Themenspecial Discounter in der Telekommunikation Genau prüfen

Mobilfunk-Discounter: Diese Kostenfallen sollten Sie kennen

Die Tücke liegt oft im Detail - nicht nur auf günstige Gesprächs- & SMS-Preise achten
Von Marc Kessler

Doch auch Anbieter, die weder durch eine Administrationsgebühr noch die Festlegung eines Aktivitätszeitraums (negativ) auffallen, mögen in der Regel keine Kunden, die ihre Karte nur äußerst wenig oder gar nicht nutzen. Aus diesem Grund nutzen manche Unternehmen ihre Kündigungsmöglichkeit, deren konkrete Frist in den jeweiligen AGB verankert ist. So kündigt die Telekom-Tochter congstar Prepaid-Kunden, die ihre Karte mehr als 15 Monate nicht mehr aufgeladen haben. Auch bei der Drillisch-Marke maXXim behält man sich eine Kündigung des Kunden nach 15 Monaten ohne Aufladung vor, wenn dieser zudem mindestens zwei Monate lang keine Nutzung mehr gezeigt hat.

SIM-Karten-Pfand: Zumindest für Neukunden kein Thema mehr

Noch bis zum Herbst vergangenen Jahres drohte Neukunden eine weitere Kostenfalle: Das SIM-Karten-Pfand, das von diversen Anbietern - wie etwa Talkline oder den Drillisch-Marken simply und VictorVox - erhoben wurde. Das Prinzip: Der Anbieter zog das SIM-Karten-Pfand gegen Ende des Vertrages automatisch mit der Mobilfunkrechnung ein und erstattete dieses (nur dann), wenn der Kunde die SIM-Karte innerhalb einer bestimmten Frist nach Vertragsende zurücksendete. Bei simply betrug das SIM-Karten-Pfand zuletzt knapp 30 Euro und wurde im Oktober 2010 für Neukunden abgeschafft. Für Altkunden, deren AGB noch ein SIM-Karten-Pfand vorsieht, gilt die Regelung allerdings weiterhin, so dass bei Vertragsende peinlich genau darauf geachtet werden sollte, die SIM-Karte - am besten per Einschreiben - dem Anbieter zustellen zu lassen. Übrigens: Noch heute sehen die simply-AGB eine Rückgabe der SIM-Karte "innerhalb von drei Wochen in einwandfreiem Zustand" vor - offiziell unter Verweis auf die "fachgerechte Unbrauchbarmachung" der SIM. Finanzielle Folgen droht man den Kunden jedoch nicht mehr an, so dass die Nicht-Rücksendung heutzutage ohne Konsequenzen bleibt, wie auch die Drillisch-Pressestelle gegenüber teltarif.de bestätigt.

Fazit: Das Gesamtpaket zählt

Generell gilt: Wenig- oder gar Nicht-Nutzer hat kein Anbieter gerne im hauseigenen Kundenstamm. Denn so unschön Administrationsgebühren auch sein mögen: Tatsächlich entstehen einem Mobilfunkanbieter Kosten pro aktiver Karte - und das eben auch, wenn der Kunde seine SIM gar nicht nutzt. Die Anbieter gehen mit dieser Problematik zwar unterschiedlich um, das Grundproblem bleibt dabei aber dasselbe.

Andere Kostenfallen wie teure Hotlines oder die Pseudo-Prepaid-Abrechnung können Interessenten umgehen und sich einen Anbieter herauspicken, der das für ihren Geschmack vorteilhafteste Gesamtpaket im gewünschten Mobilfunknetz bietet. Unser Artikel zeigt: Es lohnt sich, nicht nur die plakativ beworbenen Preise der Kernleistung - in der Regel also die Gesprächs- und SMS-Gebühren - zu betrachten, sondern auch Servicekosten und etwaige Zusatzgebühren in die Überlegung mit einzubeziehen.

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