Verlagsgeschäft eher schwierig Abnehmer finden lassen, sieht es für Fox Sports und den Streaming-Dienst Tubi womöglich besser aus. Eventuell könnte aber auch Jeff Bezos zuschlagen: Der Amazon-Gründer engagiert sich bereits bei der Washington Post und würde seinen Einfluss mit dem "Wall Street Journal" und der "Sun" deutlich ausbauen.
Ein solcher Verkauf wirft aber erhebliche Fragen auf. So bräuchte zum Beispiel Bezos nicht nur die Zustimmung aller institutionellen Aktionäre, sondern müsste gleichermaßen auch die US-Kartellbehörden überzeugen. Und die sind mit Blick auf Amazon ohnehin alles andere als positiv gestimmt. So gab es bereits unter US-Präsident Trump Bestrebungen, den Versandhandelsriesen zu zerschlagen.