Streaming mobil: So geht's ohne StreamOn & Vodafone Pass
Zero Rating ist auf dem deutschen Mobilfunkmarkt Geschichte. Nach einer Anordnung der Bundesnetzagentur mussten die Deutsche Telekom und Vodafone die Vermarktung für Neukunden schon im Sommer vergangenen Jahres einstellen. Zum 1. April 2023 endete auch die Übergangszeit für Bestandskunden, die mit StreamOn oder dem Vodafone Pass vor allem Streamingdienste nutzen konnten, ohne dass das dabei anfallende Datenvolumen die Inklusivleistung des Tarifs belastet hat.
StreamOn-Kunden von der Deutschen Telekom haben als "Trostpflaster" eine echte Daten-Flatrate über LTE und 5G bekommen - buchbar bis Ende Mai, gültig aber nur für 90 Tage ab dem Tag der Aktivierung. Danach müssen die Nutzer mit dem Inklusivvolumen ihres Tarifs auskommen oder sich nach Alternativen umsehen. Vodafone-Pass-Nutzer haben vom Netzbetreiber dauerhaft mehr monatliches Datenvolumen eingeräumt bekommen. Das ist langfristig gesehen besser als das Telekom-Angebot, ist für Kunden, die intensiv Streamingdienste im Mobilfunknetz nutzen, aber nur ein schwacher Trost.
Zero-Rating-Alternativen für mobiles Streaming
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Die zumindest offiziell geäußerte Hoffnung der Bundesnetzagentur auf günstigere Flatrates und Tarife mit deutlich mehr inkludiertem Datenvolumen hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: o2 hat gerade erst die Grundgebühren für Verträge und Prepaidkarten erhöht. Die Telekom hat schon im Sommer 2022 ihr MagentaEINS-Unlimited-Angebot eingestellt, wodurch sich die echte Mobilfunk-Flatrate in Verbindung mit einem Festnetzanschluss von dem Bonner Telekommunikationskonzern um monatlich rund 10 Euro verteuert hat.
o2 liefert günstigen "Streaming-Tarif" auf Prepaidbasis
Es gibt aber auch einen Lichtblick für Interessenten, die unterwegs Musik- und Radio-Streaming mit dem Smartphone oder Tablet nutzen möchten. Dieser kommt - trotz der erwähnten Preiserhöhung - von o2. Die Telefónica-Kernmarke verzichtet in ihren neuen Prepaidtarifen nämlich auf eine sogenannte "harte" Daten-Drossel. Hat der Kunde sein im Tarif enthaltenes Datenvolumen verbraucht, stellt der Netzbetreiber immerhin noch eine Bandbreite von bis zu 384 kBit/s zur Verfügung. In den meisten anderen deutschen Mobilfunktarifen sind es nur 16 bis maximal 64 kBit/s.
384 kBit/s: Mit o2 Prepaid "endloses" Musik- und Radiostreaming
Screenshot: teltarif.de
Das günstigste dieser neuen Prepaid-Angebote nennt sich o2 Prepaid S und kostet 12,99 Euro in vier Wochen. Lediglich im ersten Abrechnungszeitraum reduziert sich der Grundpreis auf 9,99 Euro. Dafür bekommen die Kunden eine Allnet-Flatrate für Telefonate und den SMS-Versand mit 6 GB ungedrosseltem Datenvolumen. Danach stehen die erwähnten bis zu 384 kBit/s zur Verfügung. Wir haben den Tarif getestet. Musik- und Radiostreaming funktioniert tadellos. Für Video-Streaming ist die Bandbreite allerdings zu gering.
Unverständlich ist, dass o2 die 384-kBit/s-Flatrate nicht auch in den o2-Mobile-Volumentarifen für Vertragskunden anbietet. Hier greift nach dem Verbrauch des Highspeed-Datenvolumens weiterhin eine "harte" Drossel. Die 32 kBit/s, die die Telefónica-Marke Kunden nach Verbrauch ihres Inklusivkontingents zugesteht, reichen für Streaming definitiv nicht mehr aus. Im Gegenteil: Die Nutzer sind faktisch offline, sofern sie kein zusätzliches Datenvolumen nachbuchen.
Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, wie die echte Flatrate bei Telekom und Vodafone günstiger erhältlich ist.