Motorola erklärt "Ära der 650-Dollar-Smartphones" für beendet
Motorola sieht die Ära überteuerter Smartphones als beendet an.
Bild: dpa
Im Rahmen eines Dinners auf dem
Mobile World Congress standen
die Mitglieder des Vorstands von Motorola
Steve Horowitz (Senior Vice President Software Engineering),
Mark Randall (Senior Vice President Supply Chain & Operations) und
Rick Osterloh (Senior Vice President People Operations) der Presse
Rede und Antwort. Zur Übernahme durch
Lenovo erklärten sie, dass sich die beiden Firmen
ideal ergänzen würden: Dort, wo Lenovo stark sei, sei Motorola kaum
vertreten und umgekehrt.
Die Marke "Motorola" soll den Angaben zufolge erhalten bleiben,
da diese insbesondere in den USA und Westeuropa gut eingeführt sei.
Motorola sieht die Ära überteuerter Smartphones als beendet an.
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Lenovo werde aber beispielsweise helfen, diese auch in China
einzuführen. Weitere Synergien ergäben sich daraus, dass Lenovo
ein sehr starker PC- und Laptop-Hersteller sei und folglich über
eine ganz andere Einkaufsmacht gegenüber den Produzenten von Komponenten
besitze als Motorola. Anders als Google, die Motorola sehr viel Zeit
zu einer langfristigen Unternehmensentwicklung gegeben hätten, gebe
es unter Lenovo auch den positiven Druck, schnell zur Profitabilität
zurückzukehren.
Beim Betriebssystem bleibe man auch nach der Trennung von Google
Android treu.
Erfolg ist relativ
Das Team bezeichnete die wichtigsten derzeit von Motorola vertriebenen Endgeräte, das persönlich individualisierbare Moto X und den Preiskracher Moto G, als erfolgreich. Letzteres würde etliche frühere Verkaufsrekorde brechen, die Motorola für andere Smartphones aufgestellt habe. Ein Nachfolger sei voraussichtlich im Sommer zu erwarten. Der Dienst Moto Maker, bei dem sich der Kunde das Moto X mit individuell gewähltem Vorder- und Rückteil, verschiedenen Knopffarben und einer persönlichen Gravur anfertigen lassen kann, werde in wenigen Wochen auch in Deutschland eingeführt werden.
Teuren High-End-Smartphones erteilte Motorola eine Absage: "Die Zeit der 650-Dollar-Smartphones kommt zu einem Ende". Die Kunden haben einen großen Bedarf an guten Smartphones, aber sie wollen dafür keine 600 Dollar mehr ausgeben. Genauso kritisch sieht das Team aber auch das von Firefox angekündigte 25-Dollar-Smartphone. Für diesen niedrigen Preis müsse man zu viele Kompromisse eingehen.
Tragbare Produkte, insbesondere eine Smartwatch, werde man später dieses Jahr vorstellen. Der Fokus liege dabei auf einem gut aussehenden Produkt, das man gerne tragen wolle. Viele der aktuellen Smartwatches bezeichnet Osterloh ausdrücklich als "hässlich".