Sicherheit

Microsoft Advanced Threat Protection kommt zu iOS und Android

Mit dem Fall Creators Update hat Microsoft seinem Betriebssystem Windows 10 auch neue Sicherheitsfunktionen spendiert. Diese plant der Konzern mit Sitz in Redmond nun auch auf mobile Geräte mit iOS und Android auszuweiten.
Von Stefan Kirchner

Windows Defender ATP Microsoft will künftig macOS, iOS, Android und Linux mit dem Windows Defender ATP schützen
Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Die Frage der Sicherheit von PCs mit Windows als Betriebs­system ist seit etlichen Jahren ein stetiger Begleiter bei der täglichen Nutzung. Das führte zu Entwicklungen wie der Advanced Threat Protection kurz ATP, die Microsoft vor gut 20 Monaten offiziell vorgestellt hatte. Mit dem Fall Creators Update ist die unternehmens­fokussierte Sicherheit unter anderem im Windows Defender von Windows 10 angekommen. Genau diese Sicherheits­funktionen will Microsoft stärker ausweiten.

Genauer gesagt auf mobile Geräte, wie Microsoft im eigenen Blog bekannt gegeben hat. Unternehmen setzen heutzutage überwiegend auf heterogene Umgebungen und nicht mehr auf das Prinzip, alles aus einer Hand zu bekommen. Spätestens seit dem praktischen Aus von Windows 10 Mobile ist ohnehin keine Microsoft-only-Strategie für Geschäfts­kunden mehr machbar.

Microsoft will mit diesem Schritt den Support für Geschäfts­kunden ausweiten und auch allgemein eine größere Kundenbasis aufbauen.

Drittanbieter sind mit im Boot

Windows Defender ATP Microsoft will künftig macOS, iOS, Android und Linux mit dem Windows Defender ATP schützen
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Entgegen ersten Vermutungen setzt Microsoft bei den Sicherheits­lösungen für iOS und Android aber nicht auf eigene Anwendungen. Stattdessen kooperiert der Software-Konzern kurzer­hand mit Dritt­anbietern, die eine Zertifizierung für Microsoft Windows Defender ATP bekommen. Bitdefender, Lookout und Ziften sind die ersten drei Partner, die Microsoft aufnimmt.

Der Vorteil dieses Schritts ist, dass die Geräte trotz unterschiedlicher Plattformen über ein und derselben Kommando­zentrale des Windows Defender ATP verwaltet werden können. Für Unternehmen ein nicht zu verachtender Vorteil bei mobilen Geräten. Windows Defender ATP So sieht die Konsole von Windows Defender ATP mit Einbindung der anderen Plattformen aus
Bild: Microsoft
Desktop-Nutzer können mit der Public Preview oder der Trial-Version von Bitdefenders GravityZone Cloud für Bitdefender Security die Integration schon jetzt ausprobieren. Neben Windows-Systemen werden von der GravityZone auch Rechner mit macOS und sogar Linux-Distributionen (Red Hat Enterprise, CentOS, Ubuntu, openSUSE, Fedora und Oracle Linux) unterstützt. In Kürze sollen entsprechende mobile Lösungen von Lookout für Android und iOS (Lookout Mobile Endpoint Security) und Ziften für macOS sowie Linux (Ziften Zenith) folgen. Interessierte können sich sowohl bei Lookout als auch bei Ziften [Link entfernt] für die jeweilige Public Preview registrieren lassen.

Das Augenmerk von Microsoft liegt mit der Ankündigung unter anderem darauf, alle Informationen gebündelt auszu­liefern. So bekommt jedes eingebundene Gerät eine eigene Zeitachse aller relevanten Ereignisse, und das für die vergangenen sechs Monate. Zumal es dafür keine eigene oder gar zusätzliche Infrastruktur braucht, was die Kosten nicht unnötig erhöht.

In einer weiteren Meldung lesen Sie, was Microsoft zusätzlich für die Sicherheit in Windows 10 getan hat.

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