Merkwürdige Fernsehgewohnheiten in Deutschland
Reed Hastings wundert sich über die Fernsehgewohnheiten in Deutschland.
Bild: dpa
Reed Hastings (54), Gründer der Videoplattform
Netflix, ärgert sich über die seiner Meinung nach mangelnde
Wertschätzung für das bewegte Bild. "Ich finde es merkwürdig, dass es
gesellschaftlich anerkannt ist, einen Roman am Stück zu lesen", sagte
der in Boston geborene US-Amerikaner in einem Gespräch mit der
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). "'Wow, du hast die
ganze Nacht gelesen?', heißt es dann, während das andere verdammt
wird." Dabei schaue ja niemand alle 13 Folgen einer TV-Serie am
Stück. Das Schöne sei ja nur, dass man endlich gucken könne, wann und
wo und wie lange man immer wolle.
Warum Sonntagabend 20:15 Uhr?
Reed Hastings wundert sich über die Fernsehgewohnheiten in Deutschland.
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Im Übrigen wundert sich Hastings, dessen Unternehmen auch seit Herbst
2014 in Europa vertreten ist, über die in Deutschland vorherrschende
Gewohnheit, abends zu einer bestimmten Zeit fern zu sehen. "Sonntagabend,
20.15 Uhr, ist bei Ihnen eine fest Zeit vor dem Fernseher. Davon habe
ich gehört, kurios. Ich glaube nicht, dass Sie das noch in zehn
Jahren tun werden." Das Auto habe ja auch das Pferd abgelöst. Die
junge Generation kenne es nicht mehr: Da schaue jeder, wann er Lust
und Zeit habe. Kundenzahlen aus Deutschland nannte Hastings nicht.
Mit Sense 8 (mit Max Riemelt) kommt im Sommer eine teilweise in Deutschland produzierte Serie bei dem Streamingdienst ins Angebot.
Netflix ist allerdings nicht das einzige Video-on-Demand-Angebot in Deutschland. Eine Übersicht über die Alternativen haben wir in einer weiteren Meldung zusammengestellt.